Leben in Thailand
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Wasser in Hülle und Fülle am Golf von Thailand

Aktualisiert am 2. April, 2024

Wasser ist Leben, aber Wasserknappheit über Jahre endet oft mit einer Dürre, so wie in 2020 in Thailand. Der Nordosten wurde von der schwersten Dürre seit Jahrzehnten heimgesucht. Danach ist der Boden oft so verhärtet, dass Regenwasser nicht mehr groß in den Boden eindringt und ungenutzt abläuft. Nicht selten kommt es in Thailand auch zu Überschwemmungen während der jährlichen Monsunsaison. So wie in 2011, wo fast das ganze Land durch zu viel Regen überschwemmt wurde. Damals kam es weltweit zu Lieferengpässen in vielen Industrien, da Thailand eben wirtschaftlich sehr diversifiziert ist.

Thailand investiert seit Jahrzehnten, um Dürren abzumildern. Zu viel Regen führt zu Überschwemmungen, daher wird überall in Thailand auch kräftig in einen vorausschauenden Hochwasserschutz investiert, um das Wasser zu bändigen. Im Moment haben wir den 3. La Niña in Folge, was wiederum mehr Niederschlag in Thailand bedeutet und insbesondere im Großraum Bangkok im September 2022 zu Überschwemmungen führte (siehe BBC). Trotzdem ist dies relativ normal.

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Wasser ist Leben am Golf von Thailand

In jedem Land auf der Welt ist Wasser in Tradition, Geschichte und Sprache verankert. Im Süden von Thailand, also auch bei uns in Chumphon, ist Wasserknappheit und Dürre so verbreitet, wie Wasser in der Wüste. Viel Regen, oft auch Starkregen, sowie ab und an daraus folgende Überschwemmungen sind am Golf von Thailand aber nicht so selten. Diesen Beitrag schreibe ich während der Monsunzeit in Thailand. In meiner Hängematte auf Baan Metawi liegend, unserem Zuhause am Golf von Thailand, ist es auch bei Regen eine Freude draußen zu sein. Dies ist für viele aus dem Abendland ungewohnt. 12 Monate im Jahr tagsüber selten kälter als 25 °C, auch bei ständigem Regen. Sie glauben gar nicht, wie angenehm dies ist.

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Matt Abold leben in chumphon, thailand

Mein Name ist Matt Abold und ich lebe seit 2009 im Baan Metawi, in Chumphon, Thailand. Ich schreibe übers Auswandern und Überwintern sowie über sozial- und wirtschaftspolitische Themen mit Bezug zu Thailand.
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Überschwemmung und Dürre in Thailand hat Tradition

Vielleicht eine seltsame Überschrift, aber es bedeutet, dass man sich beim Thema Wasser in Thailand seit Jahrhunderten auf Überschwemmungen, aber auch Dürren eingestellt hat. Es gibt viele sehr große Dämme in Thailand, die lange Zeiten ohne Regen ausgleichen können. Häuser werden auf Stelzen gebaut oder in den letzten Jahrzehnten wird auch vermehrt Land aufgeschüttet, um Überschwemmungen abzumildern. Siehe dazu:

Der 24/7 Nachrichtentsunami sorgt manchmal leider dafür, dass man ein verzerrtes Bild bei Dürre und Überschwemmung in Thailand hat. Man könnte aufgrund der vielen Medienberichte meinen, dass in den letzten Jahren die Überschwemmungen durch Regen am Golf von Thailand stark zugenommen haben. Dies ist aber objektiv nicht richtig, da sich eigentlich bis jetzt gar nichts Wesentliches verändert hat. Den Medienunfug hatte ich schon mal in dem Beitrag: Schmierfinken beschrieben, indem es um den Sturm Pabuk und angeblichen Überschwemmungen am Golf von Thailand ging.

Im Nordosten von Thailand, dem Isaan, scheint sich hingegen die Wasserknappheit zu verstärken, da die Dürren dort länger und schlimmer werden und der alljährliche Regen in der Monsunzeit auf ausgetrocknete Böden trifft, was dann öfters für heftige Überschwemmungen sorgt. Siehe auch:

Triage beim Wasserverbrauch in Europa

Ich lebe ja permanent am Golf von Thailand, wo kein Mensch jemals Wasser sparen musste, es sei denn wegen durch Menschen verursachten Massentourismus insbesondere auf Inseln wie Phuket oder Koh Samui, in 2024 auch wieder Hua Hin und Pranburi, sowie die Insel Phi Phi in Krabi aber auch Hua Hin ist davon regelmäßig betroffen. Siehe hierzu:

Im August 2022 las ich viel mehr denn je über die sich folgenreich ausbreitende Hitzewelle und Dürre in Europa. Ist es wieder mal nur die Übertreibung der Medien oder bittere Wahrheit? Leider wohl letzteres und dies scheint sich in der Tat in eine langjährige Reihe von extremen Wetterereignissen in Deutschland und Europa, ja auch ganz Nordamerika und weite Teile von Nordasien einzureihen. Dürre und Wasserknappheit aufgrund von Hitzewellen in Europa, im Moment auch extrem in China, wie kann dies sein? Bis vor ein paar Jahren wurde von Experten noch mehr Regen durch Klimaveränderung in Europa vorhergesagt. Auch Starkregen ist mittlerweile wohl, ähnlich wie in Thailand, in Europa angekommen und führt viel öfters als früher zu punktuellen Überschwemmungen, verstärkt durch ausgetrocknete Böden, die kaum noch Wasser aufnehmen können. Hierzu passend ein BBC Artikel.

Unglück durch Glück in der Vergangenheit

Auf die Häufigkeit, Vielfalt und Dauer der Extremereignisse hat Europa im Moment keine wirkliche Antwort. Nordamerika und -asien sind Naturgewalten schon länger ausgesetzt und daher auch anpassungsfähiger. Europa hatte bisher, was Häufigkeit von Wetterextreme betrifft, Glück gehabt. Dies rächt sich jetzt, da die Vorhersehbarkeit nicht mehr gegeben ist, fällt es uns Abendländer sehr schwer uns anzupassen. Schon alleine der Vollkaskowohlfahrtsstaat sorgt dafür, dass wir Gefahren überhaupt nicht mehr richtig einschätzen können.

Dazu kommt, dass staatliche Maßnahmen, sei es beim Bau oder verordneten Einschränkungen, erst nach Jahren zum Tragen kommen, wenn auch wirklich jeder sich mal durch alle Instanzen durchklagen durfte. Alleine den moralischen Zeigefinger, oft gegen Südost- und Ostasien hochzuhalten, ist für die Probleme Europas nicht zielführend. Hier liegt dann auch der Unterschied zu Thailand und Südost- und Ostasien. Siehe hierzu Beiträge verwandter Themen, wie:

Was macht Thailand seit Jahrzehnten gegen Wasserknappheit und Überschwemmung?

Ich war in den Achtzigern, also vor fast 40 Jahren sehr oft in Thailand und insbesondere in Bangkok, wo es auch viel Regen gab. Ich bin teilweise durch kniehohes Wasser an der Ratchaprasong Kreuzung gewatschelt und auch sonst war es oft recht nass. Dies kam zumindest in den letzten Jahren nicht mehr vor. Natürlich gibt es alljährlich immer noch Überschwemmungen und Hochwasser durch zu viel Regen in Thailand. Jedoch wird viel von staatlicher Seite getan, um die sinkende Millionenstadt wasserdicht zu machen. So auch die Vorkehrungen im ganzen Land. Wenn es doch eintritt, sind Thailänder anpassungsfähiger als europäische Leidgenossen, da es nichts Unerwartetes ist.

Chumphon hat seit über 30 Jahre einen hervorragenden Hochwasserschutz. Gerade eben in 2022, vor Beginn des Monsuns, wurden die Kanäle, die Hochwasser ins Meer mittels Ebbe und Flut abtransportieren, ausgebaggert. Zum einen aufgrund der natürlichen Versandung, zum anderen wollte man den Hauptkanal tatsächlich tiefer legen, um für mehr Regenfälle in der Zukunft gewappnet zu sein. Dies ist kein Alleinstellungsmerkmal für Chumphon. Überall in Thailand werden hunderte Milliarden ausgegeben, um Extremprobleme durch Wasser, wie Wasserknappheit und Dürre im Norden und Nordosten, aber auch Überschwemmungen in ganz Thailand zu minimieren. Beeindruckend empfinde ich vor allem auch die Geschwindigkeit, mit denen die Maßnahmen ausgeführt werden. Dabei wird aber auch gar nicht zu wenig auf die Natur geachtet. Siehe hierzu auch:

Was macht Deutschland?

„… Besonders flach ist die Fahrrinne auf rund 50 Kilometern vom hessischen Eltville bis zum rheinland-pfälzischen Sankt Goar. Wenn der Rheinpegel sinkt, wird es gewöhnlich zuerst hier eng. Die Binnenschiffer fordern sei langem, die Fahrrinne an dieser Stelle um 20 Zentimeter zu vertiefen. Dafür müsste nicht der ganze Fluss tiefer gelegt, sondern nur einige Felsen im Flussbett abgefräst werden. Naturschützer sind davon nicht begeistert und es werden wohl noch gut zehn Jahre vergehen, bis die Flachstellen beseitigt sind, …“

FAZ vom 14. August 2022: „Was gegen die Dürre hilft“

Wenn es wenigstens eine Ausnahme wäre, müsste man es nicht erwähnen. Natürlich ist Klimaschutz wichtig, wenn aber die Maßnahmen, die jetzt vielleicht ergriffen werden, erst in Jahrzehnten Wirkung zeigen, warum geht man dann nicht mit genauso viel Energie, Geld und gesunden Menschenverstand an den Schutz der jetzt lebenden Bevölkerung, um sich den veränderten Lebensbedingungen anzupassen? Siehe auch: Der gesunde Menschenverstand

Keine Wasserknappheit = keine Sparsamkeit beim Wasser am Golf von Thailand

Im August 2022 wurde bei uns die Durchfahrtsstraße aufwendig mit einer Regenwasserkanalisation und einem breiten Gehweg versehen. Letzteres ist ungewöhnlich, da Thailänder eigentlich nicht gehen, siehe hierzu: Füße sind in Thailand nicht zum Wandern oder Spazieren gehen gemacht. Ersteres reiht sich hingegen in eine lange Liste von Maßnahmen gegen Überschwemmung in Chumphon ein:

  • Ausbaggern und tieferlegen von Hochwasserkanälen
  • Viele Brücken werden hochwassersicherer gebaut bzw. renoviert
  • Anfällige Küstenabschnitte werden durch neue Dämme zukunftssicher gemacht
  • Mangroven werden großflächig neu angepflanzt
  • Nachdem der Tha Taphao Fluss bereits vor 30 Jahren erfolgreich sicher gegen Überschwemmung gemacht wurde, geschieht dies nun mit dem Chumphon Fluss. Hierbei soll vermieden werden, dass die weitläufigen Plantagen überschwemmt werden.
    • seit 2020 werden 5 sehr große Wehre erbaut, die in 2023 fertig wurden
    • der Fluss wurde an neuralgischen Stellen verbreitert und tiefergelegt
    • zeitgleich wird der Fluss auch fit für die Wassernutzung gemacht
    • der Fluss / Kanal wird sogar quer durch die Autobahn geführt und dafür wurde eine imposante Brücke gebaut
  • Bilder hierzu finden Sie im Beitrag: Phänomenale Geschwindigkeit beim Ausbau der Infrastruktur in Thailand

Unser Zuhause

Auf Baan Metawi, unserem Zuhause am Golf von Thailand bedeutet dies, dass wir gerade mal nur 10.000 Liter Regen auffangen, da Wasserknappheit und Dürre in der ganze Region noch nie ein Thema war. Unsere ganze Siedlung wurde vor Baubeginn vor Jahrzehnten um ca. 1 Meter aufgeschüttet und unser Anwesen zusätzlich noch mal um ca. 1 Meter. Eine Überschwemmung trotz üppigem Regen gab es daher bisher noch nie, selbst nicht 2011.

Unser Swimmingpool frisst zwar bei Sonnenschein schon mal 1 cm pro Tag. Dies entspricht dann gleich 500 Liter Wasser, aber ein Starkregen füllt den Pool in wenigen Minuten wieder auf. Von Dezember bis April regnet es manchmal sehr wenig, daher müssen wir in dieser Zeit dann ab und an den Pool nachfüllen. Da Wasser in Hülle und Fülle vorhanden ist, hab ich auch überhaupt kein schlechtes Gewissen dabei. Einige Beiträge hierzu:

📌 Klicken Sie hier:

Was noch anders zu Europa ist: Hier in den Tropen merkt man die Macht und Gewaltigkeit der Natur viel mehr. Daher ist auch gleich der Respekt vor der Natur und Naturgewalten ein viel ehrlicher und angemessener.

Es ist auffällig, dass es nicht auffällig ist!

Zumindest seit ich 2009 nach Chumphon ausgewandert bin, stelle ich sehr subjektiv keine Wetterveränderung fest. Wenn überhaupt, dann regnet es wahrscheinlich häufiger hier. Anscheinend steigt auch der Meeresspiegel im Süden des Golfs von Thailand kaum (es gibt sogar Hinweise darauf, dass dieser sinkt!) und im Großraum Bangkok steigt dieser überdurchschnittlich. Ich hab viel versucht hierzu mehr zu erfahren, aber der Stand der Wissenschaft ist wohl noch nicht bereit für verlässliche Antworten. Experten, die für Europa mehr Regen vorausgesagt haben, glauben jetzt, dass Südostasien viel heftiger von der Klimaveränderung getroffen wird als zum Beispiel Europa.

Ist es nicht auffällig, wie stark der nördliche Bereich der Nordhalbkugel, wie auch der südliche Teil der Südhalbkugel in den letzten Jahren von extremen Wetterereignissen getroffen wurde? Für mich hat sich dabei 50 °C in Kanada, das brennende Australien, sowie die ausgetrockneten Flüsse, Seen und die schweren Waldbrände aufgrund der Dürre in Europa und China eingeprägt.

Es erinnert mich leider an die Covid-19 Experten, die anfangs auch meinten, Masken helfen nicht. Oder der jüngste Skandal bei der Alzheimerforschung. Forschung ist in der Tat Fortschritt, nur wenn die Forschung noch mit so vielen Annahmen (mangels Wissens) zu kämpfen hat, dann kann man schlecht von Expertenwissen reden. Dies trifft bedauerlicherweise aus meiner Sicht auf die Bereiche Klimaveränderung und -folgen zu.

Keine Langeweile am Golf von Thailand

Warum nun gerade der Golf von Thailand so auffällig unauffällig bei den Wetterkapriolen ist, ich weiß es nicht. Vielleicht ist es die Ruhe vor dem Sturm, vielleicht ist es einfach nur ein Trugschluss meinerseits oder vielleicht sind die ganzen Wirkungen und Wechselwirkungen einfach zu komplex, um es mit heutigen wissenschaftlichen Möglichkeiten vorherzusagen?

Was ich allerdings weiß, dass ich mich auf einschneidende Veränderungen gefasst machen sollte, nichts nehme ich als gesetzt oder gegeben hin und schon gar nicht würde ich mich in dieser Gemengelage wichtig nehmen wollen. Vielleicht auch deshalb kann und darf ich mein Leben hier in Chumphon als paradiesisch bezeichnen. Siehe: Chumphon, ein magischer Ort und mein Paradies. Mieten Sie sich doch mal bei uns ein. Wie das geht? Ganz einfach, lesen Sie weiter:

Leben und wohnen auf Baan Metawi in Chumphon am Golf von Thailand

Wenn Sie sich für einen Langzeitaufenthalt bei uns in Chumphon interessieren, lesen Sie sich das Mietangebot meiner Frau auf Baan Metawi gut durch. Es zeichnet sich im Besonderen dadurch aus, dass es ein sehr nützliches und vielfältiges Servicepaket bietet, welches Ihnen den Schritt zum Überwintern, Übersommern oder Auswandern nach Thailand erheblich erleichtert. Frei von Massentourismus erleben Sie bei uns in Chumphon das wahre Thailand mit seiner bezaubernden Meereskulisse inmitten tropisch exotischen Naturlandschaften. Zudem spricht der Ehemann meiner Frau sogar auch Deutsch.


Interessiert am Auswandern? Siehe dann nachfolgende Beiträge …

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