Leben in Thailand
Moskitos, Dengue Fieber mit Wolbachia Bakterien bekämpfen

Tolle Neuigkeiten gegen Dengue Fieber

Aktualisiert am 21. September, 2024

Eine sehr interessante Nachricht Anfang Juni 2021 war, dass Dengue Fieber, auch als Knochenbrecher Fieber bekannt, durch Wolbachia Bakterien sehr stark an der Ausbreitung gehindert werden kann. Siehe hierzu einen Bericht auf BBC. Kein bekanntes Medienhaus in Deutschland hielt dies bis jetzt für berichtenswert. Ist es verwunderlich? … Eigentlich nicht.

Europa macht sich bisher um diese Infektionskrankheit noch wenig Gedanken, ist es doch eine typische Tropenkrankheit, könnte man meinen. Ein Bericht im NDR von 2020, klingt allerdings ein wenig anders; daher lobe ich natürlich diese Berichterstattung. Im Moment wächst weltweit keine Tropenkrankheit so rasant wie Dengue Fieber. Die WHO geht von 100 bis 400 Millionen Fälle jährlich aus und sieht die Hälfte der Weltbevölkerung gefährdet. Wie bei vielen Tropenkrankheiten ist ein kleiner Moskito dafür verantwortlich.

Auf Baan Metawi, unserem Zuhause in Chumphon, Thailand, gibt es Moskitos natürlich auch (die allermeisten Moskitos übertragen natürlich dieses Virus nicht) und irgendwie arrangiert man sich zwar, jedoch sollte man diese Plagegeister auch niemals unterschätzen. Hier einige Beiträge dazu:

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Matt Abold leben in chumphon, thailand

Matt Abold heißt der Bub und lebt seit 2009 auf Baan Metawi, in Chumphon, Thailand. Er schreibt übers Auswandern und Überwintern und sozial- und wirtschaftspolitische Themen mit Bezug zu Thailand.
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Eine erlebte Geschichte zur Einführung

Es ist Januar 2019, meine Frau und ich feiern gerade die Fertigstellung einer größeren Umbaumaßnahme auf unserem Anwesen, Baan Metawi. Noch während der Feierlichkeiten bekam ich Fieber, eigentlich nichts Besonderes. Jedoch kamen nach 2 Tagen auch noch Gliederschmerzen dazu, die ich in dieser Intensität noch niemals hatte. Nolens volens ging ich alleine zu unserer Ärztin, da ich ja so gut thailändisch kann, dass ich das Gesagte schon verstehen werde – eine dumme Selbstüberschätzung, wie sich kurz darauf herausstellte.

Ich dachte, die Ärztin meinte, dass ich Dengue Fieber hätte; es gäbe gerade einen kleinen Ausbruch in Chumphon. In den nachfolgenden Tagen las ich mich in die Materie ein, während es mir wieder ein bisschen besser ging. Die Informationen über das Dengue Fieber erfreuten mich hingegen überhaupt nicht. Beim erneuten Arztbesuch stellte sich dann meine Falschübersetzung heraus. Ich hatte nicht Dengue, sondern Chikungunya Fieber. Leider hatte ich das Pech zu der absoluten Minderheit zu gehören, die, ähnlich wie bei Long Covid, Long Chikungunya bekamen. Dies bedeutete für mich fast 7 Monate unangenehme Gliederschmerzen, die nur durch viel Fahrradfahren gelindert wurden; was ich wiederum als sehr positiv empfand. Das Auswärtige Amt hat übrigens gute Informationen bezüglich Tropen- und Infektionskrankheiten parat, diese finden Sie hier.

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Was ist nun Dengue Fieber?

Eine Virusinfektion, übertragen durch tagaktive Moskitos. Gerade am Anfang können sich Dengue und Chikungunya Fieber sehr ähneln. Ist beim letzteren nach einer Infektion meist ein lebenslanger Schutz vorhanden, gilt dies bei Dengue nur bedingt für jeweils einen Typ von insgesamt 4. Ich habe mich sozusagen natürlich gegen Chikungunya impfen lassen 555. Es gibt bisher keine Impfung gegen Chikungunya und nur eine sehr eingeschränkte gegen Dengue.

4 Denguevirustypen sind bekannt und dies ist mit ein Grund, warum Dengue Fieber so gefährlich ist. Nach einer 2. Infektion ist die Wahrscheinlichkeit einen gefährlichen Krankheitsverlauf zu bekommen höher als bei der 1. Infektion. Es gibt zwar Menschen, die Infektionen aller 4 Typen überstanden haben und somit einen lebenslangen Schutz gegen alle Denguevirustypen haben, aber diese sind die absoluten Ausnahmen.

Wie schützt man sich gegen Dengue?

Zum einen versucht man sich gegen Stiche der Plagegeister zu schützten. Siehe auch: Moskitos in Thailand, wie schützt man sich am besten? Speziell bei Dengue und Chikungunya ist darauf zu achten, den Larven keinen natürlichen Lebensraum zu geben. In Singapur ist der Schutz vor Dengue auch in mehreren Gesetzen verankert, was fast schon typisch für Singapur ist; klicken Sie hier, um zu einer PDF-Datei zu gelangen. Aber auch die Aufklärung und Vorbeugung in Singapur gegen Dengue Fieber ist schon mustergültig, klicken Sie hier.

Erwiesen ist, dass Moskitos, egal welcher Art, stehendes Süßwasser zur Larvenbildung bevorzugen. Hauptsächlich bedeutet dies in normalen Haushalten, dass Sie Pfützen aller Art vermeiden sollten. Auf unserem Anwesen, Baan Metawi, versuchen wir dies, so weit wie möglich umzusetzen. Unser Swimmingpool ist ein Salzwasserpool, der regelmäßig umgewälzt wird. Beides verhindert vollständig Larvenbildung (siehe auch: Eine wunderbare Straße durch Salz, Tempel und Tradition am Golf von Thailand). Bei einer kleinen Brunnenanlage werden regelmäßig langanhaltende Chlortabletten verwendet. Pfützen haben ohnehin kaum Möglichkeit der Sonne lange zu entkommen, da der Boden kaum versiegelt wurde.

Die beste Moskitovermeidung haben wir allerdings mit dem Meerwasserkanal, der direkt entlang unseres Grundstücks verläuft. Zum einen ist dieser kein stehendes Gewässer, die Gezeiten halten den Kanal immer in Bewegung. Zum anderen handelt es sich um Meerwasser, also Salzwasser, ein natürlicher Schutz gegen die Plagegeister. Siehe hierzu auch:

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Was ist nun die tolle Nachricht im Kampf gegen Dengue?

Vor mehreren Jahren begannen bereits Versuche mithilfe von Wolbachia Bakterien. Hierbei wurden bestimmte Moskitos mit Wolbachia Bakterien infiziert. In der 500.000 Einwohner Stadt Yogyakarta in Indonesien, wurde über 9 Monate ein wissenschaftlicher Großversuch unternommen. Das Ergebnis:

77 % weniger Dengue Fälle und 86 % weniger Menschen mussten ins Krankenhaus in der Zeit, in der die mit Wolbachia Bakterien infizierten Moskitos freigesetzt wurden.

Dies gibt Anlass zur Hoffnung, dass das Dengue Fieber in den nächsten Jahren stark in die Schranken gewiesen werden kann. Ein großer Schritt gegen eine Virusinfektion, die laut WHO bis zu 4 Milliarden Menschen gefährlich werden kann und jährlich bis zu 400 Millionen Menschen sich damit infizieren. Eventuell sollten die durch Moskitos übertragenen Krankheiten nicht mehr Tropenkrankheiten genannt werden, da viele dieser Länder überhaupt nicht zu den tropischen Ländern, wie zum Beispiel auch Deutschland, zählen.

Die positiven Beispiele gehen auch im Dezember 2021 und Oktober 2022 weiter. Lesen Sie hierzu den Bericht in Channel News Asia 1 und Channel News Asia 2

Und im September 2022 gab es gute Nachrichten bezüglich Malaria, wir kommen wohl einer effektiven Malariaimpfung immer näher, siehe BBC.

Interessiert am Auswandern? Siehe dann nachfolgende Beiträge …

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