Aktualisiert am 17. Oktober, 2024
Mein wahrgewordener Lebenstraum war nicht etwa: Auswandern als Ausländer nach Thailand, sondern mir mein Leben oder meine Welt so zu machen, wie es mir gefällt. Aufgrund meiner gemachten Erfahrungen erschien mir Thailand dafür am besten geeignet. Diesen Schritt ging ich in 2009 und jetzt in 2024 darf ich, ohne mich zu verbiegen sagen: Der Bub hat alles Wichtige richtig gemacht. Eigenlob mag vielleicht stinken, aber es ist mein Leben und hier in Thailand, also im Ausland als Ausländer, lebt es sich nach Pippi ganz hervorragend. Dies gilt selbstverständlich auch oder auch nicht für die Millionen Ausländer, die nach Thailand permanent oder auch nur vorübergehend auswandern und hier leben. Sei es bei den Millionen Wanderarbeiter und den Hunderttausenden Flüchtlingen. Oder die Immigranten und die Expats in Thailand, also Hunderttausende Chinesen, Japaner, Malaien sowie Baxidas. Abgesehen von den Flüchtlingen und Gastarbeiter, die kaum eine andere Wahl haben, zieht die Mehrheit der Farangs, wie auch Chinesen in Thailand an einem Strang und betreiben eine Ghettoisierung, nur warum?
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Ich mache es mir jedenfalls in meiner Hängematte auf Baan Metawi, meinem Zuhause im neuen Heimatland in Chumphon am Golf von Thailand bequem. Natürlich bin ich Ausländer und lebe als Auswanderer, Privatier, Resident und Mensch in Thailand und mein Leben bezeichne ich als paradiesisch.
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Matt Abold heißt der Bub und lebt seit 2009 auf Baan Metawi, in Chumphon, Thailand. Er schreibt übers Auswandern und Überwintern und sozial- und wirtschaftspolitische Themen mit Bezug zu Thailand.
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Begriffserklärung Auswandern, nicht nur nach Thailand
Vielleicht erst mal ein paar Worte zum Auswandern, was formell ein Leben im Ausland bedeutet. Oft wird Auswandern auch mit Emigrieren gleichgesetzt. Letzteres fand aber häufiger in ferner Vergangenheit meist aufgrund wirtschaftlicher Armut statt und eine gewisse Endgültigkeit beinhaltet es auch. Manchmal wird fälschlicherweise der Auswanderer auch mit dem Aussteiger gleichgesetzt. Ein Aussteiger muss aber nicht unbedingt auswandern, sondern nur aus dem Gesellschaftsvertrag aussteigen. Zu allem Überfluss erschweren dann noch Bezeichnungen wie Expat, Residenten, Gastarbeiter, Wanderarbeiter, aber auch Flüchtlinge die genaue Unterscheidung, nicht nur in Thailand.
Heutzutage ist brutale Realität, dass über 100 Millionen Menschen in 2023 auf der Flucht waren, davon ca. die Hälfte in anderen Ländern. Keiner spricht von Auswanderer, sondern einzig und alleine vom mittlerweile abwertenden Wort „Flüchtling“. Ein Flüchtling, welcher Art auch immer, verlässt zwar sein Land freiwillig, wird aber durch extrem widrige Umstände eigentlich dazu gezwungen.
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Der UN Migration Report 2019 geht von ca. 5 Millionen Gastarbeitern und 100.000 Flüchtlingen in Thailand aus. Dazu kommen dann noch 100.000 bis 1,5 Millionen Ausländer, die in Thailand arbeiten oder als Rentner leben. Warum so eine Diskrepanz? Thailändische Behörden haben unterschiedliche Arten, wie sie Ausländer in Thailand zählen. Oft werden nicht mal die Hunderttausenden Inhaber eines Non Immigrant Visa gezählt, da – wie der Name schon sagt – es sich nicht um Immigranten handelt, sondern um Menschen, die sich temporär (so die thailändische Übersetzung) in Thailand aufhalten. Diese fallen dann in die sehr seltsame Statistik als Auslandstourist! Viele leben aber schon seit Jahrzehnten „temporär“ als Expat, Privatier oder Resident in Thailand.
Bei den meisten Statistiken in Thailand, die die Bevölkerungsgröße betrifft, werden Ausländer, egal ob Gastarbeiter, Expats oder Flüchtlinge, anders als in Deutschland, grundsätzlich nicht mitgezählt.
Ein Zwischending in der Hierarchie der Flüchtlinge und Auswanderer sind Gastarbeiter. In Thailand leben 3 bis 5 Millionen Myanmaren, Laoten, Kambodschaner und Vietnamesen, die als Wanderarbeiter unterwegs sind. Nur für diese 4 Länder gibt es ein spezielles Visum. Wir würden diese Gastarbeiter in Thailand aber nicht als Auswanderer oder Expat bezeichnen.
Wer ist was beim Auswandern nach Thailand?
Auswanderer sind eigentlich auch nur wohlgenährte Flüchtlinge, vorzugsweise aus reichen Ländern kommend und Thailand hat davon nicht wenige. Manchmal auch Gastarbeiter, die aus vielerlei Gründen ihr Heimatland verlassen, aber nicht verlassen müssen. Um nun aber der Weltgeldhierarchie ein Unterscheidungsmerkmal zu geben, sind Gastarbeiter und Flüchtlinge aus vermeintlich reichen Ländern Auswanderer, Expats oder Residenten, so auch in Thailand.
Gemein ist allen, dass sie im Ausland leben. Wenn diese dann in ihrem Gastland, wie zum Beispiel Thailand, arbeiten wollen, sind sie keine Gastarbeiter, sondern nennen sich Expats. Hier drehen auch viele an ihrem Status, da ein Expat per Definition von seinem Arbeitgeber ins Ausland entsandt wurde, was für die Mehrheit der arbeitenden Auswanderer in Thailand nicht zutrifft. Was ist so schlimm am Begriff Gastarbeiter, ob in Thailand oder sonstwo? Wenn sie nicht arbeiten sind es Residenten, klingt wohl besser als Rentner, die in Thailand leben. Hier ein netter Artikel in der BangkokPost.
Mia san mia!
Irgendwie schon lustig, wie wir Wohlstandflüchtlinge uns durch schöne Worte von anderen Ausländern unterscheiden wollen, siehe hierzu auch: Nördliche Dummköpfe erfinden den Globalen Süden. Gerade in Thailand wollen wir doch nicht mit Gastarbeitern aus Myanmar, Laos, Vietnam oder Kambodscha verwechselt werden. Wir sind wir und insbesondere Europäer tragen so gerne ihren Rassismus in die Welt hinaus. Eine Bestandsaufnahme innerhalb Europas mit interessanten Antworten, warum immer mehr auswandern, finden Sie in diesem Artikel der NZZ.
Ein Auswanderer geht aus
Auswandern bedeutet erstmal aus seinem Heimatland heraus zu gehen, es für viele Jahre oder für immer zu verlassen. Wahrscheinlich würde man keinen deutschen Staatsbürger aus Mittenwald einen Auswanderer nennen, nur weil er 10 km weiter nach Innsbruck zieht. Aber wenn es 10.000 km bis nach Thailand sind, dann sprechen wir natürlich vom Auswandern.
Lustig ist, dass für die überwiegende Mehrheit der europäischen Auswanderer nach Thailand gilt, dass sie offiziell nie eingewandert sind. Warum? Die allermeisten haben ein Non Immigrant Visum. Wie der Name des Visums schon sagt, ist es kein Immigranten Visum, also keinen Status eines „Permanent Resident“, sondern Ausländer mit temporären Aufenthalt!
Gründe zum Auswandern
Gründe zum Auswandern gibt es genug, für viele vielleicht nicht nachvollziehbar, jedoch einzig und alleine Ihre eigenen Gründe sind entscheidend. Meine waren seit meiner Jugend ein Reise- und Fernweh und meine stetig anwachsenden Zweifel hinsichtlich einer politischen, wirtschaftlichen und beruflichen Vereinbarkeit mit meiner Lebensauffassung. Es gipfelt eigentlich darin, dass ich mich gänzlich inkompatibel mit dem deutschen Staatsapparat, insbesondere der völlig durchgeknallten Verwaltung sehe.
Wollen Sie wissen, was dies bedeutet?
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Was nun bei den Auswanderern tatsächlich neu ist, dass mehr und mehr ältere Menschen aus vermeidlich reichen Ländern sich freiwillig und meist ohne Not entscheiden auszuwandern und hier zahlenmäßig eher gen sonnenverwöhnte Länder. Viele dieser Menschen sind schon in ihrer 2. Lebenshälfte angekommen, oft im Rentenalter oder kurz davor stehend und wirtschaftlich nicht unbedingt abgehängt. Dies war vor 50 Jahren noch die große Ausnahme, heute aber die Regel für eine schnell wachsende Minderheit.
Abgesehen von Winterflucht habe ich die starke Vermutung, dass viele auch die Schnauze voll von unseren hochindustrialisierten Ländern, hochgezüchteten und durchgetakteten Bürger und nichtssagenden Mietmaulpolitikern haben. Hier schließe ich natürlich von mir selbst auf andere, dies kann stimmen, muss aber nicht.
Ghettoisierung nach dem Auswandern nach Thailand
Hauptsächlich für diese Gruppe – also Baxidas, die nicht in Thailand als Expat oder Local arbeiten – schätze ich, dass weit über 80 % sich einer Ghettoisierung hingezogen fühlen. Was bedeutet Ghettoisierung eigentlich? Hier der Eintrag dazu bei Wikipedia. Als Gegenteil von Ghettoisierung passt Integration ziemlich gut. Nur um Missverständnisse zu vermeiden, Integration hat absolut nichts mit Assimilation zu tun! Der Mittelweg, um Ghettoisierung und Assimilation zu vermeiden, ist ganz klar die Integration.
Vielleicht habe ich mich beim letzten Satz getäuscht?
Ich zitiere aus einem NZZ Artikel vom 15. Oktober 2024: „Zürich ist nach Genf die internationalste Stadt der Schweiz, auch wegen der vielen Fachkräfte aus dem Ausland. Doch die Expats tun sich mit der Integration schwer. Der eigene Freundeskreis besteht häufig aus anderen Expats.“ Nachfolgendes Zitat darin könnte auch für Thailands Expats gelten: „Jemanden, der Sozialhilfe bezieht, können wir zu einem Deutschkurs verpflichten. Bei Expats hingegen können wir nur mit Anreizen arbeiten.“
Warum diese Ghettoisierung? Während meiner Zeit in Amsterdam als Expat, war der Freundeskreis sehr gemischt, aber mindestens die Hälfte stammte aus Holland, nein, den Niederlanden. Ähnlich in meiner Sturm und Drang Zeit in Hong Kong oder Bangkok. Gerade als Rentner hat man doch viel Zeit, warum dann nicht auch die Landessprache lernen, damit Sie einer freiwilligen Behinderung beim Lebensabenteuer Thailand entgehen?
Wenn ich von Ghettoisierung schreibe, wie macht sich dies für Ausländer, vornehmlich aus reichen Ländern kommend, die nach Thailand ausgewandert sind, bemerkbar?
Hier meine sicherlich nicht vollständige Liste:
- Die allermeisten leben in oder nahe von Touristenhochburgen und dort nicht selten in „Gated Communities“, mit sehr hohem Ausländeranteil und aktiver Ghettoisierung.
- Völlige Gleichgültigkeit hinsichtlich der thailändischen Kultur, dies bedeutet im Einzelnen:
- Absolut kein Erlernen der thailändischen Sprache, das dümmste was man machen kann
- Keine Toleranz, wenn etwas anders gemacht wird, als in der alten Heimat
- Jeglicher Unterschied in den Gesellschaftsnormen von Thailand zur alten Heimat wird negativ ausgelegt
- Man lebt unter Seinesgleichen, also auch wieder Ghettoisierung. Zum Beispiel sprechen viele Deutsche, Österreicher und Schweizer Rentner nicht unbedingt verständliches Englisch, geschweige denn Thailändisch. Daher findet das gesamte soziale Leben nur unter Deutsch sprechenden Residenten statt. Ähnlich ist es natürlich mit Russen, Engländer und Chinesen. Lustig dabei, nicht wenige sind mit einem Thailänder, meist wohl Thailänderin verheiratet!
- Häufig wird das Essen der alten Heimat bevorzugt
- Nachrichten zu Thailand hat viel mit alternativen Fakten zu tun, da natürlich keine thailändischen Sprachkenntnisse vorhanden sind, um sich Fakten anzueignen bzw. Märchen von Fakten unterscheiden zu können.
Vielleicht zum Nachdenken
Als deutscher Auswanderer in der Österreich würden Sie sich doch nicht nur Deutsche als Freunde suchen, sondern hoffentlich auch Österreicher. Logisch, die sprechen ja auch Deutsch dort. Aber sehr viele Deutsche wandern auch in die USA, Spanien oder Italien aus. Dort sprechen die Einheimischen normalerweise nicht Deutsch und nicht wenige an deutschen Auswanderern lernt die Landessprache zumindest ein bisschen. Warum funktioniert dies nicht in Thailand? Thailändisch ist bei weitem nicht so schwer, um im täglichen Leben sich sprachlich zurechtzufinden.
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Lebensglück und Lebensqualität beim Auswandern nach Thailand
Unser gesamter, recht üppiger Freundeskreis hier in Chumphon besteht aus Thailändern. Aus deutscher Sicht bin ich der Quotenausländer 😉 und einziger Baxida in unserer Siedlung. Ich prakteziere somit das Gegenteil von Ghettoisierung. Zum einen gibt es in der ganzen Provinz Chumphon kaum Europäer und die, die ich kenne, sprechen aber kein Thailändisch.
Nachrichten über Thailand lese ich so gut wie nie auf deutschsprachigen Medien, da diese auch nur die thailändischen oder englischen Nachrichtenquellen übersetzen und nicht selten ist die Übersetzung missverständlich oder gleich falsch.
Unsere ganze Familie ist mittlerweile innerhalb der Provinz ziemlich gut vernetzt, sei es in der thailändischen Verwaltung, aber auch im wirtschaftlichen Leben. Hier steckt natürlich auch eine proaktive Herangehensweise dahinter. Etwas, was mir persönlich schon immer gelegen kam. Nehmen und geben, aber auch so wie Du mir so ich Dir bringen einen nicht nur in Thailand weiter, sondern überall.
All dies zusammen hat für mich viel mit Lebensqualität zu tun. Ich habe mich integriert, werde mich aber weder niemals assimilieren noch ghettoisieren. Thailänder würden dies auch nie erwarten.
Gibt es einen Hauptgrund, dass Auswandern nach Thailand klappt? Für mich ist dies ganz klar die Sprache erlernen. Es ist mir völlig unverständlich, warum die Mehrheit der Baxidas in Thailand, die hier nicht arbeiten, freiwillig auf eine noch höhere Lebensqualität verzichtet?
Kommen Sie doch zu uns!
Wenn Sie Chumphon mal für einige Zeit erleben möchten, bevor Sie auswandern oder als erste Station bei Ihrem Lebensabenteuer: Auswandern nach Thailand, mieten Sie sich doch bei uns ein. Wie das geht? Lesen Sie weiter:
Leben und wohnen auf Baan Metawi in Chumphon am Golf von Thailand
Wenn Sie sich für einen Langzeitaufenthalt bei uns in Chumphon interessieren, lesen Sie sich das Mietangebot meiner Frau auf Baan Metawi gut durch. Es zeichnet sich im Besonderen dadurch aus, dass es ein sehr nützliches und vielfältiges Servicepaket bietet, welches Ihnen den Schritt zum Überwintern, Übersommern oder Auswandern nach Thailand erheblich erleichtert. Frei von Massentourismus erleben Sie bei uns in Chumphon das wahre Thailand mit seiner bezaubernden Meereskulisse inmitten tropisch exotischen Naturlandschaften. Zudem spricht der Ehemann meiner Frau sogar auch Deutsch.
Interessiert am Auswandern? Siehe dann nachfolgende Beiträge …
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- 10 häufige Probleme beim Auswandern nach Thailand
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