Leben in Thailand
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Hongtail – Mietwohnung in Thailand – pure soziale Marktwirtschaft

Aktualisiert am 4. März, 2024

Während Covid-19 fallen Mietpreise in Thailand und steigen in Deutschland. In anderen Worten entwickelt sich Miete in Thailand marktwirtschaftlich und in Deutschland? Die Miete im Verhältnis zum Einkommen übersteigt speziell in Ballungsräumen in Deutschland eine Schwelle von 40 %, wohingegen selbst in Bangkok für Niedriglohnempfänger 25 % und weniger möglich ist. Die Probleme bei Mietwohnungen in Deutschland sind sicherlich vielschichtig und haben ihren Ursprung weit vor der Jahrtausendwende. Unseren politische Mietmäuler sei Dank; dabei ist schon egal welche Parteien in den letzten Jahrzehnten Regierungsverantwortung hatten. In Thailand mietet aber selbst der Mindestlohnempfänger sozialverträglich, dem Hongtail sei Dank.

📌 In nachstehenden Beiträgen wird das Problem der Mietpreise aus diversen Sichtweisen beschrieben – klicken Sie hier:
Matt Abold

Mein Name ist Matt Abold und ich lebe seit 2009 im Baan Metawi, in Chumphon, Thailand. Ich schreibe übers Auswandern und Überwintern sowie über sozial- und wirtschaftspolitische Themen mit Bezug zu Thailand.
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Ein Beispiel der Entwicklung der Mietpreise für Mietwohnungen in Deutschland

Ende Mai 2021 wurde bekannt, dass Vonovia die Deutsche Wohnen für rund € 18 Milliarden kaufen möchte. In Deutschland haben beide Unternehmen ca. 500.000 Wohnungen. Ein Bericht im Handelsblatt verwies darauf, dass Vonovia im Zeitraum 2010 bis 2020 die durchschnittliche Vertragsmiete pro m2 von ca. € 5 auf € 7,16 erhöhte. Der Mietpreis erhöhte sich also beim größten Wohnungsvermieter in Deutschland um über 43 % in einem Zeitraum von 10 Jahren. Im gleichen Zeitraum stieg das durchschnittliche Bruttomonatseinkommen von € 3.227 auf € 3.975. Dies entspricht einer Steigerung von 23 %. Alleine dadurch hat sich schon die Miete zum Einkommen kräftig erhöht, wobei die Steigerung in Ballungsräumen viel höher ausfiel als auf dem Land. Dass dies auch für alle Mietwohnungen, hauptsächlich in Ballungsräumen gilt, beleuchtet folgender externer Beitrag.

Man sollte auch nicht vergessen, woher diese 500.000 Wohnungen größtenteils stammen. Weit über 1 Million Wohnungen hat der einfältige Staat – versus ein denkender, vorausschauender Staat mit ebensolchen Politikern und Bürokraten – in den letzten Jahrzehnten verkauft. Zur Sanierung der Haushalte war die kindische Begründung. Keiner dieser Politiker und Kämmerer musste für diese perversen Entscheidungen jemals dafür Rechenschaft ablegen, viele Millionen Mieter wurden und werden allerdings bis heute dafür bestraft.

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Was macht der Staat bei Mietwohnungen?

Man kann sagen, dass Mietwohnungen und Mietpreise in Deutschland der gezinkten Marktwirtschaft unterliegen. Der Staat gibt seit Jahren den Vermietern, insbesondere den Großvermietern, eine Steilvorlage nach der anderen und zeitgleich wird Mietern oft das Leben schwer gemacht. Hier einige Beispiele:

  • weit über eine Million Sozialwohnungen wurden seit Anfang 2000 von den Städten zur Sanierung der öffentlichen Kassen verkauft. Das Käufer eine Gewinnerzielungsabsicht haben, die klar auf Kosten der Mieter geht, musste jedem bewusst gewesen sein.
  • Absichtlich wird Bauland von den Ländern/Kommunen knapp ausgewiesen, um die riesigen Preisunterschiede zwischen Ackerland und Bauland einzustreichen. In der Ammerseegegend zum Beispiel kostet Ackerland um die € 10 pro m2. Wird es als Bauland ausgewiesen, sind es auf einmal € 1.000 pro m2! Natürlich ist dies auch nicht anfällig für Bestechung, der deutsche Staatsapparat ist doch unbestechlich (siehe auch: Inflation in Deutschland – Versager an die Macht).
  • Mindestlöhne, die in Ballungsräumen nicht zum Leben reichen (siehe: Mindestlohn Thailand). Dies zieht ein Rattenschwanz nach sich:
    • mehr staatliche Leistungen in Form von Hartz4, Aufstocker, Wohngeld, etc.
    • noch weniger Wohneigentum
    • unglaublich niedrige Renten, die wiederum staatlich subventioniert werden müssen
    • soziales Gefälle nimmt zu (siehe: Die böse Arm Reich Schere, das Märchen der Ökonomie)
Es nimmt kein (gutes) Ende
  • Ein Zeitarbeitssektor wurde geschaffen, damit hauptsächlich große Unternehmen, das eigene unternehmerische Risiko an den Arbeitnehmer, ohne Ausgleich, abwälzen können. Fehlende Langfristperspektive bei den 2. Klasse Arbeitnehmer bedeutet vermehrt in Miete zu leben. Zudem bekommen diese 2. Klasse Arbeitnehmer nur ein 3. Klasse Gehalt.
  • Luxuswohnungen, die tausendfach von Ausländer (oft Russen und Chinesen) ungehindert gekauft wurden und dadurch die Mietsituation weiter verschlimmert haben (siehe: Bestechung in Thailand oder doch nur Entscheidungshilfe?).
  • Die Miete für die Mietwohnung kann nicht von der Steuer abgesetzt werden. Jedoch für den Kauf einer Wohnung, um diese an andere zu vermieten, gibt es 1.001 legale Steuertricks und Absetzmöglichkeiten. Auch hier wird das Kapital (Investition in Mietwohnung) gegenüber der Arbeit (in Miete wohnende Arbeitnehmer) bevorzugt.

Wer hätte dies gedacht?

Soziale Marktwirtschaft nennen wir unser Deutschland und politische Mietmäuler wollen sich natürlich gegen einen Raubtierkapitalismus abgrenzen. In der Theorie sehr gut, aber in der Realität hat die USA in Bezug auf alle Unterkünfte landesweit einen höheren Prozentsatz an Sozialwohnungen als die soziale Marktwirtschaft Deutschland. Wer hätte dies gedacht? Siehe Financial Times Chart vom 19. April 2023:

Financial Times

Seltsame staatliche Abhilfsversuche und deren Konsequenz

Anstelle diese katastrophale und staatsgefährdende Entscheidung zu heilen, glauben unserer Politiker, dass eine mieterfreundliche Gesetzgebung Abhilfe schafft. Der extreme Mieterschutz zeigt sich, abgesehen von der extrem strengen AGB Kontrolle in Mietverträgen, insbesondere daran, dass es kaum möglich ist, einem Mieter wirksam zu kündigen. Dies selbst auch, wenn der Mieter gegen den Mietvertrag verstößt. Selbst tatsächlicher Eigenbedarf kann oftmals nicht durchgesetzt werden.

Potenzielle Vermieter überlegen daher seit geraumer Zeit sehr lange, ob sie überhaupt noch in ein Mietshaus investieren wollen. Ihnen ist natürlich bekannt, dass kaum Chancen bestehen, Problemmieter loszuwerden bzw. dass der Staat Mieten plötzlich reduziert, siehe Berlin.

Günstige Miete im Hongtail im Verhältnis zum Einkommen ist gelebte soziale Marktwirtschaft in Thailand

Die Miete für eine Mietwohnung in Thailand ist im Verhältnis zum Einkommen für Arm und Reich erschwinglich. Ich muss nicht viel über das Luxussegment erwähnen, welches schon alleine dadurch luxuriöser ist als wahrscheinlich in allen Ländern in Europa, da Thailand eine weltmeisterliche Servicekultur hat. Thailand hat das Hongtail für die unteren Einkommensgruppen, welches sich für Mieter und Vermieter rechnet, ganz ohne Sozialstaat und irren Gesetzen. Hier brauch auch der Staat nicht groß einschreiten, da es tatsächlich marktwirtschaftlich organisiert ist und es funktioniert.

Erstickend sind hingegen die Mietpreise in Ballungsräumen für Geringverdiener in Deutschland und das Gegenteil ist der Fall in Thailand. Keine überbordenden und nach idiotischen Regeln lechzenden staatlichen Stellen, aber auch keine Vermieter, die mit unverschämten Gewinnmargen operieren können, da der Staat erfolgreich wirklichen Wettbewerb verhindert. In Thailand, selbst auch in Bangkok, ist die Miete in einem im Hongtail bei niedrigem Lohn selten über 20 % vom Einkommen. Zugegeben, in Bangkok ist es dann auch eher ein mehrstöckiges Hongtail.

📌 Hierzu passende Beiträge – Klicken Sie hier:

Hongtail (ห้องแถว) – Thailands Mietpreis Wunderwaffe

Ein Hongtail könnte wohl am besten als Reihenmietwohnung übersetzt werden. Hierbei ist für die Vermietung oft eine gängige Breite von 4 m und einer variierende Länge von 8 bis 15 m üblich. Bei der spartanischen Version gibt es verputzte Mauern, innen oft ohne Farbanstrich und einen einfachen Estrich, auch ohne Farbe. Meist Holzfenster und einfachste Sanitäre Anlagen ohne Fliesen. Die bessere Version hat Fließen, schöne Farben, bessere Fenster, manchmal auch Hitzedämmung auf dem Dach und in der Stadt oft auch mit Klimaanlage. In Thailand lohnt es sich natürlich für den Vermieter bei den niedrigen Mietpreisen nur, wenn er viele dieser Hongtail Wohnungen in Reihe gleichzeitig baut.

Mietpreise

Die Mietpreise in Chumphon, im Süden von Thailand, bewegen sich für diese spartanische Kategorie von ca. 40 m2 Mietwohnungen bei ca. 1.000 Baht pro Monat warm (kalt wäre die Bezeichnung bei den Mietpreisen in Deutschland). Hauptsächlich sind die Mieter hier im Süden Thailands Wanderarbeiter aus Myanmar, daher sind gerade bei Fischfabriken viele solcher einfachen Hongtail Wohnungen vorhanden.

Die besseren und längeren Versionen des Hongtail gibt es je nach Lage und Anbindung in Chumphon ab 2.000 bis 3.000 Baht warm (zuzüglich Strom und Wasser). Meine Frau hat auch 2 dieser Mietshäuser mit mehreren Wohnungen. Aufgrund der billigen Baustoffe (siehe: Schaffe Schaffe Häusle baue) bestand ich aber darauf, höherwertig und mit Wärmedämmung zu bauen. Dies hat sich nach meinen Berechnungen mit einer jährlichen Rendite nach Steuern von ca. 10 % mit steigender Tendenz wirtschaftlich gerechnet. Da wir zum einen viele langjährige Mieter haben und zum anderen kaum Leerstand, zeigt es aber auch, dass trotz großem Angebot auf Qualität bei Mietwohnungen mit billigen Mietpreisen in Thailand Wert gelegt wird.

Vorschlag meinerseits

Für Thailänder im Niedriglohnsektor gibt es eben auch Alternativen. Würde so ein Hongtail aber auch nicht für Europäer, die günstig, eventuell mit geringem Einkommen, zur Miete wohnen wollen, ausschließen. Ganz im Gegenteil. Lesen Sie sich mal den Beitrag: Günstig in Thailand reisen, wohnen, essen, einkaufen. Geht das? und dort insbesondere die Kapitel für Überwinterer und Auswanderer durch. Wäre die etwas für Sie?

Lesen Sie hierzu auch: Geht Auswandern ohne Rente und Einkommen?

Warum baut der thailändische Vermieter ein Hongtail?

Die einfachste Antwort darauf wäre wohl, dass es sich für den Investor in Thailand lohnt, in ein Hongtail, einer Wohnungen mit billigen Mietpreisen für Niedriglohnempfänger, zu investieren. Warum klappt dies, also eine günstige Miete im Vergleich zum Einkommen, in Thailand aber nicht in Deutschland? Hierbei gibt es viele Gründe:

  • Es lohnt sich nur für ortsansässige Investoren wegen hoher Umzugshäufigkeit. Ferner wird oft bar bezahlt und oft auch unregelmäßig. Großinvestoren müssten in einen Hausmeister investieren, dies lohnt sich aber aufgrund der bescheidenen Mieteinnahmen nicht.
  • Die fast vollständig fehlende staatliche Regulierung bedeutet Flexibilität für Mieter und Vermieter. Problemmieter sind per Tagesfrist aus der Wohnung und Problemvermieter bekommen keine Mieter, da es ein Überangebot gibt; das System ist dadurch selbstregulierend.
  • Substanzfreier und überbordender Regulierungswahn deutscher Behörden macht Bauen für viele private Investoren unrentabel und teuer. Wie im Beitrag: Schaffe Schaffe Häusle baue beschrieben, ist Bauen in Thailand ziemlich frei von Behörden.
  • Abseits großer Städte gibt es in Thailand kaum einen Unterschied zwischen Land und Bauland. In Deutschland ist die Umwandlung in Bauland gerade wegen des amateurhaften Staatsapparats zum Spekulationsobjekt verkommen. Lustigerweise profitiert gerade der Staat von seinem Monopol, Bauland auszuweisen am meisten.
Soziale Marktwirtschaft für Privilegierte, wo finden Sie diese?

Soziale Marktwirtschaft findet sich überall in Thailand

Nicht nur beim Mieten und den immer weiter steigenden Mietpreisen finden sich Alternativen für diejenigen mit niedrigem Einkommen in Thailand im Gegensatz zu Deutschland, sondern auch in vielen anderen Bereichen. Hervorzuheben ist das Essen, welches im Restaurant um Welten günstiger ist für den Durchschnittsthailänder im Vergleich zum deutschen Pendant. Aber auch bei der Besteuerung gibt es Alternativen, insbesondere für Soloselbständige. Wir nennen es in Deutschland Schwarzarbeit und kriminalisieren die meist nicht so gut bezahlten Tätigkeiten und hier ist es der völlig legale unregulierte Arbeitsmarkt. Siehe auch: Günstige Preise in Thailand und teure in Deutschland, nur warum?

Fazit

Keine vom Staat bevorzugten Großinvestoren, die monopolartig walten können. Kein Regulierungswahn, ein selbstregulierendes System und ein Mindestlohn, der den Namen verdient, hilft Thailand, die Mietpreise unten zu halten. Die Miete im Verhältnis zum Einkommen ist und bleibt, Dank des Hongtail sozialverträglich. Für mich ist dieses System, wie auch vieles andere hier, gelebte Freiheit und eine wichtige Säule einer sozialen Marktwirtschaft.

Wären die Verhältnisse beim Mieten in Thailand wie in Deutschland, wären die Thailänder sicherlich nicht so gut drauf und es würde mir schwerer fallen, mein Leben hier als paradiesisch zu bezeichnen.

Leben und wohnen auf Baan Metawi in Chumphon am Golf von Thailand

Wenn Sie sich für einen Langzeitaufenthalt bei uns in Chumphon interessieren, lesen Sie sich das Mietangebot meiner Frau auf Baan Metawi gut durch. Es zeichnet sich im Besonderen dadurch aus, dass es ein sehr nützliches und vielfältiges Servicepaket bietet, welches Ihnen den Schritt zum Überwintern, Übersommern oder Auswandern nach Thailand erheblich erleichtert. Frei von Massentourismus erleben Sie bei uns in Chumphon das wahre Thailand mit seiner bezaubernden Meereskulisse inmitten tropisch exotischen Naturlandschaften. Zudem spricht der Ehemann meiner Frau sogar auch Deutsch.

Matt als Comic

Sozial- und wirtschaftspolitische Themen, die oft Thailand mit Deutschland und Europa vergleichen, finden Sie unter der Rubrik Zeitgeistkritik im Menü. Sind es doch gerade die Bereiche, die mir ein paradiesisches Leben hier in Chumphon, Thailand bereiten.


Interessiert am Auswandern? Siehe dann nachfolgende Beiträge …

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