Aktualisiert am 19. September, 2024
Eine Beerdigung gibt selten Anlass zur Freude, egal ob in Deutschland oder Thailand, aber man kann hier viel über ein Land, dessen Traditionen und deren Menschen lernen. Auffällig für uns Europäer ist zum Beispiel, dass Thailänder viel natürlicher und offener mit dem Sterben und Tod umgehen als in unseren Breiten. Eine Beerdigung in Thailand unterscheidet sich schon alleine aufgrund der Religion zu den meisten europäischen Ländern. Über 90 % aller Thailänder sind Buddhisten, so ist es kein Wunder, dass die meisten Beerdigungen nach buddhistische Ritualen stattfinden. Aber aus eigener Erfahrung und im Beitrag beschrieben, ist eine Beerdigung in Thailand trotz starker Tradition ziemlich dem Zeitgeist entsprechend und modern und in Deutschland hat es viel mit dem Mittelalter zu tun.
So auch als die Mutter des Ehemanns einer Schulfreundin meiner Frau in Bangkok verstarb. Ja, Sie haben richtig gelesen und im nächsten Absatz kommt die Erklärung. Wir waren gerade erst von einer 2 Tagesreise von Bangkok zurückgekehrt, als wir die traurige Nachricht erfuhren. Keiner von uns kannte die Mutter, aber da wir alle befreundet sind, fuhren wir zu fünft – 3 Schulfreundinnen und 2 Ehemänner – von Chumphon nach Bangkok. Um 11:00 machten wir uns von Baan Metawi, unserem Zuhause in Thailand, gen Bangkok auf. Um 02:20 Uhr des darauffolgenden Tages nach ca. 1.100 km Fahrt und einer Beerdigung kamen wir wieder Zuhause an.
Mehr Lesestoff:
📌 Klicken Sie dazu hier:
Matt Abold heißt der Bub und lebt seit 2009 auf Baan Metawi, in Chumphon, Thailand. Er schreibt übers Auswandern und Überwintern und sozial- und wirtschaftspolitische Themen mit Bezug zu Thailand.
++ neu ++ kommentierte Nachrichten über Thailand, klicken Sie HIER
Geschätzte Lesezeit für diesen Beitrag: 8 Minuten
Wortursprung
Eigentlich gibt es fast keine Beerdigungen in Thailand! Nicht weil die Menschen nicht sterben, sondern weil sie nicht in der Erde beigesetzt werden, so wie es im Wort „Beerdigung“ beschrieben wird.
Wer wird alles zu einer Beerdigung in Thailand eingeladen?
Aus Tradition dauert eine Beerdigung in Thailand 3, 7, 9 oder, heutzutage aber selten, 15 Tage. Die Verbrennung, im Buddhismus gibt es keine Erdbestattung, findet immer am letzten Tag, tagsüber statt. In einer großen Stadt werden Beerdigungen aus Platzgründen meistens im Tempel organisiert. Auf dem Land hält es sich die Waage zwischen dem eigenen Zuhause und dem Tempel. Die buddhistischen Gebete nebst Verköstigung finden meist am Abend statt und oft wird der Schirmherr pro Abend gewechselt. Zum Beispiel am ersten Beerdigungstag die Familie, dann eventuell Freunde und Arbeitskollegen oder Arbeitgeber, je nach Einzelfall auch lokale und selbst auch regionale Verwaltungen. Trauerbekleidung ist in ganz Südost- und Ostasien entweder schwarz, aber auch weiß. Nur bei Beerdigungen gibt es eine gerade Anzahl von Mönchen (mind. 4), bei allen anderen Feiern kommen Mönche in ungerader Anzahl.
Nach der Verbrennung gibt es keine gesellschaftliche Trauerphase mehr. Das bedeutet keine Trauerbekleidung für eine bestimmte Zeitspanne, etc. Es wird ohnehin viel stoischer mit dem Tod umgegangen als in Europa. Natürlich sind Thailänder auch traurig über den Tod von geliebten Personen, aber die Lebenseinstellung ist eine andere und da es auch weniger alleinlebende Menschen gibt, gibt natürlich auch die Familie Halt. Aus Tradition werden 100 Tage nach der Verbrennung meist noch einmal im Tempel religiöse Verdienste erworben. Im Deutschen klingt „Verdienste erwerben“ unbeholfen, ist aber im Buddhismus ein weit verbreitetes Konzept. Siehe auch Tham Bun. Auch im nachfolgenden Beitrag geht es ein wenig darum: Chumphon, Thailand – Ein kurioser Tag im Leben eines Baxidas.
Warum werden viele Trauergäste eingeladen?
Es gibt selbstverständlich regionale Unterschiede bei einer Beerdigung innerhalb von Thailand. Im Nordosten Thailands sind Beerdigungen extrem teuer, da den ganzen Tag über verköstigt wird. Auch wird erwartet, dass viel mehr Geld an Mönche und Tempel gespendet wird. Aus eigener Erfahrung, ist eine Beerdigung im Isaan, dem Nordosten Thailands, mindestens doppelt so teuer, als zum Beispiel in Chumphon. Leider führt dies nicht selten dazu, dass sich Angehörige verschulden, um die Kosten bezahlen zu können. Dies und warum Zigaretten bei manchen Beerdigungen in Thailand eine Rolle spielen finden Sie auch in einem Beitrag des Wochenblitz.
Was ist üblich in Chumphon, wie ist die Tradition hier?
Aus der Tradition heraus in unserer Gegend lädt man so viele Personen wie möglich zu einer Beerdigung ein. Wir haben schon Einladungen bekommen, wo ein Großvater einer Dame, die mit einer Freundin meiner Frau befreundet ist, auch meine Frau eingeladen hat, obwohl sie besagte Dame gar nicht kannte, geschweige denn den Großvater. Jeder Eingeladene isst mit der Familie und übergibt dann ein Kuvert mit Geld. Nimmt man selbst nicht an der Beerdigung teil, gibt man das eigene Kuvert einem anderen Teilnehmer bzw. man überweist es. Der Geldbetrag richtet sich nach den eigenen Möglichkeiten, dem Grad der Verwandt- bzw. Bekanntschaft, wer war der Verstorbene und anderen, schwer messbaren Kriterien. Eine Tradition, die zumindest in Bayern früher noch ähnlich war und selbst heute noch auf dem Land manchmal praktiziert wird.
Obwohl Glücksspiel, außer dem staatliche Lotto, in Thailand noch verboten ist, gilt dies wohl nicht bei einer Beerdigung bzw. wird geduldet. Um die Kosten der Beerdigung noch zu reduzieren, könnte die Familie halb professionelle Kartenspieler einladen, die nach dem Gebet und Essen, Trauergäste zu einem Glücksspiel einladen. Dabei bekommt die Familie des Toten entweder eine feste Geldsumme bzw. eine Umsatzbeteiligung des „erwirtschafteten Umsatz“ des Glücksspielers. Im August 2023 hatte ich es selbst bei einer Beerdigung erlebt und auch 160 Baht gewonnen 😉
Aktuel 2024
Im Juni waren wir bei einer 7-Tage Beerdigung der Mutter einer guten Freundin. Nur 2 km entfernt, daher kamen wir dann auch jeden Abend zu einer sehr entspannten Beerdigung. Dort ist mir dann wieder die extreme Spielsucht der Thailänder, gilt aber für alle Südost- und Ostasiaten aufgefallen. Sekunden nachdem die Möche mit den Gebeten fertig waren, schafften sich die Glückspielbetreiber Platz um ihre Tische aufzubauen. Populär war HiLo, wo auch mal über 100.000 Baht in einer Runde verspielt wurden. Angabegemäß ging das Gespiel bis ca. 4:00 Uhr in der Früh und zwar jeden Tag. Die meisten Spielsüchtigen kamen um Mitternacht, wo modern mit Videoaufzeichnung gleich Unstimmigkeiten beim Spiel aufgeklärt wurden und die Teilnehmer überhaupt keine Ahnung hatten, wessen Beerdigung es war.
Während Covid-19 wurden Beerdigungen oftmals beschleunigt und die Anzahl der Trauergäste beschränkt. Diese Regelung bestand zwar nicht mehr als wir im Februar 2022 nach Bangkok fuhren, aber die Gebete der Mönche wurden stark beschleunigt und das Essen im Tempel wurde durch Essen zum Mitnehmen ersetzt.
📌 Klicken Sie bitte hier:
Sozialsteuer in Thailand
In Thailand nennen dies manche umgangssprachlich freiwillige Sozialsteuer, wenn eingeladene Gäste einen Geldbetrag in einem Kuvert übergeben. Dies ist nicht nur auf Beerdigung beschränkt, sondern auch bei anderen buddhistischen Ritualen, wie zum Beispiel einer Mönchsweihe, Hauseinweihung, aber auch bei einer Hochzeit. Warum? Viele tragen die teils erhebliche Kosten gemeinschaftlich. Es ist quasi eine Art genossenschaftliche Feier.
Viele Einladungen für uns als Familie landen bei meiner Schwiegermutter, die gerne der Tradition folgt und auf die Feierlichkeiten manchmal alleine, mit meiner Frau oder Geschwister, oder aber auch mit einem Neffen oder einer Nichte hingeht. Selbstverständlich wird dies in einigen Jahren mehr und mehr von uns erwartet und selbstverständlich werden wir dies auch machen. Es kann natürlich manchmal schon aufwendig sein, aber in Rom mach es wie die Römer gilt natürlich auch bei diesen Feierlichkeiten. Wunderbar und so befreiend empfinde ich allerdings, dass das gesamte System größtenteils ohne einen aufdringlichen Staatsapparat auskommt, daher ist es zwar traditionell, aber für mich auch sehr modern.
Mittelalterlich geht es bei Beerdigungen in Deutschland zu
Mittelalterliche Gesetze nicht etwa nur im übertragenen Sinne, sondern einige dieser Vorschriften stammen tatsächlich aus dem Mittelalter und sind bis heute noch gültig. Zum Beispiel Bestattungspflicht, da könnte man beim Gesetz des Friedhofszwang aus dem 18. Jahrhundert schon von einem modernen Gesetz sprechen. Mag manches dabei bei Erdbestattungen noch durchaus normal sein, ist es bei Urnenbestattungen nur noch mittelalterlich. Regelungen, die nicht aus dem Mittelalter stammen, sind nicht mal mehr mit der völlig versagenden Verwaltung in Deutschland zu erklären. Zum Beispiel hat ein Friedhof weiterhin ein Monopol und bepreist nach Gutdünken. Heutzutage ist es nach meiner Meinung pures Besitzstandwahren von der gesamten Totenindustrie in Deutschland. Unsere Mietmaulpolitiker lassen sich von diesen Besitzstandwahrern vor den Karren spannen. Sie machen dadurch den Schicksalsschlag für die Hinterbliebenen auch noch zur staatlich sanktionierten finanziellen Ausbeutung.
Die netten Bestatter
Bestatter in Deutschland haben dazu auch noch leichtes Spiel, da die in den Bundesländern vorherrschenden Gesetze Transparenz, Wettbewerb und Verbraucherschutz faktisch verhindern. Dies ist fast eine Definition von Besitzstandwahrer. Beiträge, die sich der deutschen Verwaltung widmen:
📌 Klicken Sie für Verwaltungsscherzchen bitte hier:
- Geiz ist geil in Deutschland: Das passende Motto unseres Staatsapparats
- Abmelden als Rentner aus Deutschland. Wo bleibt die Rente?
- Verwaltungsscherzchen Führerschein – Erlebte Geschichten
- Ist zukünftiges Leben wichtiger als heutiges?
- Scheidung in Thailand und Deutschland: Ein Vergleich
- Inflation in Deutschland – Versager an die Macht
- Wo Ignoranz und Regelwahn zum Staatsversagen führt
- Erfahrungsbericht Adoption Thailand und Auslandsadoption Deutschland
Einzig bei der Sargpflicht gibt es Bewegung in einigen Bundesländern, klicken Sie hier. Jedoch gilt dies nur für Erdbestattungen und ist der wachsenden Zahl von muslimischen Beerdigungen geschuldet. Bei Urnenbestattung besteht weiterhin eine Sargpflicht. Wenn Ihnen dies komisch vorkommt, hier ein bisschen ausführlicher das Beispiel der Bestattung meiner Mutter vor einigen Jahren in Bayern.
Geht es noch?
Als meine Mutter vor ein paar Jahren in Schwaben verstarb, wurde sie zwar dort eingeäschert, aber die Bestattung sollte in Niederbayern erfolgen. Dafür mussten 2 Bestatter eingeschaltet und bezahlt werden. Es handelte sich um unterschiedliche Bestatterbezirke, daher durfte der Schwäbische Bestatter die Urne nur bis zur „Friedhofsmauer“ in Niederbayern transportieren. Diese wurde dann vom dortigen Bestatter in Empfang genommen. Uns waren die Hände gebunden und wir mussten uns mit diesem mittelalterlichen Schmarren (bayrisch für Unsinn) abgeben und doppelt bezahlen.
Auch die Fragen beim Bestatter in Schwaben vor der Verbrennung waren nur peinlich. Zum einen besteht in Bayern weiterhin eine Sargpflicht bei einer Feuerbestattung, aber nicht bei Erdbestattungen aus religiösen oder weltanschaulichen Gründen. Dies schreit förmlich nach staatlich behüteten Besitzstandwahren, aus rein finanziellen Gründen. Auch hier mussten wir uns dem mittelalterlichen Schmarren unterordnen und zahlen. Als der Bestatter dann noch eine Innenausstattung des zu verbrennenden Sarges verkaufen wollte, platzte mir der Kragen. So ging es auch bei der Urnenbeerdigung in Niederbayern weiter. Eine irrsinnige Vorschrift nach der anderen, die die finanzielle Ausbeutung legitimierte.
Nicht nur eine Beerdigung in Thailand, sondern auch in den meisten europäischen Ländern ist oft mit Tradition, aber auch Vernunft und gesundem Menschenverstand getragen und teilweise sehr modern. Ich kenne kein anderes Land, wo der Staat sich über den Tod hinaus so aufdringlich und extrem heuchlerisch einmischt, wie in Deutschland.
Eine erlebte Posse eine Freundes
Es geht gerade in der Totenindustrie noch viel absurder. Ein guter Freund von mir bekam von der Stadt Köln die Aufforderung, das Grab seiner Mutter wieder fachmännisch standsicher zu machen, da dies bei der alljährlichen Prüfung mittels Rütteln auffiel. Sogleich wurde diese Gefahr von der Friedhofsverwaltung „provisorisch gesichert“. Nutzer seien „für den verkehrssicheren“ Erhalt verantwortlich. Also es gibt tatsächlich angestellte oder verbeamtete Grabsteinrüttler, die bei einer Bemängelung, das Grab vor etwa spielenden Kindern provisorisch absichern, da ja jeder weiß, dass umfallende Grabsteine zur Todesursache Nummer 1 in Deutschland zählen. Für die erzwungene fachmännische Behebung, die jeder nur Halbbegabte in einer Minute erledigen könnte, wurden meinem Freund schlappe € 333,25 berechnet.
In Deutschland wird es einfach hingenommen, dass die gesamte Totenindustrie leistungsfrei durchgefüttert wird. Dass diese Bestatter, Steinmetze, Friedhofsverwaltungen, etc. daran nichts ändern möchten, ist ziemlich klar. Dies hat es in der Vergangenheit schon einmal gegeben, wo die Errungenschaften des römischen Reiches über viele hundert Jahre nicht nur nicht weiterentwickelt, sondern von den Zünften auch zunichtegemacht wurden.
Was fehlt ist letztendlich Arbitrage, beschrieben im Beitrag: Philodendron Manie und Arbitrage in Thailand.
Privatsache oder Aufgabe des Staates?
Die katholische Kirche und die Zünfte und Stände sorgten dafür, dass wir uns aus damaliger Sicht zurück in die Steinzeit entwickelt haben. Genau diese beiden treten bis zum heutigen Tage besitzstandswahrend auf und blockieren mit Hilfe unseres Staatsapparats nötige Veränderungen. Erst durch dieses Verhalten wird Tradition zerstört, die es doch eigentlich gilt zu bewahren.
Thailand ist nicht nur bei Beerdigungen sehr der eigenen Tradition verbunden, dennoch hält sich der Staat auch hier größtenteils heraus, was auch richtig modern ist. Es geht schon, wenn man nur wollen würde. Selbst die USA geht neue Wege bei der Beerdigung, die auch klimafreundlich sind. Wir, die aufgeklärten Deutschen werden diese niemals gehen, siehe BBC dazu. Weitere Beiträge, in denen das Fehlen einer überbordenden, inkompetenten und völlig durchgeknallten Verwaltung sehr positiv auffällt:
📌 Klicken Sie bitte hier:
Interessiert am Auswandern? Siehe dann nachfolgende Beiträge …
- Checkliste fürs Auswandern nach Thailand
- Auswandern für Rentner nach Thailand
- 10 häufige Probleme beim Auswandern nach Thailand
- Geht Auswandern ohne Rente und Einkommen?
- Checkliste fürs Überwintern
- Günstig in Thailand reisen, wohnen, essen, einkaufen. Geht das?
- Südostasien, was bedeutet dies eigentlich?
- Wo wollen Sie in Thailand leben?
- Warum ist Auswandern ungleich Urlaub machen?
- Thailändische Sprache, kein Buch mit sieben Siegel
- Die Abmeldebescheinigung, wichtig fürs erfolgreiche Auswandern nach Thailand
- Kohle, Zaster, Schotter und wieviel?
- Kosten und Preise in Thailand für Rentner
- Bank, Rente und Steuer im Ausland, nicht unwichtig für Auswandern
- Geldwechseln, aber richtig
- Leben in den Tropen, Leben in Chumphon
- Moskitos in Thailand, was ist der beste Schutz, bzw. wie schützt man sich am besten?
- Tolle Neuigkeiten gegen Dengue Fieber
- Doping für Ihre Gesundheit
- Chumphon, eine magische Gegend und mein Paradies
- Chumphon im Wandel, was kommt als Nächstes?
- Chumphon, Thailand, ein kurioser Tag im Leben eines Baxidas
- Pak Naam Chumphon hat richtig viel zu bieten
- Baan Metawi, dort, wo der Pfeffer wächst
- Back Dich ins Glück
- empfehlen Sie den Blog weiter, ich würde mich sehr darüber freuen
Sozial- und wirtschaftspolitische Themen, die oft Thailand mit Deutschland und Europa vergleichen, finden Sie unter der Rubrik Zeitgeistkritik im Menü. Sind es doch gerade die Bereiche, die mir ein paradiesisches Leben hier in Chumphon, Thailand bereiten.
Leben in Thailand – Der Blog ▪▪▪
▪▪▪ der Auswandern und Überwintern einfach macht.
Bleiben Sie auf dem Laufenden. Tragen Sie sich in die E-Mailliste ein! Nachfolgend, die neuesten Beiträge:
Danke fuer diesen interessanten und witzigen Einblick in die thailaendische Bestattungskultur. Habe einiges gelernt.
Sehr gut auch der Vergleich zu der deutschen ‚Kultur“ die von Uerberbuerokratisierung und Besitzstandswahrung gepraegt ist.
Ich denke, das gilt so oder aehnlich fuer viele Lebensbereiche. Das ist wesentlicher Grund dass sich das Leben hier freier und leichter anfuehlt.
Beste Gruesse aus BKK – Sven
(sorry, meine Tastatur hat keine deutschen Sonderzeichen)
Dies hast Du auf den Punkt gebracht. Ich gehe noch einen Schritt weiter, das Leben fühlt sich nicht nur freier an, es ist es in vielerlei Hinsicht auch.
Vielen Dank für diesen interessanten Einblick in die thailändische Bestattungskultur! Spannend zu erfahren, dass die Thailänder die Beerdigung über mehrere Tage hinweg feiern. Auch interessant finde ich, dass in größeren Städten die Bestattungen in Tempeln organisiert werden. Was für eine faszinierende Kultur! Danke für den Beitrag!
Hoi Matt,
ich kann deine Aussagen nur bestätigen.
Ich war bei einer Beerdigung im Isaan eingeladen (meine Frau war die Ziehtochter der Verstorbenen). es hat alles in Allem 7 Tage gedauert, das Haus war ein Open House, jeder, der kam wurde verköstigt. Die Seitenstrasse war mehr oder weniger gesperrt, jeden Tag kamen Mönche und haben gebetet. Alles war viel lockerer wie in D oder der Schweiz, obwohl die Trauer mindestens genau so gross ist. Und die Thai-Freundlichkeit hört auch bei einem solchen Ereignis nicht auf.
Hallo nach Thailand,
interessanter Beitrag. Meine Frau war auch schon bei einigen Beerdigungen zugegen, aber so ausführlich, wie hier beschrieben, hatte ich das noch nicht erfahren.
Da wir beide noch in Deutschland leben (müssen), beschäftige ich mich schon seit Monaten mit der Frage, wie man es sinnvoll anstellt, im Falle von Tod in Deutschland die Asche nach Thailand zu bringen. Alle Bestattungsfirmen die ich bisher angeschrieben habe, haben sich mehr oder weniger „dumm“ gestellt und keiner konnte uns hier helfen. Klar, zwischenzeitlich weiß ich, daß man bei e.g der Botschaftsvertretung in München entsprechende Papiere für den Transport der Asche nach Thailand besorgen kann, aber vorher benötigt man einen Thempel in Thailand der dann die Asche übernimmt und dies der Botschaftsvertretung schriftlich bestätigt. Also auch nicht anders als Deutschland ? Eigentlich wäre es für die Hinterbliebenden, insbesonderes wenn es eine Thai-Frau ist, die sich ja mit Behördengängen und evtl auch Sprache, hier schwer tut, einen Ansprechpartner zu haben, der eben solchen Sonderfälle übernnimmt und sich um alles kümmert.
Frage daher: Hat jemand von euch das schon mal durchgemacht und Erfahrung und kann dazu tipps geben ?
Danke für euer Feedback. Gerne kann meine email Adresse genannt werden.
Ein interessanter Gedanke und da meine Frau und ich in Thailand leben, habe ich auch noch nicht darüber nachgedacht. Zumal mir es eigentlich egal ist, wo meine Asche mal hinkommt und daher wäre Thailand dann viel besser. In Ihrem Beispiel würde ich die Einäscherung in Tschechien machen lassen, da der Bestatter dort wohl – Aussage von 2 unterschiedlichen Gästen bei uns – die Asche illegal per Post an Sie nach Deutschland schickt; die Bestattung selbst ist aber auch um Welten günstiger als Deutschland. Diese würde ich dann gut im Gepäck verstauen und ganz normal nach Thailand fliegen, wo die thailändische Verwandtschaft dann sicherlich alles in die Wege leiten wird, was eben nötig ist. Ich würde mich überhaupt nicht schlecht dabei fühlen, bin doch kein Drogenkurier, sondern transportiere menschliche Überreste von A nach B, ohne dass es jemanden groß auffallen wird. Aber vielleicht denke ich da zu pragmatisch, also zu thailändisch?
Hallo Matt,
danke für die Rückantwort. Das würde alles wohl funktionieren, wenn meine Frau zuerst stirbt und ich das ganze mehr oder weniger im Griff habe und selbst steuere. Mache mir aber mehr Gedanken darüber, was wenn ich zuerst das zeitliche segne und dann meine Frau alleine da steht mit all den wie wir alle wissen, mittelalterlichen Abläufen und Vorschriften. Da wäre ein „All-inclusive“ service optimal. Leiche abholen lassen, Asche kommt zurück und dann mit Papieren von der Botschaft nach Thailand fliegen. Und klar, die Verwandschaft, soweit dann noch vorhanden, kann schon im Vorfeld und nachher beim Rest helfen.
Gruss Helmut und Mam