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Thailand aktuell – kommentierte Nachrichten

Aktualisiert am 24. November, 2023

Auf dieser Seite werden aktuelle Nachrichten, die einen direkten oder indirekten Bezug zu Thailand und Asien haben kommentiert und perspektivisch erklärt. Hierbei kann es sich um Nachrichten direkt aus Thailand, aber auch aus den D A CH Ländern (Deutschland, Österreich und Schweiz) beziehungsweise aus Europa und Asien handeln.

+++ November 2023 +++

… aktuelle Nachrichten aus Thailand, Asien, Deutschland & Europa …

Gerade diese Woche wurde politisch darüber diskutiert, vielen Bürgern aus europäischen Ländern (auch die D A CH Länder) eine visafreie Einreise für 90 Tage zu gestatten; immerhin 60 Tage mehr als im Moment. Dies ist noch nicht beschlossen, aber eine Visabefreiung für Chinesen ist seit September aktiv. Im Moment zumindest ist es wohl ein Rohrkrepierer, da chinesische Airlines ihre Landerechte in Thailand zurückgeben, mangels willigen Fluggästen.

Seit Monaten jammert die Touristenindustrie in Thailand, dass immer noch nicht so viele Touristen aus China nach Thailand kommen, wie vor Covid-19. Zugleich wird dann aber darauf hingewiesen, dass China in Moment wirtschaftliche Schwierigkeiten hätte und dem gemeinen Chinesen das Geld zum Reisen nach Thailand nicht mehr so locker sitzt.

Der Tourismus in Thailand bekommt medial, insbesondere wenn es um chinesische Touristen geht, so viel Aufmerksamkeit, dass man schon manchmal vergessen kann, dass der gesamte Tourismus in Thailand nur ca. 12 % zum BIP beiträgt. Was dabei dann auch oft vergessen wird, dass der Inlandstourismus eigentlich an erster Stelle beim Länderranking stehen müsste. Warum? Mittlerweile steuert der Inlandstourismus fast 40 % zu den gesamten Tourismuseinnahmen bei. Siehe auch: Thailand ist wirtschaftlich viel mehr als nur Tourismus.

Weitere aktuelle Nachrichten aus Thailand zu diesem Thema: Artikel 1, Artikel 2, Artikel 3

KaDeWe & Co …

Seit Mitte November ist im Handelsblatt, NZZ, FAZ, FT und anderen viel über Herrn Benko die Rede und seiner Signa Gruppe, die in eine selbst verschuldete Schieflage geraten ist. Der schillernde Herr Benko „musste freiwillig“ das Zepter an einen Sanierer abgeben. Vielleicht sagt Ihnen dies nichts, aber KaDeWe, Oberpollinger, Alsterhaus, Globus, Selfridge, etc. haben Sie sicher schon mal gehört. Was haben diese Nachrichten nun mit Thailand zu tun? Ein Hauptaktionär ist dabei auch der thailändischen Central Pattana Konzern. Er ist sozusagen der Karstadt von Thailand, aber mit dem großen Unterschied, dass die Thailänder etwas vom Kaufhausgeschäft verstehen.

Bei den beiden Miteigentümer gab es eine Arbeitsteilung. Die Signa Gruppe hat sich auf das Spekulieren mit Immobilien beschränkt. Central Pattana hingegen auf das Langfristgeschäft mit den Warenhäusern. Als lachender Gewinner könnte der thailändische Familienkonzern jetzt die Kronjuwelen der Signa Gruppe wahrscheinlich überaus günstig erwerben, da die Insolvenz von Benko’s Baby noch stark im Raum steht und ein Sanierer doch eher sanieren will. Just am Mittwoch wurde schon bekannt gegeben, dass die englische Selfridge bereits von Central mehrheitlich übernommen wurde, siehe BangkokPost. Weitere Zeitungsartikel dazu: NZZ und FAZ.

Viele der größten Konzerne in Thailand, aber auch in Südostasien und Ostasien sind im Familienbesitz. Die meisten sind sehr erfolgreich und hier liegt auch der Hauptunterschied zu den großen Kapitalgesellschaften in Deutschland, Europa und USA. Die Manager sind einfache Angestellte ohne wirklicher Bindung zum Unternehmen, gehen höchste Risiken ein und wenn es gut geht werden sie fürstlich entlohnt und wenn es schlecht geht, werden sie auch fürstlich entlohnt. Sie tragen kein Risiko, sind bestenfalls Spekulanten und Hasardeure. Anders ist dies bei familiengeführten Konzernen in Asien. Dort wird nicht mal phantastisch spekuliert, denn es ist ja das Geld der Familie und nicht irgendwelcher unbekannten Aktionären. Siehe hierzu den Beitrag: Deutsche Bank, Verbrechen aus Leidenschaft.

Überweisungen in zehn Sekunden …

Bisher war es Sache der Banken, ob sie ihren Kunden Überweisungen binnen weniger Augenblicke anbieten. Jetzt werden sie dazu verpflichtet. Auch die Zeit der höheren Gebühren dürfte damit enden. Überweisungen in Echtzeit sollen künftig zum Standard im Zahlungsverkehr innerhalb der EU werden. Die Unterhändler der Europäischen Kommission, des EU-Parlaments und der Mitgliedstaaten haben sich in der Nacht auf Mittwoch vorläufig auf die sogenannte Instant-Payment-Verordnung geeinigt. Siehe FAZ

Wohlgemerkt, die aktuelle Nachricht aus Deutschland ist von 2023 und seit vielen Jahren ist in Thailand Echtzeitbanking die einzige Methode, um Geld zu überweisen. Auch ist es ohne Kosten für den Kunden. Siehe auch: Bangkok Bank Mobile Banking – Erfahrungsbericht und Wie eröffnet man als Ausländer in Thailand ein Konto? Geht das?

Angeblich hat Europa einen guten Verbraucherschutz, aber warum wurde dann erst jetzt etwas unternommen? Große Konzerne werden leider von politischen Mietmäulern bevorzugt und wenn die EU mal zu einem längst überfälligen Gesetz zugunsten der Verbraucher hinstolpert, dann wird es gehypt, als wäre Europa und Deutschland so etwas wie der Leuchtturm des Verbraucherschutzes.

Bei so viel Tatendrang der EU Apparatschiks, fällt denen womöglich noch ein, dass sie Deutschland dazu drängen, schnelles Internet für die Bürger einzuführen. Was nutzt eine Echtzeitüberweisung, wenn die Internetgeschwindigkeit mancherorts so schnell ist, dass sie gerade noch mit dem Überweisungsversand per Post mithalten kann. Dazu passend: Das Internet in Thailand, so geht Marktwirtschaft.

Premier Srettha hat zugestimmt …

… die Öffnungszeiten nächtlicher Unterhaltungsstätten, darunter Pubs und Bars, in Bangkok, Chiang Mai, Chon Buri und Phuket ab dem 15. Dezember 2023 auf 4 Uhr morgens zu verlängern. „Wir beabsichtigen, die Wirtschaft und den Tourismus im Inland anzukurbeln. Der Plan wird auch dazu beitragen, mehr Einnahmen für Unternehmen im Tourismussektor, einschließlich Restaurants und Unterhaltungsstätten, zu generieren“, sagte Herr Srettha. Er wies darauf hin, dass einige Ausländer andere Essgewohnheiten hätten als Thailänder, sie essen zwischen 21 und 22 Uhr. Wenn die Öffnungszeiten auf Mitternacht oder 2 Uhr morgens beschränkt sind, müssen Kunden möglicherweise früher speisen. So stand es unter anderem auch in der BangkokPost.

Thailand und Alkohol ist eine unendliche Komödie, wie schon im Beitrag: Bier und Alkohol in Thailand – Same Same but different angedeutet. Was aber für ein Sturm im Wasserglas bei der o.g. Verlängerung der Öffnungszeiten von 02.00 auf 04.00 Uhr in den Nachrichten losgebrochen ist, kann eigentlich nur in Thailand stattfinden.

Einige Beispiele:
  • Erst sollten zwar die Öffnungszeiten auf 04.00 erweitert werden, aber Alkohol sollte nur bis Mitternacht ausgeschenkt werden können. Gesagt und nach 24 Stunden vom Gesundheitsminister als Fehler wieder korrigiert.
  • Dann haben sich Provinzfürsten in anderen Gebieten als den 4 oben genannten auch dafür starkgemacht, dass nicht nur Provinzen mit vielen ausländischen Touristen gerne längere Öffnungszeiten hätten.
  • Kurz darauf wurden in den 4 Provinzen Einschränkungen getroffen. Zum Beispiel in Bangkok machen nur ein paar kleine Bezirke mit.
  • Nun wollte die Polizei auf einmal sehr streng auf Gebäudesicherheit und Brandschutz kontrollieren. 2 Stunden längere Öffnungszeiten brächten ein viel höheres Risiko. Das ist doch eine schöne Nachricht, da anscheinend bisher auf solche Überprüfungen verzichtet wurde. Bei der bisherigen Sperrstunde um 02.00 kann es nämlich niemals brennen!
  • Auch möchte das Gesundheitsamt mit dem Justizministerium und mit der Seuchenkontrolle kooperieren. Warum? Um die Einhaltung der Gesetze zur Kontrolle alkoholischer Getränke von 2008 genau zu überwachen. Warum nicht auch noch mit dem Militär die Gefahrenlage besprechen?

+++ Oktober 2023 +++

… aktuelle Nachrichten aus Thailand, Asien, Deutschland & Europa …

Der thailändische Premier Srettha sagte kürzlich …

… in einem Interview mit der BangkokPost, dass etliche (der ca. 35.000) thailändischen Gastarbeiter in Israel nicht nach Thailand zurück wollen, da die Gehälter in Israel höher als in Thailand sind. Laut Srettha liegt darin auch die Begründung der wirtschaftlichen Probleme Thailands.

Ich fand es lustig, da die Masse der Millionen Wanderarbeiter weltweit (ca. 200 Millionen) einzig und alleine nur deswegen in einem anderen Land arbeiten, da die Gehälter höher als im Heimatland sind. Darauf dann auf wirtschaftliche Probleme im Heimatland zu schließen ist lustig, zumal Thailand saisonal schwankend bis zu 5 Millionen Wanderarbeiter aus Myanmar, Laos, Kambodscha und Vietnam seit Jahrzehnten beschäftigt, siehe auch: Thailand ist wirtschaftlich viel mehr als nur Tourismus.

Wenn ich nochmal darüber nachdenke, dann ist diese Nachricht aus Thailand vielleicht doch nicht so lustig, wenn man den Bezug zu Deutschland herstellt. Zehntausende Deutsche arbeiten nämlich auch in der Schweiz oder Österreich als Wanderarbeiter. Natürlich nennen wir sie nicht Wanderarbeiter, wir sind doch Deutschland und kein dahergelaufenes Entwicklungsland. Aber die Begründung für diese deutschen Wanderarbeiter ist simpel, weitaus besseres Gehalt als die erbärmlichen Mindestlöhne im Land der sozialen Marktwirtschaft, siehe auch: Mindestlohn Thailand

Viel wichtiger finde ich die Tatsache, dass von den Überweisungen der ca. 200 Millionen Wanderarbeiter weltweit, rund 800 Millionen Menschen in den jeweiligen Heimatländern profitieren. In anderen Worten, 1 Wanderarbeiter ernährt 4 Menschen im Heimatland des Wanderarbeiters. Mittlerweile wird geschätzt, dass umgerechnet rund 800 Milliarden US $ jährlich von den Wanderarbeitern weltweit in die Heimatländer überwiesen wird. Dazu passt dann die nachfolgende durchgeknallte Nachricht aus Deutschland sehr gut.

Lindner möchte Auslandsüberweisungen …

… für Asylbewerber verhindern. Die Nachricht aus Deutschland stand unter anderem im Handelsblatt mit folgender Überschrift: Keine Auslandsüberweisungen für Asylbewerber? Finanzminister Lindner will unterbinden, dass Asylbewerber staatliche Leistungen in ihre Heimatländer überweisen. Doch das ist gar nicht so einfach.

Warum verhindert Herr Lindner eigentlich nicht, dass unzählige Milliarden Auslandsweisungen jährlich nach Deutschland fließen, die das Land zur größten Steuer- und Schwarzgeldoase weltweit macht? Diese Aussage macht mich zum linken Spinner, ändert aber nichts an ihrem Wahrheitsgehalt.

Viel wichtiger: Warum zahlt der deutsche Staat den Asylbewerbern soviel Geld, dass dieses dann teilweise noch ins Ausland überwiesen wird? Asylbewerber sind keine Wanderarbeiter, warum macht sich Deutschland zum dummen Opa in Europa, der nicht merkt, dass er mit dem Enkeltrick hereingelegt wurde? Diese Aussage macht mich zum Nazi. Ist es nicht lustig, wie schwarz/weiß unsere sogenannten Eliten und politischen Mietmäuler denken? Der gesunde Menschenverstand wird absichtlich verachtet und in Thailand, wie auch weite Teile Asiens wird dieser praktiziert.

Herr Lindner glaubt immer noch an den völligen Unsinn, dass die Märkte alles besser könnten. Dies gilt aber nur so lange, wie die FDP Fans vom staatlich gezinkten Subventionskarussell übermäßig stark profitieren. Mehr im Detail dazu finden Sie hier: Gute Arbeit gebietet gutes Gehalt, oder vielleicht doch nicht?

Passende Beiträge dazu:
Matt Abold

Mein Name ist Matt Abold und ich lebe seit 2009 im Baan Metawi, in Chumphon, Thailand. Ich schreibe übers Auswandern und Überwintern sowie über sozial- und wirtschaftspolitische Themen mit Bezug zu Thailand.
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2 Kommentare

  1. Hallo lieber Matt,
    deine Kommentare sind zutreffend, passend und amüsant.
    Wir beide sind auf der gleichen Wellenlänge. Habe theoretisch alles geplant in absehbarer Zeit meinen Wohnsitz nach Chiang Mai zu verlegen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Es ist nur noch ne Menge Ballast abzuwerfen. Bin Schusswaffen Besitzer. Soweit ich weiß, dürfen keine Waffen eingeführt werden. Ist das korrekt. Also weg damit oder kannst Du mir genaueres mitteilen? Würde mich über eine Antwort sehr freuen.
    Gruß aus dem untergehenden Abendland….
    Michael

    1. Danke für das Kompliment. Bei Schusswaffen habe ich überhaupt keine Ahnung. Meine aber mal gelesen zu haben, dass Schusswaffen für Ausländer grundsätzlich verboten sind.

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