Aktualisiert am 24. September, 2024
Milliarden Bankenbeben im März 2023 perspektivisch erklärt
Erst die Silicon Valley Bank, dann die Credit Suisse, danach die First Republic Bank und dies alles im März 2023. Was kommt nächste Woche? Die Titelstory der Financial Times vom 19. März 2023 lautete: Der Marktwert globaler Bank Aktien sackt um 460 Milliarden Dollar – nach einer Woche des Wahnsinns – ab. Steht uns eine neue Bankenkrise bevor oder sind Banken besser gerüstet als in 2008 wo auch die Credit Suisse schon dabei war, bzw. hat die Bankenregulierung, kurz Basel Eigenkapitalvorschriften, Besserung gebracht?
Die Silicon Valley Bank ging aus einem einfachen Grund pleite, sie konnte den Hals vor lauter Milliarden nicht voll bekommen. Es nennt sich Fristenkongruenz und besagt, dass risikobehaftete Aktiva mit gleicher Fälligkeit risikobehafteter Passiva gegenüberstehen soll. Jede Bank hat hierbei ein Ungleichgewicht, da dies eine Haupteinnahmequelle von Banken ist. Nur trieb dies die Silicon Valley Bank ins Extrem. Kurzfristige Passiva, also Geldanlagen von Kunden, die schnell scheu wie ein Reh (verzeihen Sie mir dieses Zitat) verschwinden, standen langfristigen Krediten gegenüber. Im Fall der Silicon Valley Bank waren dies langfristige Staatsanleihen.
Zinsen können fallen oder steigen
Was passiert nun, wenn Zinsen steigen? Bei langfristigen Krediten (hauptsächlich Staatsanleihen bei der Silicon Valley Bank) bleiben Zinseinnahmen unverändert hoch, da Zinsen langfristig fest sind. Bei kurzfristigen Geldanlagen von Kunden ging es kräftig nach oben, da der Zins nicht fest ist. Dies ging soweit, dass die Zinszahlungen die Zinseinnahmen bei weitem überstiegen, ergo bankrott.
Zwar mit anderer Begründung, aber mit ähnlichem Schicksal wäre es der Credit Suisse ergangen, wenn diese nicht vom 19. auf den 20. März 2023 von der UBS gekauft worden wäre. Daraus hat sich jetzt eine Monsterbank gebildet, deren Risiko für die Welt um ein Vielfaches höher ist, im Vergleich zum kontrollierten Abwickeln der Credit Suisse. Die Credit Suisse ist schon seit 2008 auf der Intensivstation. Man hätte dieses Haus seitdem mehrmals ohne große Probleme abwickeln können, aber politische Mietmäuler werden doch nicht Banken wie den Pöbel behandeln, so weit kommt es wirklich nicht.
Basel Eigenkapitalvorschriften
In der FAZ vom 19. März 2023 wird von einem Schreiberling erklärt, warum Banken so viel besser dastehen als zur Bankenkrise 2008. „… Seit der Finanzkrise wurde die Regulierung der Banken generell verbessert, auch wenn das Beispiel der Silicon Valley Bank Optimierungsbedarf anzeigt.“ Und weiter … „Auch haben sich die betriebsinternen Kontrollen in vielen Finanzhäusern deutlich verbessert.„
Dies ist lustig, denn gerade in dieser Woche hat die verbrecherischste Bank der Welt – Deutsche Bank, Verbrechen aus Leidenschaft – mal wieder eins auf die Finger, genau wegen der internen Kontrollen, bekommen.
Warum?
Dem gesamten Vorstand der Deutschen Bank wurde Anfang 2023 ein Teil des Bonus für 2022 gestrichen. Laut Financial Times vom 18. März 2023 steht das ehrenwerte Haus bei den größten Aufsichtsbehörden weltweit unter Beobachtung. Eigene Ziele im Controlling wurden zu 27 % erreicht, 50 % bei der Anti Geldwäsche, im Großen und Ganzen wurden 64 % der Zielvorgaben erreicht. Dafür wurde den Bankstern gerade mal 5 % des Bonus gestrichen. Unterm Strich bekamen die ehrenwerten Kaufleute sogar mehr als das Jahr zuvor, da Steigerungen in der Entlohnung diese läppischen 5 % wegmachten. Zu meinen Zeiten als Banker war es üblich, dass der Bonus vollständig gestrichen wurde, wenn weniger als 80 % erreicht wurden, bei diesen Sozialschmarotzern waren es gar nur 64 % und trotzdem bekommt der Vorstand der Deutschen Bank läppische 67,7 Millionen Euro Bonus, Peanuts eben.
Basel Schlupflöcher sind riesige Höhlen
In Basel sitzt die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich – die Zentralbank der Zentralbanken, wenn Sie so wollen – und daher wurden die weltweit gültigen Minimalanforderungen für Banken, Basel Eigenkapitalvorschriften genannt. Die Urfassung von 1988 passte auf 4 Seiten und war richtig gut, danach kam Basel II mit fast 100 Seiten, dann Basel III, welches einem Buch entspricht. Man könnte meinen, dass dies zu einer besseren Regulierung führte, um Bankenkrisen zu minimieren. Dies ist schon recht lustig, da Basel II als unsinkbares Schiff beworben und weltweit in 2007/2008 eingeführt wurde. Kurz danach sank die Titanic mit der Bankenkrise 2008 und Basel III musste her und wurde angeblich immer wieder weiter verbessert und vor allem viel komplexer gemacht.
Die Urfassung von Basel gefiel den Banken überhaupt nicht, war aber bei weitem die beste. Fehlende Komplexität ließ kein großes Ausnutzen von Schlupflöchern – eine Forte von Banken, insbesondere auch Credit Suisse und Deutsche Bank – zu. Die heutigen Basel Schlupflöcher sind riesige Scheunentore.
Das Lustigste an Basel ist weiterhin die seltsame Risikoeinschätzung bei Krediten bzw. Festverzinslichen, wenn der Staat der Schuldner ist. Diese Staatsschulden werden mit 0 % Risiko bei den Banken gewichtet. Die Begründung ist, dass ein Staat die Steuern hochschrauben kann, um seine Schulden zu begleichen. Ein Glück, dass es noch niemals Staatspleiten gab ;-).
Brumm Brumm
Weitere Scheunentore: Zum Beispiel dürfen bestimmte Banken – meist die größten und gefährlichsten Banken weltweit – ihre Risikoeinschätzung selbst machen. Je höher das Risiko, desto mehr Eigenkapital muss eine Bank vorweisen. Diese ist ja so integer und weist ein nicht zu geringes Risiko aus, da dann nicht so viel Eigenkapital vorhanden sein muss. Vergleichbar mit einem Autofahrer, der selbst einschätzen muss, wie viel zu schnell er gefahren ist. Je schneller, desto höher die Strafe. Ist doch lustig, oder? Auch müssen diese Banken dann sogar weniger Eigenkapital vorhalten, wenn sie ihr Risiko selbst einschätzen. Also dürfen manche Autofahrer sogar schneller als das gemeine Volk fahren.
Wer macht so einen Wahnsinn und nennt es dann verbesserte Bankenregulierung? Man nennt es auch Lobbyismus und Banken beschäftigen Heerscharen mit Milliarden im Koffer.
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Credit Suisse und Basel
Man könnte sich auch fragen, warum musste die Bank überhaupt gerettet werden, wenn denn Basel so gut funktioniert? Ich möchte Sie nicht mit technischem Kleinklein belästigen, aber bei den 2 wichtigsten Pfeiler von Basel, dem Eigenkapital in Bezug auf risikogewichtete Aktiva und der Mindestliquiditätsquote, lag Credit Suisse im europäischen Mittelfeld. Wenn Basel wirklich so gut wäre, wie uns politische Mietmäuler zurzeit in jeder Zeitung weismachen wollen, warum musste diese systemrelevante Bank (bedeutet, dass diese Bank auf die ganze Welt ausstrahlt, wenn etwas schiefgeht) gerettet werden?
Unterschied zu 2008
Sicherlich hat sich seit der Bankenkrise von 2008 einiges getan, weniges war sogar positiv. Aber die Vergleiche in den Medien sind schon sehr beschönigend und stark von Hoffnung getragen. Die Hauptunterschiede sind, dass es ab 2008 teilweise Negativzinsen für Staaten gab, globale Staatsschulden sind von 2008 bis jetzt in der Stratosphäre gestiegen, kaum Inflation wirkte wie eine Art Beruhigungspille für die Bevölkerung und China steht im Moment nicht als globale Wirtschaftslokomotive, so wie damals zur Verfügung. Warum sind diese Punkte wichtig?
Die Bankenkrise 2008 konnte auch dadurch bekämpft werden, da Staaten sich für lau Kredite in Billionenhöhe besorgten und per Gießkanne – den Banken natürlich am meisten – verteilten. Danach stiegen die Staatsschulden immer gigantischer an – bei 0 % Zinsen kein Problem. Dann kam noch Covid, Kriegsnarr Russland und die Klimabekämpfung, was sich in weiteren Billionen (1.000 Milliarden entspricht 1 Billion) Schulden für die Staaten niederschlug und schlagen wird. Dies kurbelte natürlich auch die Inflation an und Millionen Bürger steht alleine dadurch das Wasser bis zum Hals – zum Unterschied zu 2008. Siehe auch: Inflation in Deutschland – Versager an die Macht.
Steigende Zinsen
Dann stiegen die Zinsen auch für die Staaten erheblich. Deutschland zahlte ca. 3 % mehr Zinsen als noch vor ein paar Jahren, wo es sogar Negativzinsen gab. Dies bedeutet nur für Deutschland schlappe 50 Milliarden mehr Zinszahlung für Neukredite und Umschuldungen. Das Ende der steigenden Zinsen musste her und kam dann in 2024. Banken durften bis dahin über eine Billion an zusätzlichen Erträgen einsacken, da diese die höheren Zinsen nur geringfügig an Kundeneinlagen weitergaben, aber für Kredite natürlich heftig zuschlugen, siehe FT: Fed’s high-rates era handed $1tn windfall to US banks.
Zu guter Letzt hat China ab 2008 die Weltwirtschaft als Lokomotive gerettet. Etwas was wir coolen und moralisch aufgeplusterten Abendländer all zu gerne vergessen. In dieser Zeit hat alleine Deutschland nach China so viel exportiert wie niemals zuvor. Alleine die deutsche Autoindustrie macht rund 50 % ihres Umsatzes in China. Dies hat sich spätestens in 2024 nun auch geändert, irgendwie lustig!
Kapitalgesellschaften sind gemacht, um bankrott zu gehen
Diese Weisheit – warum sonst gibt es ein Konkursrecht? – trifft vor allem auf Banken zu. Das Problem ist, wenn es sich um große Banken und Kapitalgesellschaften handelt, dann greift der Staat schnell ein. Gewinne werden privatisiert und Verluste sozialisiert. Nicht bei Hinz und Kunz, aber bei den größten Banken weltweit allemal. Die Deutsche Bank wäre schon lange tot, hätten nicht die Staaten in 2008 mit über 20 Billionen US Dollar – also 20.000.000.000.000 – auch die Schuldner der Deutschen Bank gerettet. Die Commerzbank wurde sogar von deutschem Staatsgeld direkt gerettet. Seit dieser Zeit ist im übrigen auch die Credit Suisse technisch mehr als ein Sorgenkind, so wie auch die deutschen Banken, inklusive der Deutschen.
Übrigens zahlten sich die größten westlichen Banken schon kurz nach der Bankenkrise 2008 Milliarden Boni und die hauptsächlich westlichen Staaten mussten ihren Bürgen mehr und mehr zumuten. 2015 hatte die „Juristische Person“ Deutsche Bank schlappe € 6,8 Milliarden Verlust eingefahren, aber der Bonuspool sank gerade mal um 11 % auf € 2,4 Milliarden, siehe hierzu Financial Times. Kurz vor dem Konkurs der Silicon Valley Bank hatte das Management noch schnell Bonuszahlungen geleistet und eigene Aktien verkauft – süß die lieben Bankster.
Politische Mietmäuler lassen Banken nicht sterben
Daher meine Frage: Wenn es sich seit 100 Jahren immer wieder gezeigt hat, dass Staaten große Banken bei Bankenkrisen retten, weil die Auswirkungen auf die Wirtschaft zu zerstörerisch wären, warum erlauben wir immer größere Banken? Wäre nicht die einfachste Regulierung eine Art Wachstumsmalus, je größer eine Bank wird, desto mehr Eigenkapital – dies sollte auch 100 % betragen – muss eine Bank vorweisen. Nach einer Dekade der Übergangszeit wäre jede Bankenpleite ohne Staatsgeld und -garantien verkraftbar, so wie die Klitsche Silicon Valley Bank.
Natürlich müssten Banker auch ins Gefängnis gehen dürfen, aber dazu bräuchte es Gesetze, so wie diese für den Pöbel auch gelten. Siehe hierzu:
- Geiz ist geil in Deutschland: Das passende Motto unseres Staatsapparats
- Deutsche Bank, Verbrechen aus Leidenschaft.
Die Hoffnung
Das schönste oder das schlimmste was uns aus der Schachtel der Pandora von den griechischen Göttern geschenkt wurde, ist die Hoffnung. Die Hoffnung stirbt zuletzt wäre ein grausamer Tod. Aber wir haben ja Olaf, der mit den Worten im März 2023 glänzte: „Die Einlagen sind sicher„. So wie schon Merkel vor ihm in 2008, scheint Herr Scholz, wenn er nicht gerade an Erinnerungslücken leidet, ein heißer Verfechter der These zu sein, dass Hoffnung etwas Gutes ist. Wie sonst könnte er solch einen Satz sagen, wo denn die Spareinlagen, die im Falle eines Falles aus seiner Sicht sicher sein sollten, den Staatshaushalt Deutschland um ein Vielfaches übersteigen?
In der Tat kann ein falscher Satz ganze Banken, so wie die Silicon Valley Bank, zum Einsturz bringen und eine Bankenkrise weltweit auslösen. Ähnlich wie 2008 bei der englischen Northern Rock Bank, wo danach erst richtig die Bankenkrise los ging. Oft wird unseren politischen Mietmäulern von der Bankenlobby dann noch eingeflößt, dass sie Sätze sagen sollen, wie:
Privatanleger sollen ruhig bleiben und auf gar keinen Fall überhitzt verkaufen!
Dies ist schon richtig lustig, da es nämlich nachweisbar die professionellen Anleger sind, die verkaufen und damit die Krisen zumindest verstärken. Die denken nämlich nicht selbst, sondern haben ihr Gehirn an die Algorithmen outgesourct, die als Künstliche Intelligenz die Entscheidungen treffen. Da diese Modelle immer die gleichen kranken Theorien zugrunde liegen, verstärkt KI nicht nur, sondern löst sogar solche Bankenkrisen mit aus. Bei der Euphorie, die gerade bei ChatGPT weltweit existiert, würde man sich mal wünschen, dass auch die andere Seite der KI so leidenschaftlich diskutiert wird. Siehe hierzu meine Beiträge:
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Hier meine Prognose
Die Banken tun natürlich alles, um ihre Milliarden an Bonus nicht zu gefährden. So könnte es sein, dass alles beim Alten bleibt, es könnte aber auch ganz anders werden, oder dann doch nicht. Es kommt darauf an, woher der Wind weht und ob sich Olaf nebst Nachfolger danach noch an sein Geschwätz von gestern erinnern kann. Es hängt aber auch davon ab, ob die von mir auf Baan Metawi, gepflanzten Kokosnusspalmen dem Druck standhalten und nicht wie eine Eiche im Wind zerplatzen.
Ich musste doch für meinen Blog über Thailand auch ein bisschen den thailändischen Bezug schaffen. Übrigens, die Banken in Thailand und in vielen Ländern Asiens, sind alle weitaus stabiler als in der westlichen Welt.
Das dritte Welt Land China (Nördliche Dummköpfe erfinden den Globalen Süden) hat einige der profitabelsten Banken weltweit. Die größte Bank der Welt, die ICBC hat gerade seine Zahlen für 2022 veröffentlicht. Der Nettogewinn liegt bei schlappen US$ 52 Milliarden, nicht Millionen, sondern Milliarden. Zum Vergleich, in den letzten 15 Jahren haben alle deutschen Banken zusammen nicht annähernd diese Summe verdient.
Sozial- und wirtschaftspolitische Themen, die oft Thailand mit Deutschland und Europa vergleichen, finden Sie unter der Rubrik Zeitgeistkritik im Menü. Sind es doch gerade die Bereiche, die mir ein paradiesisches Leben hier in Chumphon, Thailand bereiten.
Interessiert am Auswandern? Siehe dann nachfolgende Beiträge …
- Checkliste fürs Auswandern nach Thailand
- Auswandern für Rentner nach Thailand
- 10 häufige Probleme beim Auswandern nach Thailand
- Geht Auswandern ohne Rente und Einkommen?
- Checkliste fürs Überwintern
- Günstig in Thailand reisen, wohnen, essen, einkaufen. Geht das?
- Südostasien, was bedeutet dies eigentlich?
- Wo wollen Sie in Thailand leben?
- Warum ist Auswandern ungleich Urlaub machen?
- Thailändische Sprache, kein Buch mit sieben Siegel
- Die Abmeldebescheinigung, wichtig fürs erfolgreiche Auswandern nach Thailand
- Kohle, Zaster, Schotter und wieviel?
- Kosten und Preise in Thailand für Rentner
- Bank, Rente und Steuer im Ausland, nicht unwichtig für Auswandern
- Geldwechseln, aber richtig
- Leben in den Tropen, Leben in Chumphon
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Das macht mir alles schon seit Langem Angst Matt, Ich bin ein absoluter Laie auf deinem Spezialgebiet Bankensystem, jedoch sind deine Erklärungen sehr plausibel und mein Bauchgefühl sagt einfach: Hilfe, ich habe Angst und macht endlich was gegen diese gierigen Bankengangster… aber wer sollte das tun?!!! Fähige Poltiker, die frei von Lobbyeinfluss sind und von gut gebildeten Wählern gewählt werden… wie gesagt: Ich habe Angst!
Liebe Grüße Frank
Die Zahlen sind schwindelerregend und gut ging es ja auch in 2009 nicht aus. Ich wusste gar nicht, daß man für Milliarden Verluste als Bankchef auch noch Millionen an Bonuszahlungen bekommt, so wie in deinem Beispiel mit der Deutschen bank.
Was mach ich falsch?
Viele liebe Grüße und Danke
Zitat:
„Die Zeitung „Tages-Anzeiger“ (CH) hat derweil mit Blick in die Geschäftsberichte ausgerechnet, dass die Bank seit 2013 3,2 Milliarden Franken Verlust erwirtschaftet hat. Im gleichen Zeitraum steckten die Top-Manager 32 Milliarden Franken an Boni ein.“
Ende des Zitats. (Quelle: n-tv v. 20.03.2023, 14:24 Uhr)
Herbert, bei der Credit Suisse haben sie keine „Millionen“ Boni abgezockt!
….sondern Milliarden. 😉
Da sag ich „Grüezi mitenander“.
Guten Morgen Matt,
nach der Bekanntgabe der Silikon-Valley Bankpleite kamen blitzschnell „Experten“ aus ihren Löchern gekrochen und verkündeten, dass das „…deutsche Bankensystem besser abgesichert ist…“, „…die Pleite Deutschland kaum treffen wird…“ (Der Spiegel, 15.03.23). Da war ich mir sicher: Derartige Beteuerungen bedeuten in aller Regel, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Funktioniert auf die gleiche Weise, wie „unwiderlegbare Beweise…“, „Experten sind sich sicher…“. (Kurzer aktueller Hinweis: UBS, der Käufer der Credit Suisse steht aktuell – 9:46 Uhr – bei minus 12%, was sicher noch nicht das Ende ist…)
Deinen Blog verfolge ich seit Ende 2021 und lese mit großem Interesse deine Beiträge über Thailand, und Dinge, die die Welt bewegen. Dank meiner Schwester und meines Schwagers durfte ich deine schöne Heimat bereits mehrfach abseits der Touristenpfade erfahren. Ich hoffe sehr, dass mir das in absehbarer Zeit wieder möglich sein wird (Ich bin nicht krank, sondern in meinem hiesigen Kosmos sehr gebunden – Im positiven Sinn).
Lass es dir gut gehen und hab‘ weiterhin kreative Stunden in deiner Hängematte!
LG von der Saale an den Golf von Thailand
Bei den schlimmsten deutschen Bankversagern muss man auch unbedingt die staatlichen Landesbanken nennen. Boni und üppige Boni trotz Verluste, meist an Parteimitglieder der jeweiligen Landesregierung.
Warum nicht die einfachen Geschäftsbanken komplett von den Investmentbanken trennen.
Wer den Investmentbanken Geld gibt , muss mit dem Totalverlust rechnen, keine staatliche Einlagensicherung inklusive.
Die Geschäftsbanken müssen wieder auf das Ursprungsgeschäft zurück entwickelt werden.
Sparkassen und Volksbanken komplett raus aus dem Investmentgeschäft. Lieber wieder „langweilig“ und sicher.
Dann erübrigt sich jede Bankenrettung.
Der erwähnte Wachstumsmalus wäre auf diesem Weg ein guter Ansatz.
Die Gier nach immer mehr, der Egoismus und vor allem die falschen Anreize sind das toxische Gift – nicht nur bei Bankern, sondern z.B. auch bei Versicherern (zu deren Zunft ich über 30 Jahre gehörte) und weiteren Branchen, wo viel Geld zusammenkommt. Ich habe selbst miterlebt, wie das System von hohen Provisionen (bei kleinem Fixum) wirkten: Nur die Verkäufe zählten, egal wie sie zustande gekommen waren. Die Chefs profitieren von diesem System, je höher in der Hierarchie, und je weiter entfernt vom Geschehen, desto mehr. Und konnten sich damit bei aufgedeckten Betrügereien damit herausreden, von allem nichts gewusst zu haben. Na ja, es gibt ja auch Spitzenpolitiker, die sich an nichts mehr erinnern können …
Ein Ansatz zur Systemänderung wäre, die Banken in kleinere und spezialisiertere Einheiten aufzuteilen. Leichter zu führen, leichter zu kontrollieren. Doch was lese ich heute Morgen zu meinem Entsetzen in der Zeitung? Da sagt doch der Chef der UBS, Ralph Hamers, unter anderem folgendes: „Wir können jetzt eine weltweit verwaltete Bank sein, mit verwalteten Vermögen von bis zu 5 Billionen. Wir strahlen der Welt aus, dass wir das schaffen“ (hörten wir diese Worte nicht auch schon mal in anderem Zusammenhang?)
„Schöne Worte sind nicht wahr, wahre Worte sind nicht schön“ kommt mir da nur in den Sinne . Die wahren Worte wären: „Wir können weiter kutschieren wie bisher, denn wir sind ja total abgesichert von den Steuerzahlern, die den ganzen Schlamassel immer bezahlen müssen. Schiere Grösse wird es bringen -Gewinne einstreichen, Verluste abwälzen“.
Ich kann Dir, lieber Matt, nur gratulieren, dass du diesen Wahnsinn schon vor vielen Jahren durchschaut hast. Und als Belohnung nun im Paradies in Chumphon leben darfst. Nur schon der Gedanke an die schöne Zeit, die ich bei Dir und Deiner Familie verbringen dufte, hilft mir, das Gegengewicht zu diesem ganzen Irrwitz zu finden. Liebi Grüess, Karl
Hallo,
wenn ich heute morgen die Kurse für Euro Bath und Dollar ansehen wird mir schlecht.
Trotz Verursacher der Pleiten in den USA fällt der Euro zum Bath.
Mehr gibt es nicht zu schreiben.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang
Hallo Matt,
wieder einmal wurde aufgezeigt, dass die Kapitalmarktfaschisten in den Banken machen können, was sie wollen, denn sie wissen, dass sich das politische Establishment völlig ungeniert prostituieren und ihnen den Arsch retten wird. Was ist aus dem Trennbankensystem geworden? Nichts! Was ist aus dem „Too big to fail – Gesetz“ geworden? Nichts! Es wurde speziell für solche Fälle wie jetzt bei der CS verabschiedet, aber da reichen ein paar Telefonate aus den USA und die Schweiz wendet ihr eigenes Gesetz nicht an. Schade, ich hätte mich gefreut, wenn die Schweiz Rückgrat bewiesen hätte, so wie es das „Too big to fail – Gesetz“ vorsieht, nur das Schweizer Kerngeschäft der Bank zu retten. Die UBS wird die Schnäppchenübernahme der CS für läppische 3 Mrd. Franken freuen, verbunden mit einer Verlustgarantie von 9 Mrd. Franken, plus einem Liquiditätsdarlehen von sage und schreibe bis zu 200 Mrd. Franken. Aus diesen zwei hochkriminellen Schweizer Großbanken, die als internationale Geldwaschanlagen für illegale Gelder weltweit bekannt sind, wird nun eine einzige, die nach ihrer Bilanzsumme doppelt so groß ist wie das Schweizer Bruttosozialprodukt! Besonders dreist sind die Ansprüche der CS, trotz ihrer Pleite weiter auf die Auszahlung ihrer Boni zu bestehen. Und wenn man an die Auszahlungen der CS von ca. 32 Mrd. Franken an Boni in den letzten 10 Jahren denkt, in einer Zeitspanne in der ihr Aktienkurs auf ca. 10 Prozent gesunken ist, dann fällt mir Kostolanys Spruch ein: „Nirgendwo gibt es mehr Dummköpfe pro Quadratmeter wie in einer Bank und auf dem Börsenparkett.“ Ich würde Kostolany noch ergänzend hinzufügen: und in der Politik, denn auch hier ist die zunehmende Verblödung eine internationale anthropologische Konstante.
Um einen Bezug zu Thailand herzustellen, sollten wir uns an dem Verhalten vieler Thais orientieren. Die Thais lieben zwar ihren Baht, denn so haben sie auch ihren König immer bei sich, aber sie vertrauen ihren Banken offensichtlich nicht. Anders ist das Verhalten vieler Thais zumindest nicht zu erklären, größere Beträge lieber in der Zweitwährung Gold zu halten, obwohl es ja keine Zinsen abwirft. Gold ist in Thailand jederzeit eintauschbar, ich habe das schlaue Verhalten der Einheimischen bereits nachgeahmt und werde weiter aufstocken, natürlich nicht in verarbeiteter Form von Schmuck, der mir dann vielleicht auf zwei Beinen auf Nimmerwiedersehen davonläuft.
Grüße
Andre
Binnen 24 Stunden wurden 7 Kommentare geschrieben. Ich dachte immer, dass meine Wortwahl manchmal eine harte sei, aber manches in den Kommentaren ist schon mehr als heftig. Dennoch ist kein einziges Wort, Meinung oder Fakt darin unangemessen. Die Verhaltensweise unserer Politiker, Banker und zum Teil Aufsichtsbehörden ist abartig; dieses Wort wähle ich bewusst.
Warum sollte man dann die Machenschaften dieser Sozialschmarotzer mit Samthandschuhen beschreiben? Kostolany wurde ja schon zitiert, dann lassen Sie mich hierbei noch ein Zitat von Bertolt Brecht, ein Augsburger, so wie der Schreiberling, zum Besten geben:
Bankraub ist eine Unternehmung von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank
Auch hier tragen unsere politischen Mietmäuler heftig zur Spaltung und Aushöhlung der Demokratie und des Rechtsstaat bei. Wäre es nicht mal an der Zeit professionelle Politiker zu bekommen, die nicht in der Amateurliga spielen?
Viele Grüße aus Chumphon
Matt
Tja Matt, (jetzt musste ich lachen…)…
„Professionelle Politiker“, wo soll man die denn hernehmen?
85% sind alte Greise, kaum in der Lage, ihr Smartphone zu bedienen. Wenn doch, werden sie von den Chinesen abgehört. Öttinger z.B. bis 2014 als Kommissar für Energie, bis 2016 für Digitale Wirtschaft. Was hat er dort getan/kassiert? Man veranstaltet einen „Gipfel“ oder „Arbeitskreis“, d.h. ein Heer von Lobbyisten stürmt in´s Ministerialamt, fressen die Häppchen weg und sagen dem „Herrn Minister“, was er tun hat. Altmeier, (ehem. Wirtschaftsminister) „baute ab“ – oder besser – „vernichtete“ unter Merkel hunderttausende Arbeitsplätze im Bereich erneuerbare Energieen auf geheiß von EON, ENBW und VATTENVALL. Während sein Nachfolger in Katar „einen Bückling“ machen muss, weil sonst „die Lichter ausgehen“. Eingeflüstert von der gleichen Bande, die schon seit jahrzehnten Verluste sozialisiert und die Gewinne privatisiert. Oder die Autolobby, die mit ihren Dieselkarren millionenfach ihre Kunden verarschte, ohne dass irgend etwas seitens der Politik passierte. Im Gegenteil: auch die verarschten Kunden kauften bei den Gleichen wieder die nächste Karre. Dank guter Prozente versteht sich. Es sind eben nicht nur die Banken. Es ist das System. Kurzum, das Wahlvolk ist zu doof. Fachleute, die ihren Job verstehen sind zu clever um in die Politik zu wechseln, wohlwissend, dass da nichts mehr zu retten ist.
Man könnte noch stundenlang weiter schreiben…
Doch zum Schluß noch ein Lichtblick: Die A7 zwischen Hannover und Hildesheim wird derzeit auf 21 KM saniert – in nur 5 Jahren!! – Dank Volker Wissing von der FDP. :))
Tolles Beispiel mit der A7. Vor ca. 6 Jahren wurde die Autobahn von Hua Hin bis Chumphon total saniert. Die Bauarbeiten für die 300 km wurden ohne all zu große Einschränkung für den Verkehr binnen 2 Jahren fertiggestellt, siehe auch: Phänomenale Geschwindigkeit beim Ausbau der Infrastruktur in Thailand.
Da es in Thailand auch keine wirklichen professionellen Politiker gibt, kann es eigentlich nur an der besseren Verwaltung liegen und dass Thailänder dem gesunden Menschenverstand auch weiterhin positiv gegenüberstehen. Ich kann jeden nur empfehlen, sich mal mit dem Politikbetrieb in Singapur zu befassen. Dies kommt meiner Meinung dem professionellen, nicht in der Amateurliga spielenden Politiker sehr nahe. Alleine die Voraussetzungen um Minister zu werden sind staatlich. Bei uns können Vollpfosten ohne irgendeinem Leistungsnachweis in höchste politische Ämter gewählt werden, Beispiele gibt es genügend. Noch schlimmer allerdings, unsere Leistungsträger dürfen korrupt sein, solange es sich nicht um ihren Fachbereich handelt. Dies klingt wie eine Verschwörungstheorie, ist aber leider von den wichtigsten Gerichten in Deutschland nolens volens bestätigt worden. Lesen Sie dazu im Beitrag: Bestechung in Thailand oder doch nur Entscheidungshilfe? das Kapitel: Das Paradebeispiel der Bestechung und Bananenrepublik.
Danach sollten Sie auch diesen Beitrag lesen, mehr Fakten geht eigentlich nicht mehr: Geiz ist geil in Deutschland: Das passende Motto unseres Staatsapparats
Oooh Matt – ich kann´s nicht lassen…
Hier noch der Brüller zum Wochenende und alles Gute!
Zitat.:
„Nun äußert sich sogar der Kanzler zur Deutschen Bank!
Der jüngste Kurseinbruch der Deutschen Bank ist Bundeskanzler Olaf Scholz zufolge kein Grund zur Sorge. „Es gibt keinen Anlass, sich irgendwelche Gedanken zu machen“, sagte der SPD-Politiker nach einem EU-Gipfel in Brüssel: „Die Deutsche Bank hat ihr Geschäftsmodell grundlegend modernisiert und neu organisiert und ist eine sehr profitable Bank.“
Laut Scholz stehen die europäische Bankenaufsicht und das Finanzsystem robust und stabil da, und die europäischen Banken hätten eine widerstandsfähige Kapitalausstattung. Zugleich solle die Arbeit an Kapitalmarktunion und Bankenunion beschleunigt werden.“
Zitat Ende. (Quelle N-tv 15:29 Uhr, 24.03.23)
Dem Statement des Kanzlers ist rein gar nichts mehr hinzuzufügen.
Für was braucht man da noch Komiker?