Leben in Thailand
Straßenverkehr in Thailand, fahrtüchtiges Auto

Der Straßenverkehr in Thailand = geordnetes Chaos

Aktualisiert am 22. Februar, 2024

Jeder, der schon mal in Thailand war, hat sicherlich gemerkt, dass die Art und Weise, wie mit Mopeds, Autos, Bussen, LKW und Booten gefahren wird, eine andere ist, als wir es aus Europa kennen. Viele vergleichen es mit Chaos, insbesondere wenn man sich erstmalig in Bangkok aufhält. Der Straßenverkehr in Thailand ist zwar gefährlich und es kommt zu vielen Unfällen, jedoch wenn man ein paar Dinge beachtet, kann die Gefahr schon erheblich minimiert werden.

Offensichtlich für den Mitteleuropäer ist der Linksverkehr, auf den man sich wiederum sehr schnell einstellt. Als Fußgänger darf man eben nicht beim Überqueren der Straße instinktiv nach links schauen und als Autofahrer ist meist die Problematik mit der Schaltung unwichtig, da fast ausschließlich mit Automatikgetriebe gefahren wird. Ohnehin ist es besser mehrmals zu schauen, um der Gefahr und den Unfällen im Straßenverkehr in Thailand aus dem Wege zu gehen. Da weder der nationale (europäische) noch manche internationale Führerscheine in Thailand Gültigkeit haben, rate ich jedem Auswanderer, den thailändischen Führerschein zu machen. Wie einfach dies geht, steht in den Beiträgen:

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Matt Abold leben in chumphon, thailand

Mein Name ist Matt Abold und ich lebe seit 2009 im Baan Metawi, in Chumphon, Thailand. Ich schreibe übers Auswandern und Überwintern sowie über sozial- und wirtschaftspolitische Themen mit Bezug zu Thailand.
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Geschätzte Lesezeit für diesen Beitrag: 9 Minuten

Gefahr von Unfällen im Straßenverkehr in Thailand

Die tödlichen Unfälle im Straßenverkehr in Thailand sind leider in den Top 10 weltweit. Im Schnitt starben in den letzten Jahren auf Thailands Straßen über 20.000 Menschen jährlich, im Vergleich dazu, in Deutschland waren es ca. 3.000 (Thailand hat ca. 70 Mio. Einwohner und Deutschland 80 Mio.). Dies ist bedauerlich und falls man noch niemals vorher in Thailand war, schrecken die Straßen hier jeden Touristen ab. Es gibt 3 Feierlichkeiten, die oft als die gefährlichsten auf thailändischen Straßen gelten.

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Obige Beiträge beschreiben diese wichtigen Ereignisse in Thailand, wo mehr Unfälle als sonst die Gefahr im Straßenverkehr erhöhen, siehe auch Bangkok Post. Allerdings lohnt es sich, die Statistik mal genauer anzuschauen. Bei zwischen 80 und 90 % aller Unfälle im Straßenverkehr ist das Moped, Thailands KFZ Nummer 1, involviert. Bei den Todesfällen ist es ein ähnliches Bild, bei weit über 80 % der Opfer handelt es sich um Mopedfahrer. Zudem kommt, dass die überwiegende Mehrheit von Toten, junge Männer unter 30 sind.

In Thailand hat jeder ein Recht auf Dummheit

Wenn Sie in Thailand leben und den Straßenverkehr beobachten, sowie Gefahr und Unfälle deuten, dann wissen Sie, was ich mit der Freiheit auf Dummheit meine. Zum einen fahren geschätzt mehr als ein Viertel der Mopeds nachts ohne Hinterlicht, öfters mal auch ohne Vorderlicht. Eine Reparatur würde nur ein paar Euro kosten. Zum anderen gibt es kaum wirkliche Alkoholkontrollen in Thailand, und daher ist es kein Wunder, dass betrunkenen Mopedfahrer weit öfter Gefahr laufen, tödlich zu verunglücken. Zu allem Überfluss kommt hinzu, dass Mopedfahrer zu jeder Tageszeit der Meinung sind, beim Überholen oder Ausscheren nicht in den Rückspiegel schauen zu müssen, geschweige den Blinker einzuschalten.

In Touristengebieten sind zudem die Krankenhäuser voll mit weißen Touristen. Diese mieten sich oft das erste Mal im Leben in Thailand ein Moped, sind alkoholisiert und überschätzen sich kolossal. Zudem wollen oder können sie den Rhythmus des Straßenverkehrs in Thailand nicht richtig lesen. Traurig lustig ist dann die Überraschung der meist jungen Touristen, wenn ihnen ihre Versicherung (sollten sie überhaupt eine haben) die Leistung streicht, da die Vollpfosten ohne gültigen Führerschein gefahren sind.

Warum überhaupt Moped fahren?

Dies ist ziemlich einfach erklärt. Es ist für Kurzstrecken die bequemste Art sich fortzubewegen und macht auch richtig Spaß, gleichwertig wie mit dem Fahrrad. Meiden Sie einfach Städte und Zeiten, wo der Straßenverkehr sehr dicht ist. Oft sind die schönsten Straßen auch noch wenig befahren und Sie haben etwas fürs Auge. Zugegeben, dies ist schwieriger in den Touristenorten, aber in Chumphon zum Beispiel ist es weiterhin ein Traum. Lesen Sie dazu:

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Das Moped ist in Thailand im Kurzstreckenbereich das Hauptverkehrsmittel für Arm und Reich. Es ist billig in der Anschaffung und im Unterhalt. Reparaturen werden ohne Terminvereinbarung sofort und meist in der unmittelbaren Nähe des Zuhauses extrem kostengünstig und gut erledigt. Die Beliebtheit des Mopeds hat auch mit der Lauffaulheit von Thailändern zu tun. Warum 100 Meter laufen, wenn es mit dem Roller viel bequemer ist, wäre die Devise der Mehrheit. Lesen Sie hierzu den Beitrag: Füße in Thailand sind nicht fürs Wandern und Spazieren gehen.

Saläng, Saläng

Ferner ist das Moped Grundbaustein für den in Thailand beliebten Saläng. Ein Beiwagen wird meist mit Dach am Moped verschraubt, danach wandelt sich das Moped in eine fahrende Imbissstube, Transporter, KFZ für Handwerker und und und. Lustigerweise ist dies in Thailand verboten, dennoch gibt es ca. 5 Millionen davon. Dies ist auch der Grund, dass der Beiwagen nur verschraubt ist und nicht geschweißt. Bei einem TÜV-Besuch (so etwas gibt es in Thailand auch) wird es einfach abgeschraubt. Typisch Same Same but different ist dann jedoch, dass bei einem Unfall der Salängfahrer trotzdem seinen Versicherungsschutz nicht verliert. Lesen Sie hierzu auch:

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Für Europäer ist der Straßenverkehr in Thailand gewöhnungsbedürftig

Hier einmal eine Aufzählung von mir erlebten, seltsamen Begebenheiten im Straßenverkehr in Thailand:

  • Mit Schutzmasken während Covid-19 Moped fahren, aber ohne Helm. Siehe auch: Warum tragen Thailänder weiterhin Maske, obwohl es freiwillig ist?
  • Moped in der Nacht mit Helm und Maske fahren, aber ohne Licht.
  • Der menschliche Hintern wird als Anhängerkupplung auf dem Moped verwendet.
  • Zu Viert, fünft oder sechst auf dem Moped = keine Seltenheit. Siehe Same Same but different.
  • Kinder im Alter von ca. 10 fahren Moped, den Führerschein können sie erst mit 15 machen.
  • Viele haben überhaupt keinen Führerschein.
  • Tragen im ländlichen Raum auf einmal viele Mopedfahrer einen Helm, ist meist eine Polizeikontrolle in der Nähe.
  • Mopeds oder Autos fahren regelmäßig auf der falschen Fahrbahn.
  • Eine rote Ampel zählt gerade im ländlichen Bereich eher als Empfehlung.
  • Bei Stau wird eine 2- oder 3-spurige Straße schnell zu einer 4- bis 5-spurigen umfunktioniert
  • Im Beitrag: Exotisch Lustiges auf Thailands Straßen gibt es extra viele Bilder von lustigen Fahrzeugen
Es gibt noch viel mehr seltsames und lustiges
  • Im Straßenverkehr wird grundsätzlich auf den gesunden Menschenverstand verwiesen. Es kann durchaus sein, dass derjenige, der zwar im Recht war (z.B. grüne Ampel), aber einen Unfall nicht vermieden hat, obwohl es möglich war, eine Mitschuld trägt. Siehe auch: Der gesunde Menschenverstand
  • Bei unkomplizierten Verkehrsunfällen stellt die Polizei Vorort die Schuldfrage fest, gibt es keinen Widerspruch, ist dies rechtskräftig.
  • Beim Kreisverkehr ist die Regelung wie in Europa, jedoch scheinen dies viele außerhalb Großstädten nicht zu wissen und halten im Kreisverkehr selbst, und gewähren einfahrenden Autos die Vorfahrt.
  • Verdunkelte Fahrer-, Beifahrer- und Frontscheiben sind in Thailand erlaubt; als eines der wenigen Länder weltweit und so angenehm in einem tropischen Land. Siehe auch: Me Too und Gutmenschen
  • Mitdenken für eventuelle Fehler des anderen Verkehrsteilnehmer ist eine gesunde Einstellung und Grundvoraussetzung.
  • Zu schnelles Fahren wird mit einer Strafe von 400 bis 500 (max. 1.000) Baht geahndet. Hierbei ist es unerheblich, wieviel Sie zu schnell gefahren sind.

Tankstellen in Thailand

In sehr entlegenen Gegenden in Thailand oder auch auf winzigen Touristeninseln, z.B. Koh Tao, finden Sie selbstverständlich keine Tankstelle. Aber oft werden am Straßenrand mit Benzin befüllte Bierflaschen verkauft, die einfach ins Moped geschüttet werden. Die nächstgrößere Version ist ein moderner Automat.

Aber richtig toll und so ganz anders sind die Tankstellen in Thailand. Viel zahlreicher als in Europa und typisch Same Same but different kann man sogar bei einer Tankstelle in Thailand tanken. Siehe hierzu Beiträge wie:

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Hier ein paar Bilder zum Straßenverkehr in Thailand

Nachfolgend ein Video aus Bangkok

Der Straßenverkehr in Thailand ist in jeder Hinsicht viel weniger reguliert als in der Schweiz, Österreich oder Deutschland. Dies kann oft als ein Stück mehr Freiheit gesehen und erlebt werden. Allerdings bringt die Freiheit die Pflicht der Eigenverantwortung. Diese ist bei vielen Thailändern im Straßenverkehr objektiv eher unterentwickelt. Somit ist die Freiheit, sich nicht dem Regulierungswahn deutscher Behörden unterordnen zu müssen eine positive Seite der Medaille. Die negative hingegen, ist die hohe Anzahl an Verkehrstoten, die meisten davon junge männliche Mopedfahrer.

Keine Diskriminierung von Ausländern

Es ist auch überhaupt nicht wahr, dass bei einem Verkehrsunfall, der involvierte Ausländer von den thailändischen Polizisten diskriminiert wird. Wenn überhaupt, dann wohl eher positiv. Lesen Sie hierzu auch den Beitrag: Es geht mir auf den Geist. Was hingegen wahr ist: Ausländer glauben oft, dass die Gesetze in ihrem Heimatland auch in Thailand zu gelten haben und wundern sich zum Beispiel, dass der mitgebrachte Führerschein in Thailand ungültig ist, siehe: Der thailändische Führerschein. Wie überall auf der Welt: Unwissenheit schützt nicht vor Strafe, jedoch ein bisschen gesunder Menschenverstand schon.

Die Vielfalt, der Erfindungsgeist, die Ignoranz, das Chaos und die Feststellung, dass der Straßenverkehr in Thailand trotz allem funktioniert, verdient schon das Prädikat: Same Same but different.

In unserem Zuhause, Baan Metawi, haben wir einen Pick-up, 3 Mopeds, einen Saläng, E-Bikes und normale Fahrräder und 2 Kajaks. Alle Fortbewegungsmittel haben ihren Zweck hier und zumindest bei den mit 2 Rändern sowie den Kajaks ist der Spaßfaktor sehr hoch.

Leben und wohnen auf Baan Metawi in Chumphon am Golf von Thailand

Wenn Sie sich für einen Langzeitaufenthalt bei uns in Chumphon interessieren, lesen Sie sich das Mietangebot meiner Frau auf Baan Metawi gut durch. Es zeichnet sich im Besonderen dadurch aus, dass es ein sehr nützliches und vielfältiges Servicepaket bietet, welches Ihnen den Schritt zum Überwintern, Übersommern oder Auswandern nach Thailand erheblich erleichtert. Frei von Massentourismus erleben Sie bei uns in Chumphon das wahre Thailand mit seiner bezaubernden Meereskulisse inmitten tropisch exotischen Naturlandschaften. Zudem spricht der Ehemann meiner Frau sogar auch Deutsch.

Interessiert am Auswandern? Siehe dann nachfolgende Beiträge …

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3 Kommentare

  1. Hallo Matt,
    Danke für Deine immer wieder Interessanten und auch Witzigen Beiträge.
    Da ich leider noch eine ganze Weile warten muss bis ich mein vorhaben, für mehrere Monate nach Thailand zu gehen umsetzen kann, lese ich deine Beiträge immer gerne.
    Ich hoffe bei Dir und deiner Familie ist soweit alles gesund.
    Ich habe schon mal alle erforderlichen Vordrucke für Visa usw. gesammelt, ausgefüllt und gespeichert. Leider muss ich noch über 400 Tage meinem Job nachgehen aber danach wird das ganze konkreter.
    Ich wünsche euch eine gute Zeit und Gesundheit.
    Gruß
    Thomas

    1. Vielen Dank Thomas. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinen Reiseplänen und uns allen, dass uns Covid-19 in 400 Tagen wieder einigermaßen normal verreisen lässt. Viele Grüße
      Matt

  2. Hallo Matt
    Ich bin mit meiner Frau seit dem 5. Januar 2022 wieder einmal in Thailand und wohne zurzeit bei der Familie meiner Frau in Nakhon Sawan. Ende März müssen dann wir dann wieder zurück in die Schweiz.

    Ich lese faszinierend deine Berichte und finde sie sehr hilf- und lehrreich. Deine Berichte haben mir einiges, für mich bis anhin Unverständliches endlich erklärt. 😉

    Das unsere Fahrausweise aus Europa hier in Thailand nicht gültig sind hat mich jetzt schon schockiert. Ich war/bin ja regelmässig in Thailand mit dem Moped oder Auto unterwegs.
    Leider geht es noch ein paar Jährchen bis ich im Rentenalter bin. Ich habe aber weiterhin vor, jeden Winter für je 6 bis 12 Wochen nach Thailand zu kommen.

    Du schreibst in einem Bericht, dass man mit einem Non-Immigrant-Visum den thailändischen Führerausweis frühestens nach 3 Monaten erhalten kann, da wir vorher keine Wohnsitzbescheinigung bekommen können.
    Damit sollte ich in den nächsten Jahren bei meinen Thailand-Aufenthalten wohl einen in Thailand gültigen, internationalen Fahrausweis mitbringen müssen um rechtens auf den Strassen Thailands unterwegs zu sein :-/

    Liebe Grüsse aus der Provinz (Nong ta Ngu)
    Romeo

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