Fast klingt es wie eine Anleitung aus einer Selbsthilfegruppe – dabei ist es doch etwas ganz Banales. Obwohl ich mir die Thailänder täglich zum Vorbild nehme, ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich mir unnötig Gedanken über Dinge mache, die vielleicht passieren könnten – oder auch nicht. So auch diese Woche: Eine Autofahrt nach Bangkok, ein Besuch bei der Deutschen Botschaft für den neuen Reisepass und die Nachwirkungen des Medienorgasmus zum Erdbeben standen an. Und Bangkok selbst? Es fühlt sich an, als verwandle sich die Stadt langsam in eine riesige Schönheitsklinik – inklusive Massage zur Vorbereitung und stylishem Elektroauto als Transportmittel. Zumindest könnte man das denken, wenn man nur die allgegenwärtigen Werbetafeln für genau diese drei Dinge sieht!
Geht es nach Bangkok ist eigentlich immer Vorfreude bei mir angesagt, da ich die Stadt für einen Kurzbesuch liebe und der Kontrast zu Chumphon nicht größer sein könnte. Aber auch die Fahrt als solche macht meistens Spaß, ist kurzweilig und bietet viele Möglichkeiten, lokale Spezialitäten zu probieren. Und bei der Rückreise freue ich mich dann schon auf mein Bett, aber auch auf alles Baan Metawi und Chumphon natürlich.
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Matt Abold heißt der Bub und lebt seit 2009 auf Baan Metawi, in Chumphon, Thailand. Er schreibt übers Auswandern und Überwintern und sozial- und wirtschaftspolitische Themen mit Bezug zu Thailand.
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Medienorgasmus zum Erdbeben in Myanmar und Bangkok
„Horror Beben in Bangkok – Tausende Tote befürchtet“, „Erdbeben in Thailand und Myanmar: Zahl der Toten in Bangkok steigt“, „Schock und Trauer in Bangkok“, „Erdbeben-Katastrophe in Thailand und Myanmar: Enorme Todeszahlen befürchtet“, „Panik in Bangkok“.
Überwinterungsgäste von uns waren Augenzeugen, als das im Bau befindliche Hochhaus einstürzte. Sie haben erst gar nicht an ein Erdbeben gedacht, sondern an eine Hochhaussprengung. Den größten Schaden hatten die beiden, da sämtliche Hoch- und U-Bahnen vorsichtshalber geschlossen wurden und an ein Taxi war auch nicht zu denken. Sie mussten dann rund 10 km bis zu ihrem Hotel laufen. Am nächsten Morgen war alles wieder ziemlich normal. Unsere Nichte war auch mittendrin in Bangkok, sie dachte nur, dass es ihr schwindlig sei, an ein Erdbeben dachte auch sie nicht.
Die Übertreibungen der Medien waren zwar nicht so extrem schlimm wie während des Sturms Pabuk, die Geschichte dazu finden Sie im Beitrag: Schmierfinken, aber von der Wirklichkeit war die Medienhysterie weit entfernt.
Mir ist schon klar, dass das Erdbeben eine Tragödie in Myanmar auslöste und all die Toten in dem eingestürzten Hochhaus in Bangkok sind natürlich entsetzlich. Aber warum in den Überschriften immer noch schlimmeres suggerieren? Können Schreiberlinge heutzutage nicht einfach die tatsächliche Lage zumindest versuchen einzufangen?
1 Hochhaus von 2.000?
Wäre als Schreiberling – der ein bisschen etwas auf sich hält – nicht auch mal ein klein wenig Skepsis angebracht gewesen. Wie kann ein Erdbeben in einer 15 Millionen Stadt wie Bangkok, mit ca. 2.000 Gebäuden über 15 Stockwerken, nur ein einziges zu Fall bringen? Hunderte befinden sich zur Zeit im Bau, aber nur dieses eine bricht wie ein Kartenhaus zusammen!
Aber diese Videos vom Einsturz und der Staubwolke waren natürlich zu klasse, um es nicht zum Aushängeschild des Erdbebens in Bangkok zu machen. Dieser BangkokPost Artikel bemüht sich zumindest Tage nach dem Erdbeben ein bisschen um Aufklärung.
Deutsche Grübelei trifft auf thailändisches Mai Pen Rai
Was bedeutet: Mai Pen Rai? Dies finden Sie im Beitrag: Mai Pen Rai – mit stoischer Ignoranz in Thailand leben.
Die Planung der Bangkok-Reise glich bei mir im Kopf einem mentalen Hürdenlauf: Eine berüchtigte Großbaustelle versprach endlose Staus, der Termin bei der Deutschen Botschaft – wegen eines neuen Reisepasses – ließ Erinnerungen an vergangene Zusammenstöße mit dem deutschen Amtsschimmel hochkochen. Typisch deutsch, dachte ich selbstironisch.
Doch in Bangkok selbst offenbarte sich der Kontrast: Während ich noch über: „Was könnte alles bei der Botschaft passieren“ brütete, demonstrierten die Thailänder um mich herum ihre Version von Gelassenheit. Hier existiert keine Kultur des „Sich-sorgen-Müssens“ – warum auch? Was sich nicht ändern lässt, wird akzeptiert, nicht analysiert. Diese Haltung, so befreiend sie auf Reisen wirkt, blieb mir lange als Kind der Effizienzgesellschaft sehr fremd.
Es ist dieser Zwiespalt zwischen adoptierter Leichtigkeit und eingepflanztem Kontrollzwang – ein Stück alte Heimat, das selbst 10.000 km entfernt in mir immer noch nicht verdorrt ist.
Auf nach Bangkok
Am Sonntag war es nun so weit und wir fuhren nach Bangkok, wohlgemerkt, am Freitag, also vor 2 Tagen, war das Erdbeben! Die letzten 100 km nach Bangkok sind seit Jahren wegen oben erwähnter Großbaustelle immer mit Staus und Wartezeiten verbunden. Von Bangkok in den Süden wird über rund 70 km die Autobahn durch eine zusätzliche Autobahn im ersten Stock verstärkt, was im Erdgeschoss durchaus für Engpässe sorgt.
Zumindest noch nie während dieser Tageszeit konnten wir ohne Staus in ca. 1 Stunde in die Innenstadt von Bangkok fahren. Trotz Baustelle und Erbeben – dies ist schon wirklich beachtlich; warum ich mir überhaupt Gedanken im Vorfeld machte, weiß ich jetzt auch nicht mehr ;-).
Nachfolgend ein paar Fotos von der Baustelle:




Schönheitsklinken in Bangkok und ganz Thailand
Das Titelbild zeigt eines der unzähligen Werbeplakate für Schönheitskliniken, die Bangkok wie ein invasives Gewächs überziehen. Schon lange fällt auf: In Thailand gibt es nicht nur gefühlt mehr Schönheitskliniken als Bäckereien bei uns. Doch jetzt erreicht die Allgegenwärtigkeit dieser Werbung ein neues Level – einzig Reklamen für Elektroautos konkurrieren noch um jeden Quadratmeter Stadtraum. Das Ergebnis ist sichtbar: Gesichter, die dank Hyaluron und Skalpell so glatt wie die lackierten Karosserien der beworbenen E-Flitzer wirken.
Am verstörendsten ist die Demokratisierung des Schönheitswahns: Nicht mehr nur Frauen, sondern zunehmend auch Männer unterwerfen sich Eingriffen, die weder medizinisch notwendig noch ästhetisch nachvollziehbar sind. Hier offenbart sich die perfide Macht der Werbung – sie verwandelt Selbstzweifel in scheinbare Notwendigkeiten. Wenn die Grenze zwischen Bedürfnis und aufgezwungenem Ideal verschwimmt, trübt kommerzielles Marketing den Blick für das Wesentliche: dass Schönheit weder standardisierbar noch käuflich ist.
Panik in Bangkok
Als wir am Montagmorgen in einem Café in Bangkok frühstückten, wurden wir aufgefordert, das Gebäude kurz zu verlassen – Nachbeben waren gemeldet worden. Draußen versammelten sich einige Hundert Menschen, unterhielten sich gelassen, die Stimmung war entspannt. Eine Alltagsszene ohne Anzeichen von Aufruhr. Doch was schmierten Online-Medien darüber? „Panik in Bangkok wegen Nachbeben!“
Diese Diskrepanz zwischen meiner Wahrnehmung und der medialen Darstellung lässt mich zweifeln: Sind Nachrichten heute nur noch Werbebotschaften, die mit Übertreibungen Aufmerksamkeit erzwingen? Da man den Anspruch aufklärender Berichterstattung aufgibt, funktionieren diese Meldungen wie reißerische Clickbait-Anzeigen – emotionalisierend, aber frei von Substanz.
Die eigentliche Frage ist: Wie lange akzeptieren wir noch, dass seriöse Information zugunsten von Sensationshascherei verraten wird? Wann fordern wir von Medien, ihrer Verantwortung als vierte Gewalt gerecht zu werden, statt Ängste zu vermarkten? Da wir es aber nicht einfordern ist meine Frage: Für was brauchen wir dann das Geschmier überhaupt noch? Es gibt keinen wirklichen Unterschied mehr zu den Schmierfinken der Sozialen Medien.
Deutsche Botschaft Bangkok, ein neuer Reisepass muss her
Vor Wochen einen Termin vereinbaren, ein Formular ausfüllen, Passfotos beibringen, Geburtsurkunde mitnehmen und es ging alles gut. Warum wollten die eigentlich meine Geburtsurkunde sehen? Da mein alter Reisepass auch von der Deutschen Botschaft Bangkok kam, konnte man doch davon ausgehen, dass sich bei meinen Geburtsdaten nicht allzu viel verändert hat, oder?
5 bis 7 Wochen müsste ich warten, meinte der doch freundlich Herr. Was, nur 7 Wochen bis mein beantragter Reisepass bei der Deutschen Botschaft Bangkok abholbereit ist! Bei meiner Frau, der Thailänderin, dauerte es geschlagene 2 Tage, wenn Eile angesagt ist, dann geht es auch taggleich. Die Thailänder, die wissen es einfach nicht besser und statten dann ganz frech ihren Staatsapparat mit Kompetenz aus, die spinnen doch!
Für Auslandsdeutsche hat man es bei den Wahlen gesehen, dass man es mit der Demokratie nicht so genau nimmt, andere Länder in der EU lassen zum Beispiel ihre Landsfrauen in der jeweiligen Botschaft wählen bzw. der Versand der Unterlagen erfolgt digital. So wäre es auch beim Reisepass möglich, aber dies bedeutet ja einen denkenden Staatsapparat, das geht ja gar nicht!
Und wieder nicht steht im Reisepass sinngemäß: Dieser Reisepass ersetzt den Reisepass mit der Nummer XYZ. Bei vielen ausländischen Immigrationsbehörden, aber auch Banken und andere Stellen, vereinfacht dieser Satz die Aktualisierung des neuen Reisepasses. Aber warum sollte der Staatsdiener irgendetwas Nützliches für seine Bürger machen. „So etwas haben wir noch nie gemacht„, wäre die Standardantwort eines deutschen Beamten!
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Chumphon wir kommen
Es war wieder einmal wunderbar in Bangkok – trotz des Erdbebens und der aufgegeilten Medienberichte. Das Essen begeisterte wie immer, die Bars waren natürlich ein Highlight, auch wenn wir diesmal leider auf unsere geliebte Skybar im 55. Stock verzichten. Das Shopping-Feeling in der Megacity macht nach wie vor wahnsinnig Spaß, und der Kontrast zu unserem beschaulichen Chumphon könnte krasser kaum sein! Doch ist es genau diese Dynamik, warum ich mein Leben in Chumphon so paradiesisch finde. Thailand, dieses Land der Gegensätze – ich liebe es einfach!
Wann kommen Sie?
Ich hoffe meine Werbung ist nicht sinnbefreit, sondern beschreibt das Produkt „Baan Metawi“ so wie es ist. Um jetzt nicht die Katze im Sack zu kaufen, mieten Sie sich doch bei uns erst mal ein oder zwei Monate zur Probe ein. Wie das geht? Lesen Sie weiter:

Leben und wohnen auf Baan Metawi in Chumphon am Golf von Thailand
Wenn Sie sich für einen Langzeitaufenthalt bei uns in Chumphon interessieren, lesen Sie sich das Mietangebot meiner Frau auf Baan Metawi gut durch. Es zeichnet sich im Besonderen dadurch aus, dass es ein sehr nützliches und vielfältiges Servicepaket bietet, welches Ihnen den Schritt zum Überwintern, Übersommern oder Auswandern nach Thailand erheblich erleichtert. Frei von Massentourismus erleben Sie bei uns in Chumphon das wahre Thailand mit seiner bezaubernden Meereskulisse inmitten tropisch exotischen Naturlandschaften. Zudem spricht der Ehemann meiner Frau sogar auch Deutsch.

Sozial- und wirtschaftspolitische Themen, die oft Thailand mit Deutschland und Europa vergleichen, finden Sie unter der Rubrik Zeitgeistkritik im Menü. Sind es doch gerade die Bereiche, die mir ein paradiesisches Leben hier in Chumphon, Thailand bereiten.
Interessiert am Auswandern? Siehe dann nachfolgende Beiträge …
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Hoi Matt, mit Freude wieder deine Schreibeslust genossen! Bin gestern von der Immigration am Airport mit dem 60er Stempel gesegnet worden. Am Abend im Appt hat mich ein Glücksgefühl erfüllt, dessen Grundlage auch du geschaffen hast. (Wie schön, wieder zuhause zu sein)
Herzlichst, Heinz