Leben in Thailand
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El Niño bringt Dürre und La Niña Überschwemmung in Thailand

Aktualisiert am 20. Februar, 2024

El Niño (kleiner Junge) klingt für uns Teutonen so niedlich, fast so unschuldig wie La Niña (kleines Mädchen). Leider erfahren wir bald schon regelmäßig die teils katastrophalen Auswirkungen beider Wetterphänomene. Obwohl man eigentlich nicht mehr von einem Wetterphänomen sprechen kann, da es zum Beispiel in den ersten 20 Jahren dieses Jahrhunderts bereits 6 Mal einen El Niño gab und 8 Mal La Niña, davon 3 in den letzten 3 Jahren (siehe BBC). Die ca. 14-monatige Phase des „kleinen Jungen“ erhöht die Temperaturen weltweit. Beim „kleinen Mädchen“ ist es das Gegenteil und dauert durchschnittlich 12 Monate. Dies bedeutet zum Beispiel in Thailand Dürre oder Überschwemmung, manchmal von einem ins andere Extrem, insbesondere im Isaan. Klicken Sie hier für eine kleine Einführung beider Ereignisse durch den deutschen Wetterdienst.

Auf Baan Metawi, meinem Zuhause in Chumphon, am Golf von Thailand, hat sich speziell die 2. Jahreshälfte 2022 als die wohl nasseste Periode (La Niña) seit meinem Umzug in 2009 von Deutschland nach Thailand eingeprägt. Natürlich bedeutet Regensaison und Monsun viel Regen, aber nicht gefühlter Dauerregen. El Niño hingegen verlief bisher im Süden Thailands eher milde ab, da es ganzjährig immergrün ist und Dürren (bisher) unbekannt für diesen Teil der Tropen sind.

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Matt Abold leben in chumphon, thailand

Mein Name ist Matt Abold und ich lebe seit 2009 im Baan Metawi, in Chumphon, Thailand. Ich schreibe übers Auswandern und Überwintern sowie über sozial- und wirtschaftspolitische Themen mit Bezug zu Thailand.
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Was bedeuten El Niño und La Niña für Thailand, Asien und die Welt?

El Niño, letztmalig 2019/2020, brachte für Thailand, wie auch ganz Südostasien und Australien oftmals hohe Temperaturen und extreme Dürren. Gefühlt ganz Australien brannte in dieser Zeit und die Bilder gingen um die Welt. Überschwemmungen waren die Folge für Zentral- und Südamerika und der Südosten Afrikas. Thailand hatte in 2020 im Isaan, dem Nordosten Thailands, die schlimmste Dürre seit Generationen. So wie es im Moment aber aussieht, wird es in 2023 und 2024 zu einem neuerlichen El Niño kommen. Siehe hierzu den Update 2023 im letzten Absatz dieses Beitrages.

La Niña hingegen dreht alles wieder um und sorgt für extrem viel Regen in Thailand und Südostasien, oftmals verbunden mit verheerenden Überschwemmungen. Australien war davon sogar noch härter betroffen und speziell die umfangreichen Überschwemmungen von 2022 bildeten einen traurigen Rekord. Wahrscheinlich gibt es auch einen Zusammenhang zwischen den vergangenen 3 Dürrejahren in Europa, China und Nordamerika (50 °C in Kanada!).

Wissenschaft oder Glaube?

Warum wahrscheinlich? Da die Auswirkungen beider Ereignisse nur regional, aber noch nicht weltweit erforscht wurden. Dies ist insofern lustig, als Wissenschaft soviel Zeit hat, um herauszufinden, ob es Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt oder dass wohnungslose Menschen eher gesundheitliche Probleme haben oder herzkranke Menschen mehr medizinische Versorgung benötigen als gesunde. Klicken Sie hier um über ein paar dieser idiotischen Forschungsarbeiten zu lesen.

Es ist auch lustig, dass die Wissenschaft meint, genau berechnen zu können, um wieviel Tausendstel Millimeter die Ozeane ansteigen. Oder auch wieviel Grad mehr globale Erwärmung welche detaillierten Konsequenzen haben. Aber im gleichen Atemzug seit Jahrhunderten beobachtete Wetterkapriolen noch nicht darauf untersucht hat, welche Folgen El Niño und La Niña weltweit haben. Es ist nicht immer einfach Wissenschaft ernstzunehmen, erst recht nicht, wenn man Covid-19 miteinbezieht. Man kann schwerlich von Wissenschaft sprechen, wenn das Wissen beim Klima viel kleiner als die Annahmen sind – mal abgesehen von der grundlegenden Tatsache, dass es den Klimawandel gibt und Menschen diesen beeinflussen. Lesen Sie dazu auch: Ist zukünftiges Leben wichtiger als heutiges?

Natürliches Hedging der weltweiten Kalorienversorgung

Hedging bedeutet heutzutage hauptsächlich Absicherung von finanziellen Entscheidungen. Aber anscheinend sorgt auch die Natur für Hedging, da Ernteausfälle insbesondere von Palmöl durch El Niños Dürren in Südostasien ein wenig kompensiert werden, durch höhere Ernten von Soja in Südamerika. La Niña sichert dann in die anderer Richtung ab. Glücklicherweise kompensiert Palmöl die geringere Ernte während Überschwemmungen in Thailand, Malaysia und Indonesien dadurch ein wenig, dass die Erträge nach der Überschwemmung meist höher als das Mittel ausfallen. Die 3 Länder zusammen produzieren über 90 % des weltweiten Palmöls. Siehe: Paradebeispiel Palmöl.

Hedging könnten aber auch professionelle Politiker betreiben, indem sie sich ohne ideologischer Vorbelastung international mehrere Verbündete suchen, um bestehende Konflikte, auch bei der Klimaveränderung, für die eigene Bevölkerung abzumildern und zukünftige vielleicht sogar dadurch vermeiden. Aber …

Jetzt wird es politisch

Wie dumm muss man eigentlich sein, wenn Europa in 2023 nun beim Palmöl, dem größten Bio Kalorienlieferant weltweit, den Krieg noch mehr eskaliert und beim Soja diesen auslöst? Lesen Sie hierzu bitte erst:

Wie dumm und ideologisch verbohrt muss man sein, wenn die EU im April 2023 Importe von Produkten aus Abholzgebieten verbietet, klicken Sie hier. Zum einen ist ganz Europa ein Abholzgebiet seit den Römern, aber keiner verbietet Agrarexporte und den Anbau von Olivenöl, warum? Zum anderen wird dies illegales Abholzen eher begünstigen als eindämmen, da der zu erwartende Preisverfall auf Erzeugerebene eher mehr Flächen für Neuanbau bedeutet.

Da Palmöl und Soja die Welt mit Kalorien versorgt ist es schon grotesk, was die EU macht. Rund 1 Milliarde Menschen haben keine Ernährungssicherheit und ca. 70 % davon sind unterernährt, siehe BR. Natürlich ist das Klima langfristig das drängendste Problem der Menschheit, aber dafür eine Milliarde hungernde Menschen noch mehr hungern lassen, Respekt EU! Sehr gut passt hierzu auch: Ist zukünftiges Leben wichtiger als heutiges?

Beispiele gibt es genug

Es passt so süß zu unseren Grünen, die mit einem ganzen Land Glücksspiel während einer Energiekrise betreiben. Es ist noch nicht sicher im 2. Quartal 2023, dass Strom und Gas (für Strom) ausreichend vorhanden sein wird, aber die letzten Kernkraftwerke wurden in dieser Zeit abgeschaltet. Hedging wäre es gewesen, diese und vielleicht zusätzliche Kraftwerke als 2. bzw. 3. Eisen im Feuer zu haben. Die Grünen hingegen, dogmatisch ideologisch verblendet, nehmen ein ganzes Land ins Spielcasino. Erinnert mich ein wenig an: Devisenhandel, der Welt größtes Spielcasino.

Die und viele andere EU Entscheidungen werden auch dafür sorgen, dass die EU sich mehr und mehr international isoliert, anstelle weltweit nach Verbündeten zu suchen, was wiederum Hedging wäre. Aber was juckt es diese Elfenbeinturmfanatiker, was für den EU Pöbel gut wäre. Südostasien wird es mehr und mehr in Richtung China und Indien treiben, aber auch in Richtung ASEAN als Binnenmarkt und auch hin zu beiden amerikanischen Kontinenten. Wenn dann Herr Macron richtigerweise mehr Eigenständigkeit für Europa fordert, wird er von vielen Ländern Europas, aber insbesondere auch von Deutschland verachtet. Da fehlen mir die Worte.

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Wie bereitet sich Thailand für die Zukunft vor?

Seit Menschengedenken gibt es Überschwemmungen in Thailand. Speziell der Süden Thailands wird mit oder ohne La Niña oft von Überschwemmungen heimgesucht. Seit Jahrzehnten wird daher vorbeugend Überschwemmungsschutz betrieben. Riesige Wehre und Kanäle machen sich zum Beispiel Ebbe und Flut zunutze. Interessant finde ich aber, dass auch kleine bis große Regenauffangbecken in Chumphon gebaut werden, obwohl es noch niemals durch El Niño zu Dürren wie im Isaan kam.

Der Isaan (Nordosten), die Reiskammer Thailands, wo rund 40 % der Bevölkerung wohnt, wird leider bald jährlich von Extremwetterereignissen, wie Dürre, Überschwemmung und Stürme erschüttert. Der Isaan ist auch die Gegend Thailands, wo sich die Klimaveränderung am deutlichsten zeigt. Aber auch im Isaan wird seit Jahrzehnten viel zur Abmilderung von Dürre und Überschwemmung getan. La Niñas Überschwemmungen werden im Isaan durch viele große Dämme abgemildert, wo dann auch das Wasser gegen El Niños Dürren herkommt. Zugleich sind diese Dämme auch Stromlieferant und Touristenmagnet.

Auch wird im Isaan des Öfteren künstlicher Regen gegen Dürre gemacht, welcher dann woanders natürlich fehlt. Allerdings kann woanders dann auch auf dem Meer sein oder in Gegenden mit sehr viel Regen. Es kann schlecht sein, muss aber nicht.

… und Deutschland?

Was macht Deutschland eigentlich gegen Dürren? Spanien und Italien sind in 2023 abschreckendes Beispiel dafür, was uns in Mitteleuropa in den nächsten Jahren bevorsteht. Jedenfalls habe ich noch nichts davon gehört, dass im Land der weltbesten Ingenieure Wasserreservoire angelegt werden, so wie im Süden Thailands, wo es noch nicht mal Dürren, aber häufig Überschwemmungen gab. Auch dies hat etwas mit vorausschauender Politik zu tun. Kommt es dann in ein paar Jahren zu verheerenden Dürren in Europa, werden unsere politischen Mietmäuler wieder sagen: Mit so etwas konnte man ja nicht rechnen!

Wahrscheinlich denkt man sich auch in Deutschland, wenn es zukünftig ohnehin nur wenig regnet, lässt man gleich den Bau von Wasserspeichern sein, es würde ja dann keinen Sinn mehr ergeben. Daher dann besser sich überhaupt nicht auf die Veränderungen in der Zukunft aktiv vorbereiten und gleich den Kopf in den Sand stecken.

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Was macht El Niño auf Baan Metawi?

Die Anzeichen für einen neuen kleinen Jungen in 2023 (siehe Euronews und BBC) machen sich auch schon auf Baan Metawi bemerkbar. März, April sind zwar im ganzen Land die Monate mit den höchsten Temperaturen, allerdings ist es seit Mitte März bis jetzt, Ende April, nur noch heiß, tagsüber immer über 35 °C und Regen gab es in den letzten 7 Wochen auch kaum. Ich muss meine Radelgewohnheiten umstellen, da tagsüber 6 Stunden am Stück bei dieser Hitze für mich jedenfalls nicht mehr möglich ist. Da ich bekennender Spätaufsteher bin, ist es ein Grauen, morgens in die Pedale zu treten, allerdings erscheint es im Moment alternativlos.

Betonieren oder andere schweißtreibende Aktivitäten müssen auch auf ein Minimum reduziert werden und die Klimaanlage läuft nun ab und an stundenweise tagsüber. In Zeiten wie diesen denke ich oft über eine autarke Stromversorgung mittels Solar und Batteriespeicher nach. Dennoch bin ich froh, dass es bei uns keine Dürre wie im Isaan, dem Nordosten Thailands, aber auch in weiten Teilen Europas, China und Nordamerika gibt, denn Wasserknappheit scheint mir das größere Übel zu sein.

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Update Oktober 2023

Seit Ende August 23 wird viel über die doch erheblichen Überschwemmungen im Norden und Nordosten Thailands geschrieben. Eigentlich völlig normal, denn dies ist seit jeher die Monsunzeit, siehe auch: Monsun, pure Exotik und Regenzeit in Thailand. Aber gleichzeitig wurde viel darüber berichtet, dass die zu erwartende Dürre in Thailand (Norden und Nordosten) bis weit in 2024 andauern könnte während auch über Überschwemmungen geschrieben wurde. Den Bauern empfahl man seitens der Behörden auf eine weitere Reisaussaat zu verzichten, da viel zu wenig Regen fällt und die Dämme nur bis ca. 40 % gefüllt sind, die aber in Berichten der nächsten Wochen alle überliefen. El Niño macht im Moment was es will und sorgt für einen stellenweise ausgetrockneten Amazonas in Südamerika, eigentlich das Gegenteil der Folgen von El Niño.

Update November 2023

Eigentlich wurde seit Anfang 2023 ein El Niño bis Ende 2024 angekündigt. Jetzt im November 2023 ist davon zumindest im Süden Thailands noch nichts zu spüren. Es regnet aus allen Löchern. Zwar nicht so viel wie im absoluten Regenjahr 2022, aber bei weitem nicht zu wenig. Viele andere Wetterphänomene scheinen zusammenzutreffen und bringen vielerorts Chaos. Wie zum Beispiel der Panama Kanal, der kaum noch Wasser hat und die täglichen Schiffsdurchfahrten müssen stark eingeschränkt werden.

Im Nachhinein kommen dann schnell Erklärungen der Wissenschaft, warum es nicht so eingetreten ist, wie prophezeit. Im Nachhinein kann ich auch jede Aktienbewegung kommentieren, dazu brauche ich keine Wissenschaft. Vielleicht sollte sich die Klimawissenschaft mal auf die Erweiterung des Wissens konzentrieren, anstatt in jeder Talkshow oder Zeitung Teeblattlesen als Kristallkugelfanatiker zu betreiben.

Leben und wohnen auf Baan Metawi in Chumphon am Golf von Thailand

Wenn Sie sich für einen Langzeitaufenthalt bei uns in Chumphon interessieren, lesen Sie sich das Mietangebot meiner Frau auf Baan Metawi gut durch. Es zeichnet sich im Besonderen dadurch aus, dass es ein sehr nützliches und vielfältiges Servicepaket bietet, welches Ihnen den Schritt zum Überwintern, Übersommern oder Auswandern nach Thailand erheblich erleichtert. Frei von Massentourismus erleben Sie bei uns in Chumphon das wahre Thailand mit seiner bezaubernden Meereskulisse inmitten tropisch exotischen Naturlandschaften. Zudem spricht der Ehemann meiner Frau sogar auch Deutsch.

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Sozial- und wirtschaftspolitische Themen, die oft Thailand mit Deutschland und Europa vergleichen, finden Sie unter der Rubrik Zeitgeistkritik im Menü. Sind es doch gerade die Bereiche, die mir ein paradiesisches Leben hier in Chumphon, Thailand bereiten.

Interessiert am Auswandern? Siehe dann nachfolgende Beiträge …

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3 Kommentare

    1. Wahrscheinlich haben Sie recht, dennoch ändert sich bei uns schon etwas. Die Anfragen, um auf Baan Metawi zu überwintern oder auszuwandern nehmen seit geraumer Zeit stark zu. Letztendlich ist es ein Trend, der immer mehr meist ältere Menschen aus Deutschland ins außereuropäische Ausland und sehr viele nach Asien und Thailand treibt. Kipppunkte gibt es nicht nur beim Klima, sondern auch bei Menschen, wo oft Nebensächliches ausreicht, um sich endgültig fürs Auswandern zu entscheiden.

  1. Ein guter Beitrag zum Thema Klima, am besten das zur Vorsorge in Deutschland
    „ warum brauchen wir Wasserspeicher wenn es doch sowieso nicht regnet“
    Das ist typisch Deutschland.

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