Aktualisiert am 14. Januar, 2025
Aberglaube, Tradition oder Brauchtum?
Ein 40-jähriger Thailänder meinte mal zu mir, dass es früher als Kind verpönt war, über Geister zu reden. Heutzutage aber sind in Thailand alle aufgeschlossen und man spricht offen über Geister, Geisterglaube und Aberglaube. Sind Sie einmal dem Thailändischen soweit mächtig, dass Sie grundsätzlich über Geister reden könnten, müssen Sie absolut nichts dafür selbst tun. Solche Gespräche über Aberglaube, Geister – und damit verbunden sind die Lottozahlen – werden Sie finden, nicht nur in Thailand, eigentlich in ganz Asien, zumindest das von China geprägte.
Geister, Geisterglaube und deren Sichtungen sind wahrscheinlich stark mit Aberglaube verwandt. Gefühlt haben wir in Europa aber viel weniger dieser Tradition oder ist es Brauchtum?
Mir fällt da gerade der Kaminkehrer als Glücksbringer ein. Jetzt gibt es aber in ganz Südostasien so gut wie keine Kamine auf den Häusern, da ein tropisches Klima einen kalten Winter ausschließt. Daher kennt der Thailänder den Kaminkehrer nur aus dem Fernsehen. Es gibt aber sehr viele Klimaanlagen (siehe: Klimaanlage in Thailand, Fortschritt durch Technik) und dafür gibt es einen Handwerker, den Klimaanlageninstallateur und er wartet diese auch regelmäßig. Seltsamerweise bringt Thailand und Asien diesen überhaupt nicht mit Glück, Unglück oder Aberglaube, Geister und Geisterglaube in Verbindung, so auch nicht Freitag, den Dreizehnten, sehr verwirrend.
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Matt Abold heißt der Bub und lebt seit 2009 auf Baan Metawi, in Chumphon, Thailand. Er schreibt übers Auswandern und Überwintern und sozial- und wirtschaftspolitische Themen mit Bezug zu Thailand.
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Ich kenne keinen, der in Thailand nicht an Geister glaubt
Dem Schreiberling seine bessere Hälfte (siehe auch: Thailänderin und Familienleben in Thailand), eine absolut bodenständige, selbstbewusste und Fakten sehr zugängliche Frau, ist felsenfest davon überzeugt, insgesamt 3-mal in ihrem Leben Geister gesehen zu haben. Dies nicht etwa nach übermäßigem Alkoholgenuss oder irgendwelchen Träumen. Einmal war ich selbst Anlass einer solchen Geistersichtung.
Was war geschehen? Ein betrunkener Mopedfahrer wollte mal die Stärke meines Fahrrades überprüfen und musste dafür ins Krankenhaus. Sein Moped war hinüber, mein Fahrrad hatte ein paar Kratzer und ein paar mehr davon hatte ich, sowie einen gebrochenen Finger. War also nach dem ersten Schock gar nicht so schlimm. Habe meine Frau informiert und sie kam sogleich mit dem Moped. Mittlerweile hatte ich alles bereits mit den anwesenden Polizisten geklärt. Diese waren auch sehr verständnisvoll und die Zeugen hatten den Unfall richtig wiedergegeben.
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Geisterglaube: Die Geister, die ich nicht rief!
Jetzt wollte ich das Fahrrad nicht einfach so liegen lassen, also fuhr ich es langsam wieder nach Hause. Meine Herzallerliebste fuhr mit dem Moped langsam voraus, denn schnell konnte ich nun wirklich nicht mehr radeln. Aus heiterem Himmel fuhr meine Frau immer schneller und schneller und mein Rufen half nichts mehr.
Ein paar hundert Meter weiter hielt sie an. Wäre sie nicht so schön natürlich braun, wäre sie bleich im Gesicht gewesen. Sichtlich noch im Schock meinte sie, dass sie eben einen Geist im Rückspiegel gesehen hat, der ihr: Hilf mir auch – natürlich auf thailändisch (Gebratene Nachrichten mit Huhn oder ein verrückter Stuhl?) – zugerufen hat.
Wenn Sie 10 wahllos ausgewählte Thailänder fragen, ob ihnen schon mal Geister begegnet sind oder ob Geisterglaube Teil ihres Wesens ist, werden 11 steif und fest davon überzeugt sein, dass sie welche gesehen haben.
Der heilige Baum, Geister, Aberglaube und Lottozahlen in Thailand und Asien
In meinem 2. Jahr in Chumphon, gab es am Straßenrand, einer von mir oft befahrenen Straße, einen schönen Baum, der mit viel Tuch und anderem Schnickschnack eingewickelt war. Lange Zeit dachte ich an eine buddhistische Tradition für heilige Bäume. Mich wunderte aber, dass ein- bis zweimal im Monat, meist am Abend viele Autos und Mopeds an diesem Baum hielten.
Irgendwann erzählte mir jemand die wahre Geschichte dahinter. Ein volltrunkener Thailänder hat an diesem Baum vor geraumer Zeit in der Baumrinde einen Geist mit den Lottozahlen erkannt. Natürlich hat er danach wohl gut Geld gewonnen und war felsenfest von seinem Geisterglaube überzeugt. Einem anderen erging es ähnlich, da er einen Geist am Baum gesehen hat, der ihm die Zahlen nannte. Mit der Zeit wurde dieser Baum zu einem Lottowallfahrtsort.
Ich bin richtig froh, dass vor einigen Jahren die Straße erheblich verbreitert wurde und dieser Baum dem Weltlichen weichen musste. Aber für Geister, Aberglaube und Lottozahlen findet sich in Thailand und Asien immer etwas. Siehe dazu die Geschichte im September 2020 in der Bangkok Post.
Lesen Sie hierzu auch nachfolgende Berichte – Bitte klicken Sie hier:
Haare schneiden am Mittwoch geht gar nicht, oder?
Zumindest konnte ich bei einem Aberglaube in Thailand den wahrscheinlichen Ursprung herausfinden. Es geht dabei um Haare am Mittwoch schneiden, dies bringt in Thailand anscheinend Unglück, so der Aberglaube. Jedenfalls hat mir ein Freund erzählt, dass der Ursprung ein anderer war. Mittwochs war vor hundert und mehr Jahren der Tag, wo königliche Familienmitglieder in Thailand sich die Haare schneiden ließen. Dies nicht im Laden, sondern landesweit in den vielen Palästen. Da aber dann die Friseure nicht mehr das gemeine Volk schneiden konnte, wurde einfach ein Geschichte erfunden, um Thailänder vom Haareschneiden am Mittwoch abzuhalten.
Ob dies nun stimmt oder nicht, ist mir persönlich egal, es gibt aber immer noch den einen oder anderen Salon in Thailand, der mittwochs, wegen des Aber- oder Geisterglaube in Thailand geschlossen hat. In Chumphon ist dies nicht wirklich ein Problem, da es auch sehr viele Myanmaren gibt, die zum Barbier gehen und diesen Aberglaube nicht praktizieren.
Die Schildkröte
Im August 2023 half ich einer Schildkröte bei einer Fahrradtour über die Straße, nichts Besonderes, dachte ich! Die Reaktion der anwesenden Thailänder war allerdings schon interessant. Was genau? Lesen Sie dazu: Chumphon, Thailand – Ein kurioser Tag im Leben eines Baxidas
Interessant
Einen kleinen, aber wesentlichen Unterschied gibt es doch zwischen den Abendländer und Südost- und Ostasien: Ist Geisterglaube und Aberglaube hier viel stärker verbreitet als bei uns, gibt es so gut wie keine Verschwörungstheorien in Thailand oder ganz Asien. Diese sind eigentlich mit dem Aberglauben verwandt, allerdings nur die Abendländler fühlen sich dieser extremen Unart verpflichtet. Siehe auch: Verschwörungstheorien: eine Krankheit der westlichen Welt.
Aberglaube, Geisterglaube und die dazugehörigen Geister sind in ganz Asien weit verbreitet
Die Liebe der Japaner und Chinesen zu ihren Geistern, Geistergeschichten und der ganze Aberglaube dahinter, ist weltbekannt. In Thailand wurden die Geister und die Rituale, wie so vieles hier, dem thailändischen Geschmack angepasst. Viele sehr hübsche und reich verzierte Geisterhäuser sieht man oft auf den Grundstücken. Dies wird auch alljährlich während des thailändischen Neujahrsfestes gemacht, bevor dem närrischen Ausnahmezustand in ganz Thailand, kombiniert natürlich mit den Lottozahlen. Siehe auch: April in Thailand – heiß, nass und fröhlich
Der berühmteste Schrein von allen ist der Erawan Shrine in Bangkok. Fast jeder in ganz Asien hat von diesem sagenumwobenen Schrein/Geisterhaus zumindest schon gehört und viel Aberglaube umgibt diesen auch. Durchaus empfehlenswert und sehr exotisch in unseren Augen, da zu fast jeder Tageszeit auch traditionell bekleidete thailändische Tänzerinnen dort das Kulturgut pflegen. In Thailand gibt es keine Kirchensteuer, sondern einzig und alleine nur Spenden. Und der Erawan Shrine hat in den ersten 8 Monaten 2022 schlappe 1,8 Milliarden Baht an Spenden eingesammelt, dafür muss eine alte Oma schon auch in Euro lange stricken.
Bin ich lernfähig?
Habe ich früher über soviel Naivität beim Thema Geister gelacht, bin ich mittlerweile so weit, dass ich es einfach ohne Wertung akzeptiere. Zumal ich auch mal an einem Tisch, mit ca. 7 Weißen und 5 Thais saß. Alle Thailänder haben erwartungsgemäß bereits Geister erlebt, aber 5 der Weißen auch und diese meinten es ganz ernst damit.
Bin ich vielleicht der Geisterfahrer auf der Autobahn, der die Polizei darauf aufmerksam macht, dass alle anderen Autos in verkehrter Richtung fahren? Da lege ich mich lieber in meine Hängematte auf Baan Metawi, unserem Zuhause am Golf von Thailand und achte darauf, dass heute am Freitag, den 13. keine schwarze Katze unter dem Teil läuft.
Und wenn Sie mal das tolle Leben bei uns am Golf von Thailand trotz Aberglaube genießen möchten, dann mieten Sie sich doch mal mehrmonatig bei uns ein. Wie das geht? Ganz einfach, lesen Sie weiter:
Leben und wohnen auf Baan Metawi in Chumphon am Golf von Thailand
Wenn Sie sich für einen Langzeitaufenthalt bei uns in Chumphon interessieren, lesen Sie sich das Mietangebot meiner Frau auf Baan Metawi gut durch. Es zeichnet sich im Besonderen dadurch aus, dass es ein sehr nützliches und vielfältiges Servicepaket bietet, welches Ihnen den Schritt zum Überwintern, Übersommern oder Auswandern nach Thailand erheblich erleichtert. Frei von Massentourismus erleben Sie bei uns in Chumphon das wahre Thailand mit seiner bezaubernden Meereskulisse inmitten tropisch exotischen Naturlandschaften. Zudem spricht der Ehemann meiner Frau sogar auch Deutsch.
Interessiert am Auswandern? Siehe dann nachfolgende Beiträge …
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- Wo wollen Sie in Thailand leben?
- Warum ist Auswandern ungleich Urlaub machen?
- Thailändische Sprache, kein Buch mit sieben Siegel
- Die Abmeldebescheinigung, wichtig fürs erfolgreiche Auswandern nach Thailand
- Kohle, Zaster, Schotter und wieviel?
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- Chumphon, Thailand, ein kurioser Tag im Leben eines Baxidas
- Pak Naam Chumphon hat richtig viel zu bieten
- Baan Metawi, dort, wo der Pfeffer wächst
- Back Dich ins Glück
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