Leben in Thailand
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Roti, aus indisch mach thailändisch … lecker

Aktualisiert am 16. April, 2024

Roti, siehe Wikipedia, kennt in Thailand jedes Kind. Meist wird es nicht so deutlich ausgesprochen, sondern doch eher als Loti, da das R und L in Thailand schon sehr oft und gerne vertauscht wird. Siehe hierzu den Beitrag: Thailändische Sprache lernen. Kein Buch mit sieben Siegel. Dennoch ist dieser Pfannkuchen keine Erfindung von Thailand, sondern kommt eher aus Südasien. Heutzutage aber ist Roti typisch thailändisch und als Imbiss beliebt bei Thailändern und Touristen gleichermaßen. Wie vieles andere auch beim Essen (Chili, Currygerichte, etc.) kam es über den Seeweg nach Thailand und die Thailänder haben es so vermischt und angepasst, dass man gar nicht glauben mag, dass es nicht schon immer in Thailand ansässig war. Es passt natürlich hervorragend in meine Kategorie: Same Same but different.

Von unserem Zuhause, Baan Metawi, gibt es im Umkreis von 5 km geschätzt 100 Restaurants und Imbisse, viele davon mobil. Essen bei uns kann man also in großer Auswahl, wie überall in Thailand. In jeweils ca. 900 Meter östlicher und westlicher Entfernung gibt es einen netten Roti Laden. Beide öffnen meist ab 17:00 Uhr nach thailändischer Zeitvorstellung und schließen, wenn keine Kunden mehr da sind. Ohnehin hat Roti mit unserem Pfannkuchen oder Palatschinken wenig gemein, aber beide schmecken für sich genommen sehr gut. Thailand wäre natürlich nicht Thailand, gäbe es nicht noch andere Arten von Pfannkuchen, z.B. Khanom Büang. Vielfalt wird im thailändischen Leben sehr großgeschrieben.

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Matt Abold leben in chumphon, thailand

Matt Abold heißt der Bub und lebt seit 2009 auf Baan Metawi, in Chumphon, Thailand. Er schreibt übers Auswandern und Überwintern und sozial- und wirtschaftspolitische Themen mit Bezug zu Thailand.
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Essen in Thailand

Essen wie Gott in Frankreich oder Buddha in Thailand wäre ein Vergleich, der mir einfallen würde. Passender ist allerdings Italien mit Thailand zu vergleichen, da heutzutage auf der ganze Welt thailändische und italienische Restaurants ihre Heimat finden. Die Vielfalt, der überragende Einfluss vom Meer und die Liebe zum Essen und fürs Neue geben beiden Küchen ein einzigartiges Alleinstellungsmerkmal. Nach und nach stelle ich im Blog dann thailändisch Gerichte und Traditionen rund ums Essen vor.

In diesem Beitrag geht es um den beliebten Imbiss Roti, der sowohl süß als auch deftig sein kann. In der Bretagne ist der Imbiss namens Galette sehr verbreitet, der im Englischen gerne Crêpe Bretonne bezeichnet wird, also der Crêpe aus der Bretagne. Der Geschmack ist zwar sehr verschieden, aber äußerlich ähneln sich der Galette und Roti schon ein wenig. Zudem ist natürlich die Vielfalt der Füllungen bei beiden weltmeisterlich.

Roti, Pfannkuchen, Galette oder Palatschinken made in Thailand

Wenn Sie Roti, einen der Pfannkuchen aus Thailand, noch nicht kennen sollten, dann schauen Sie sich mal kurz das unten stehende Video von mir an. Ich habe es im Januar 2022 in einem unserer Roti Läden in Pak Naam, Chumphon aufgenommen.

Die Speisekarten in beiden Imbissen bei uns um die Ecke sind ohnehin sehr umfangreich, aber in erster Linie auch nur auf Thailändisch. Es gibt zwar bei einem so etwas wie Englisch dabei, allerdings müssen Sie schon ein wenig Sherlock Holmes spielen, um herauszufinden, was dies letztendlich sein soll. Diese Menüzettel werden von den jeweiligen Tischgästen mit der Anzahl der jeweiligen Roti Variante an die Bedingung ausgehändigt. Viele unserer Gäste bestellten dann einfach auf gut Glück und allen hat es auch ganz gut geschmeckt. Aber machen Sie sich mal selbst in Bild dieser lustigen Zetteln:

Dies ist in Chumphon jedenfalls normal, da es so gut wie keine weißen Touristen hier gibt und daher kaum Bedarf für die englische Sprache vorhanden ist. Vielleicht nicht wirklich einfach für den Touristen, aber für die Lebensqualität hier ist es phänomenal, da all die Probleme der vom Massentourismus verstörten Orte in Thailand hier unbekannt sind. Auch normal sind die niedrigen Preise fürs Essen, die eigentlich in ganz Thailand normal sind, außer eben die wenigen Orte, die stark von Touristen frequentiert werden. Dort wird dann gleich mal das Doppelte verlangt und wenn noch eine Tischdecke vorhanden ist, dann ist selbst das Dreifache ein Schnäppchen.

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Hier noch ein paar weitere Bilder von Roti

Ein paar Zahlen zu Guter Letzt

Regelmäßige Leser des Blogs wissen, dass der Schreiberling zahlenverliebt ist und wenn man dadurch Interessantes herausarbeiten kann, warum nicht? Wir kennen beide Eigentümer der Roti Imbisse ganz gut und vor der Pandemie hatten wir uns mal über die Anzahl der täglich verkauften Pfannkuchen unterhalten. Durchschnittlich 250 Teile pro Abend. Der Durchschnittspreis wurde von mir bei 30 Baht geschätzt zuzüglich durchschnittlich 10 Baht pro Getränk, also 40 Baht Umsatz pro verkauften Roti. Dies macht einen Umsatz von ca. 10.000 Baht pro Tag aus. Dies ist typisch für Südost- und Ostasien, wo in vielen Industrien der Gewinn hauptsächlich aus dem Volumen kommt, da mit einem sehr niedrigen Verkaufspreis kalkuliert wird. Es ist das Gegenteil zumindest in den DACH Länder (D=Deutschland, A=Österreich, CH=Schweiz), wo gerade im Restaurant durch Luxusmargen vielen Gästen der Appetit vergeht.

Natürlich kann ich auch die Gewinnmarge nur schätzen, aber es ist zumindest eine mit Fakten fundierte Schätzung. Inklusive aller Kosten, Pacht und auch Gehälter für die 4 bis 5 Mitarbeiter, aber exklusive Unternehmergehalt liegt die Marge bei mindestens 20 %. Dies bedeutet dann einen Nettoertrag von ca. 2.000 Baht pro Abend. Dies ist ungefähr das 6-Fache des Mindestlohns in Thailand. Und als absolute Krönung, hält sich der Staat mit irren Auflagen, Genehmigungen und Verboten fast vollständig heraus. Bei Soloselbstständigen, die zum Beispiel Roti mobil auf einem Saläng verkaufen, fallen nicht mal Steuern an. Während Covid-19 hilft dann das 50/50 Hilfsprogramm des thailändischen Staates für den Mittelstand und Soloselbständige zusätzlich. Laut Aussage einer Eigentümerin ist jetzt, im Februar 2022, der Umsatz wieder fast auf dem Niveau von vor Covid-19. Neu hingegen ist, dass ca. 20 % der täglichen Bestellungen jetzt über den eigenen Lieferservice kommen.

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