Leben in Thailand
Sapparot, Ananas und Ananasbaum in Thailand

Sapparot – Ehre, wem Ehre gebührt

Aktualisiert am 20. April, 2023

Sapperlot oder Sappralot oder dann doch passender Sappalot, nein Quatsch, Sapparot. Die Österreicher lieben ihr Sapperlot, was so viel bedeutet wie das bayerische Sappralot, aber auf Ananas kommt so schnell keiner. Für mich war es wohl eines der ersten thailändischen Wörter, welches ich lernen durfte. Zwar falsch, da anfangs immer Sappalot in meinen Hörkanal eindrang, ähnlich dem umgangssprachlichen Falang. Der weiße Ausländer und die Guave wird im Thailändischem richtig als Farang (ฝรั่ง) ausgesprochen und Sapparot (สับปะรด) heißt ganz offiziell die Ananas, die nicht auf dem Ananasbaum wächst. Richtig seltsam wird es, wenn man Kiefern bzw. Pinien mit einem Apfel kreuzt, dann kommt laut den Engländern hierbei ein Pinienapfel (pineapple) heraus. Lustig ist es dann bei meinen Blutsverwandten, den Österreichern. Wenn Sie dort in einem Laden Ananas bestellen, haben Sie gute Chancen Erdbeeren zu bekommen. Noch Verwirrenderes finden Sie in nachgenannten Beiträgen:

Jeder, für den Thailand ein fremdes Land ist, muss sich eigentlich jetzt wundern, welcher Verwirrte diesen Blog schreibt. Allerdings nach 13 Jahren auf Baan Metawi, am Golf von Thailand, macht alles absolut Sinn. Schon wieder falsch; es ergibt Sinn, machen tut er es nur umgangssprachlich würde Sohn Nr. 1 mir jetzt sagen.

Matt Abold

Mein Name ist Matt Abold und ich lebe seit 2009 im Baan Metawi, in Chumphon, Thailand. Ich schreibe übers Auswandern und Überwintern sowie über sozial- und wirtschaftspolitische Themen mit Bezug zu Thailand.
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Der Ananasbaum

Eine gute Bekannte von mir hat ein recht bekanntes Restaurant in Singapur und ist selbst Köchin. Ohne Aussicht auf Erfolg, zog ich sie mit meiner Geschichte der vielen reifen Ananas, die an unserem Ananasbaum hängen, auf. Unerwartet und lustig war es dann doch, als sich herausstellte, dass sie mir die Geschichte des Ananasbaumes abnahm und selbst noch niemals eine Ananas geerntet hat.

Beim Anpflanzen der lustigen Ananasbäume haben Profis so ihre Tricks, wir aber machen es total natürlich. Die Ananas wird einfach am Schopf gepackt und diesen stecken wir dann in die Erde. Wenn alles gut geht, kommt nach 1 bis 2 Jahren eine neue Frucht zum Vorschein.

Die großen Ananasanbaugebiete in Thailand befinden sich natürlich hauptsächlich im Süden Thailands und wie auch bei Palmöl, Kokosnuss und Kautschuk gibt es kaum Großgrundbesitzer. Dies erschwert Ausbeutung durch große Konzerne und ermöglicht vielen Arbeitern in Thailand ein Auskommen. Auch findet keine Monokultur statt, was Del Monte so gerne in Costa Rica praktiziert. Weil Europa Konzerne liebt und gerne alles auf eine Karte setzt (Dünger, Gas, Öl, Sonnenblumenöl, Weizen, Kaffee, Bananen, etc.) kommen über 70 % aller Ananas in Europa aus Costa Rica.

In Thailand sehen Sie zudem oft Plantagen für Kokospalmen, wo am Boden dann zeitgleich noch Ananas, Bananen, Pandan und Durian angebaut wird. Thailand und die Natur lieben Artenvielfalt, was man von Europa nicht wirklich behaupten kann. Mehr Wissenswertes über diese Frucht fand ich in diesem Blog und allgemein über die Themen in diesem Abschnitt empfehle ich Ihnen die Beiträge:

Thailand ist ein Paradies nicht nur für Ananas

Nicht nur bei der Ananas, sondern bei fast jedem uns bekannten und auch unbekannten Obst ist Thailand schon sehr nahe am Schlaraffenland. Überall gibt es dieses herrliche Obst, dessen gesundheitlicher Nutzen schon richtig vielversprechend ist. Die Königin der Früchte wird inflationär verwendet, denn so wurden bereits Durian, Mangosteen, Banane, Kokosnuss und natürlich auch die Ananas bezeichnet. Schmecken tun sie alle, na ja, bei mir bis auf Durian natürlich. 555

Wir haben uns angewöhnt, wann immer es gen Norden geht, in Kuiburi (berühmt für einen richtig tollen Elefantennationalpark), gut 200 Kilometer nördlich von uns, auf einem Berg mit herrlicher Aussicht anzuhalten und dort in einem der zahlreichen Ananasstände, die Frucht frisch vom Feld zu kaufen. Ähnliches geht natürlich auch 30 Kilometer südlich von uns im Distrikt Sawi, wo auf der Autobahn dann hauptsächlich Pinienäpfel und Salak angepriesen wird. Nur während der Durianernte meiden wir diese Gegend, da es in dieser Zeit auf der ganzen Autobahn das Parfüm der Durianfrucht hat. Egal, Ananas bekommen Sie überall im Land und es ist fast eine Ganzjahresfrucht. Mehr zum Obst in Thailand finden Sie hier:

Ein Freund von mir nimmt die Ananas, insbesondere die ziemlich vielen stachligen Blätter, um angehenden Bankern die Kunst der Preisgestaltung näherzubringen. Es hat mit Arbitrage vor allem beim Devisenhandel zu tun. Hab natürlich auch dafür interessante Beiträge:

Ananas in der Küche

Die Ananas als Frucht zu verspeisen ist offensichtlich und meiner Meinung nach eine Geschmacksbombe. Dennoch wird in Thailand dies oftmals noch aufgepeppt, indem beim Kauf einer Tüte mundgerecht zugeschnittener Ananas ein Päckchen Chilizucker beiliegt. Ich selbst esse jeden Tag nach dem Frühstück ca. 150 Gramm Ananas und beträufle diese noch mit frischem Limettensaft. Warum? …. mir schmeckts. Und zwar so gut, dass ich jährlich ca. 40 kg davon esse. Es ist unter allem Obst meine absolute Favoritin. Ihr wird zwar Nachhilfe beim Abnehmen nachgesagt, aber mein Bäuchlein glaubt dies nicht. Meine bessere Hälfte, die Biothailänderin, isst keine Ananas, da diese ihr „in die Zunge beißt“ – wörtlich aus dem thailändischen übersetzt. Auch gut, dann hab ich mehr davon.

Dann gibt es Ananas gekocht, gebacken, im Teig frittiert, gegrillt, getrocknet und als Marmelade. Auch schmeckt ein Ananassandwich, zwei Kekse und in der Mitte eine Ananaspaste, viel zu gut, um es lange aufzubewahren. In Thailand wird die Ananas auch manchmal längs in 2 Hälften geschnitten, ausgehöhlt und meist mit gebratenen Reis mit, ja richtig, Ananas serviert.

In der Getränkeabteilung kennt Pina Colada jeder. Ohnehin lässt sich Ananas ideal mit den Früchten meines Sehnsuchtsbaumes, der Kokosnuss für Cock- und Mocktails kombinieren. Nur der reine Ananassaft ist mir dann doch zu süß, was aber mit Chili und Limettensaft schnell geheilt werden kann. Für Salate empfiehlt sich natürlich der Ananasessig.

So schmeckt Ananas also!

… meinte meine Schwester, als sie das erste Mal bei uns zu Besuch war. Viel tropisches Obst in Europa hat mit dem Originalgeschmack wenig zu tun. Bananen, Mangosteen, Mangos, etc. Die Ernte findet zu einem Zeitpunkt statt, wo der Geschmack noch nicht ausgereift ist und nach der Seefahrt im Supermarkt landet. Abgesehen davon, dass meist nur immer die gleichen Sorten verkauft werden. Sehr beliebt ist auch die überzuckerte Konservenfrucht, die dann oftmals für Toast Hawaii oder Pizza Hawaii im Abendland verarbeitet wird.

Thailänder lieben viele ihrer Früchte so, dass z.B. nur sehr wenig frische Ananas exportiert werden. Sie müssen dann schon selbst nach Thailand kommen, um diese Frucht zu probieren. Ganz einfach gelingt Ihnen dies, wenn Sie sich bei uns auf Baan Metawi einmieten und die köstlichen, selbst gepflanzten Ananas direkt ernten. Weitere Beiträge hierzu:

Bilder, aber nicht vom Ananasbaum!

Die Bildausbeute ist ein wenig spärlich, da ich einige nette Bilder mit Ananasfelder nicht mehr finden kann 🙁

Sappalot nochmal, schmeckt die gut

Die Dame vom Beitragsfoto verkauft meist täglich bei uns um die Ecke. Was das Foto aber auch zeigt, wie Thailänder Ananas schälen. Zuerst wird die sehr ruppige Haut so dünn wie möglich weggeschnitten. Allerdings sind jetzt noch alle Augen da. Diese werden dann mittels Spiralschnitt, siehe rechte Ananas, schnell und geschickt herausgeschnitten. Danach dann einfach mundgerecht zuschneiden, wobei der Strunk meist so holzig ist, dass dieser nicht zum Verzehr geeignet ist.

Sapparot, Ananas und Ananasbaum in Thailand

Interessiert am Auswandern? Siehe dann nachfolgende Beiträge …


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