Leben in Thailand
wwandern, laufen, spazieren gehen ist in Thailand unbeliebt

Füße in Thailand sind nicht fürs Wandern und Spazieren gehen

Aktualisiert am 29. Januar, 2024

Einer meiner Söhne machte mal aus deutscher Sicht ein Auslandssemester in Bangkok. Da er Luuk Krueng ist (siehe Beitrag: Luuk Krueng, „Halb“ Kinder aus Thailand), war er bei den Biothailändern sehr beliebt. Viele in Thailand wollten ihm natürlich helfen, da er ja für seine 3 km Distanz von der Wohnung zur Universität doch nicht einfach täglich laufen bzw. wandern konnte. Ein im selben Gebäudekomplex wohnender einheimischer Student nahm ihn dann natürlich immer in seinem schicken neuen BMW mit zum sehr gut besuchten Parkplatz der Universität. Dies war aber noch nicht das Ende der Geschichte. Dieser nette, sehr gesunde und schlanke Thailänder rief jedes Mal noch ein Tuk Tuk, welches ihn und meinen peinlichst betroffenen Sohn für 50 Baht vom Parkplatz der Universität zum 500 Meter entfernten Gebäudekomplex chauffierte. Man kann doch nicht einfach in Thailand seine Füße verwenden, um zur Universität spazieren zu gehen.

Nicht alles, was Römer machen, sollten wir in Rom auch machen. Die Abneigung zu laufen oder wandern ist doch eine typisch thailändische Eigenschaft, also ein Same Same but different Ereignis. Zugegeben, ich liege heutzutage auch lieber in meiner Hängematte auf Baan Metawi und verwende meine Füße am Golf von Thailand hauptsächlich fürs Fahrradfahren, aber wandern macht trotzdem ab und an Spaß.

Matt Abold leben in chumphon, thailand

Mein Name ist Matt Abold und ich lebe seit 2009 im Baan Metawi, in Chumphon, Thailand. Ich schreibe übers Auswandern und Überwintern sowie über sozial- und wirtschaftspolitische Themen mit Bezug zu Thailand.
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Meine ersten Gehversuche in Thailand

Wenn es irgendwie klappt, erlaufe ich mir neue Gegenden gerne, insbesondere bei Städten macht dies unheimlich Spaß. So wollte ich auch meine neue Heimatstadt Chumphon, am Golf in 2009, durch Wandern und spazieren gehen, erlaufen. Im Beitrag: Zwei Augen, Nase und Mund ging es ums Erkennen von Weißen durch Asiaten und umgekehrt. Zumindest am Anfang war ich in Chumphon der bunte Hund, also leicht zu erkennen, da mein Aussehen als Farang, siehe: Baxida, Ja Muh und Farang in Thailand, fast ein Alleinstellungsmerkmal war. Ein Fahrrad gab es noch nicht, Sport machte ich auch nicht, daher erinnerte ich mich eben an meine Füße. Der Grund, dass mich so viele Menschen hier erkannten, lag nicht nur an meinem Aussehen, sondern war dem für Einheimische exotischen Verhalten geschuldet. Ich verwendete nämlich meine Füße zum Laufen, Wandern und Spazieren gehen.

In unserem 50.000 Einwohner Städtchen Chumphon gibt es sehr viele Myanmarische Wanderarbeiter, die in all den Fischfabriken Arbeiten verrichten, die Thailänder nicht mehr machen wollen. Dies kommt Ihnen sicherlich bekannt vor, da wir in Deutschland auch viele Gastarbeiter haben. Zum großen Unterschied allerdings, kann in Thailand jeder vom Mindestlohn leben, in Deutschland funktioniert dies ohne Aufstocken nicht. Die Schweiz und Österreich beschäftigen gerne deutsche Gastarbeiter, die aber anscheinend auch ganz gut, ähnlich wie in Thailand, davon leben können. Folgende Beiträge passen thematisch:

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Sind es eben gerade Wanderarbeiter, die in Thailand tatsächlich auf der Straße gehen; sie spazieren zur Arbeit oder zum Einkaufen. Ein Thailänder läuft nicht, auch wenn es nur ein paar Meter sind; dies haben Thailänder im Großen und Ganzen ans Moped ausgegliedert. Selbst für 500 Meter zum nächsten 7-Eleven wird das Moped benutzt.

Das Klima in Thailand ist nicht zum Wandern gemacht

Sicherlich ist es auch nicht sehr ratsam, in einem tropischen Klima viel zu laufen. Erstens ist man schnell durchgeschwitzt und die Chance, einem Regenguss zu begegnen, ist höher als in vielen Ländern Europas. Zweitens hat ein tropisches Land so die Eigenart, viel gefährlichere Tiere als in Europa zu haben und Sie wollen es tunlichst vermeiden, im thailändischen Wald zu wandern oder einfach mal spazieren zu gehen, siehe dazu:

Man könnte aber auch auf die Lauffaulheit der Thailänder kommen, indem man sich den Zustand der Straßen anschaut. Diese sind hervorragend ausgebaut, allerdings fast immer ohne Gehweg. Dort wo es einen Bürgersteig gibt, gibt es auch eine Unzahl von Barrieren, die diesen zum Hindernislauf werden lassen, siehe obige Bilder. Einzig in Bangkok gibt es etliche Skywalks. Dennoch wandern gefühlt mehr Touristen, zumindest vor Covid-19, auf diesen sehr praktischen Fußgängerautobahnen, als Thailänder. Viel laufen mussten Thailänder aber auch in nachfolgenden Beiträgen:

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Wandern im Karwendel und Europa

Die Lauffaulheit der Thailänder ist wahrscheinlich keine wirkliche Allergie, aber gefühlt bei den meisten vorhanden. Thailänder lassen laufen, selbst laufen wird verachtet, Füße sind hier nicht zum Laufen gemacht. Sicherlich sieht man vorwiegend abends auch Thailänder beim Joggen. Sport als gesundheitliche Maßnahme ist auch hier langsam anerkannt. Dazu gehört aber weder wandern noch spazieren gehen.

Da ist es schon eine Art ausgleichende Gerechtigkeit, wenn ich in Europa meiner Liebe zum Laufen und Bergwandern nachgehen darf und meine Frau dann beim 4-stündigen Karwendel Aufstieg zwar nicht wider Willen mich begleitet, aber die ganze Zeit mir vorjammert, dass sie die einzige Thailänderin wäre, die so eine Tortur überhaupt mitmache. Ich vermute mal, dass dies gar nicht übertrieben war. Das Beitragsfoto zeigt meine bessere Hälfte gerade beim Laufstreik, wie auch nachfolgende Fotos:

Als die Seilbahn auf dem Karwendel dann nicht hinunterfuhr und wir über 3 Stunden brauchten, um zur Talstation zu kommen, war das Gejammer auf ihrer Seite zwar groß, aber ein bisschen Stolz konnte ich in ihrem Gesicht auch ablesen; für Thailänder war es eine Herkulesaufgabe. All ihre Freundinnen pflichteten ihr selbstverständlich bei. Alle meinten auch noch ganz ernst, dass deren Ehemänner niemals so etwas von ihnen verlangen würden.

Wandern in Thailand, das geht sogar mit den eigenen Füßen

Mittlerweile scheint Wandern der Dame des Hauses auch ein wenig zu gefallen und sie schlug es sogar selbst auf einer kürzlichen Reise im Norden von Thailand vor, siehe hierzu die Beiträge:

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Zum Gipfel des Doi Intanons, Thailands höchster Berg und fast so hoch wie die Zugspitze, waren es gerade noch ca. einhundert Höhenmeter, die aber nur wir beide wanderten und der Rest der Seilschaft fuhr mit dem Auto. Sogar auch noch die Rolltreppe, die die letzten Meter bis zum Gipfel – wahrscheinlich speziell für Thailänder gebaut – hinauffährt, wurde benutzt, die Treppen laufen, kam keinen in den Sinn.

Eigentlich könnte man meinen, dass bei soviel Lauffaulheit der Thailänder eine ungesunde Körperfülle vorliegen muss – ähnlich wie zum Beispiel in Malaysia. Jedoch ist es das Gegenteil. Warum kann ich mir nicht wirklich erklären, wahrscheinlich eine Kombination aus Klima und Essen, siehe auch: Doping für Ihre Gesundheit.

Da die Voraussetzungen zum Spazieren gehen nicht unbedingt ideal in Thailand sind, hab ich mir das Fahrrad zum ausgiebigen Laufen gesucht. Nachfolgende Beiträge bringen Ihnen diesen tollen Sport näher:

📌 Klicken Sie dazu hier:
Matt als Comic Freude

Hier geht es zu noch viel mehr Beiträgen zum Thema:
Same Same but different
… das Lebensmotto schlechthin für den „Thai way of life“


Interessiert am Auswandern? Siehe dann nachfolgende Beiträge …

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